Die Stadt steht als Sicherer Hafen gegen die Festsetzung der Sea Eye 4 ein
Konstanz erklärte sich 2018 zur Stadt Sicherer Hafen und setzte damit ein klares Zeichen für die Lebensrettung im Mittelmeer und gegen die Kriminalisierung der Seenotrettung. Auf diese Erklärung folgte der Beitritt der Stadt zum bundesweiten Bündnis „Städte Sichere Häfen“ und die Unterzeichnung der Potsdamer Erklärung. Die wichtigste Verpflichtung der Stadt als Sicherer Hafen war die Entscheidung im März 2020, als 1. Stadt in Deutschland die Patenschaft für ein ziviles Seenotrettungsschiff zu übernehmen.
Die Entscheidung des Gemeinderats fiel damals auf die Seenotrettungsorganisation Sea Eye. Mit gemeinsamen Antrag aller Fraktionen wurde im Oktober 2021 die zweijährige Patenschaft um weitere fünf Jahre verlängert. Unser Patenschiff ist die Sea Eye 4.
Konstanz ist nicht nur mit der Patenschaft ein Vorreiter, sondern als Stadt Sicherer Hafen ein landes- und bundesweites Vorbild. In Baden-Württemberg erfüllt Konstanz als Kommune die meisten Anforderungen als Sicherer Hafen, und zwar sieben der insgesamt acht. Diese Anforderungen sind „Öffentliche Solidaritätserklärung“, „Aktive Unterstützung der Seenotrettung“, „Aufnahme zusätzlich zur Quote“, „Kommunales Ankommen gewährleisten“, „Nationale und europäische Vernetzung“, „Bündnis Städte Sichere Häfen und Transparenz“. Bundesweit erfüllt nur noch München die entsprechend Anzahl der Anforderungen.
Warum wir euch das erzählen?
Wir sind damit auch eine Verpflichtung eingegangen, haben ein Zeichen gesetzt und der Alltag unseres Patenschiffs geht uns direkt an. Als aktive „Stadt Sicherer Hafen“ verurteilen wir deshalb die erneute Festsetzung von drei deutschen Seenotrettungsschiffen durch die italienischen Behörden. Zu diesen Schiffen gehört auch unser Patenschiff „Sea-Eye 4“. Die Schiffe werden für 60 Tage im Hafen von Reggio Calabira festgehalten. „Dieses harsche Vorgehen der italienischen Regierung gegen die zivile Seenotrettung ist sehr bedauerlich. Wir verurteilen die Festsetzung des ‚Sea-Eye 4‘ sowie der anderen Schiffe aufs Schärfste und fordern die sofortige Niederschlagung der Geldstrafen“, so David Tchakoura, Leiter unserer Stabsstelle Konstanz International.