Dettingen-Wallhausen ist mit rd. 4.500 Einwohnern und einer Gemarkungsfläche von insgesamt 1.250,87 ha der größte Teilort der Stadt Konstanz.
Während das größere Dettingen (770 KB) umgeben von eiszeitlichen Drumlins inmitten des Bodanrücks liegt und mit der Staatsdomäne Rohnhauser Hof auf 570 m ü. N. N. den höchsten geografischen Punkt der Gemarkung Konstanz aufweist, findet sich das kleinere Wallhausen (663 KB) nur 2 km entfernt unmittelbar am Ufer des Überlinger Sees.
Dettingen-Wallhausen erhielt 1988 das Prädikat als staatlich anerkannter Erholungsort. Der Teilort verfügt mit zahlreichen Einkaufs- und Versorgungsmöglichkeiten, Ärzten, Apotheke, Gastronomie und anderen Dienstleistungen, Grundschule, 2 Kindergärten, Sportmöglichkeiten, Strandbad und einem Sportboothafen sowie zahlreichen Ferienunterkünften über eine sehr gute Infrastruktur. Das Stadtzentrum von Konstanz ist mit den halbstündlich im Ringverkehr verkehrenden Bussen der Stadtwerke binnen 30 Minuten zu erreichen. Die Schiffsverbindung in Wallhausen gewährleistet eine Anbindung auf die andere Seeseite nach Überlingen.
Die vor Ort befindliche Ortsverwaltung bietet den Bürgerinnen und Bürgern den umfassenden Service eines Bürgerbüros. Darüber hinaus werden auch allgemeine Verwaltungsaufgaben (wie örtliches Mitteilungsblatt, Verwaltung Sportboothafen, Friedhof und Kleingartengebiet Kabisland, Vergabe der Mehrzweckhalle usw.) direkt vor Ort bearbeitet. Die Betreuung der Tages- und Feriengäste sowie der Vermieter von Ferienwohnungen im Ort erfolgt durch die Tourist-Information. Dem eigenen Bauhof obliegen alle anfallenden Unterhaltungs- und Pflegearbeiten sowie der gesamte Winterdienst.
Und damals ...
Aus der Steinzeit gibt es im Uferbereich von Wallhausen bereits zahlreiche Nachweise von Pfahlbausiedlungen aus der Zeit von 10.000 - 8.000 v. Chr. Ein großes hallstattzeitliches Grabhügelfeld "Keltengräber" (ca. 800 - 400 v. Chr.) mit 31 Hügeln befindet sich im Gemeindewald Ameisenberg.
Der Dorfname Tettingen findet sich erstmals in einer Urkunde des Jahres 730 n. Chr. im Zusammenhang mit der Christianisierung des alemannischen Raumes. Dettingen wurde 839 vom Frankenkönig Ludwig dem Frommen dem fränkischen Kloster Reichenau geschenkt, nachdem der Ort offenbar vorher zur Königspfalz Bodman gehörte. Wallhausen, die "Villa Walarhusin", findet 1187 erstmals urkundlich Erwähnung, als Kaiser Friedrich I. Barbarossa im Rahmen seiner Regierungsgeschäfte - über die wichtige Fährverbindung von Überlingen nach Wallhausen kommend - hier Rechte des Augsburger Bischofs Udalschalk und des Klosters Salem bestätigte. Im 12. und 13. Jh. herrschte das Geschlecht der Herren von Tettingen als Ministerialen des Klosters Reichenau über das Dorf. Von der damaligen hochmittelalterlichen Turmhügelburg sind nur noch Mauerreste beim heutigen Burghof vorhanden. Im 14. Jh. kam die Ortschaft Dettingen (mit Wallhausen) durch Verkauf an die Kommende Mainau des Deutschen Ordens. Im Bauernkrieg 1525 wurde Wallhausen von den aufständischen Bauern schlimm "gerawpet und geplündert". Im 30-jährigen Krieg litt der Ort besonders ab 1632 unter den kaiserlichen und schwedischen Truppen. Drei Viertel der Bewohner wurden getötet oder vertrieben.
Die Dorfkirche in Dettingen wurde 1303 erbaut und seitdem vielfach umgebaut und erweitert; die St. Leonhardskapelle in Wallhausen trägt die Jahreszahl 1714 und das Wappen des Mainauer Hauskomturs Franz von Schönau.
Als eigenständige Gemeinde urkundete Dettingen erstmals 1587. Durch den Frieden von Preßburg 1805 kam der Besitz der Komturei Mainau des Deutschen Ordens - und damit auch Dettingen-Wallhausen - an das Großherzogtum Baden. Am Heckeraufstand 1848/49 für eine demokratische Republik war Dettingen mit zwei Kompanien beteiligt.
Seit 1904 führt die Gemeinde Dettingen das alte Wappen der Herren von Tettingen: Längs geschindelt von Gold und Schwarz in 6 Feldern; früher wurde ein ovaler Stempel mit zwei gekreuzten Palmzweigen und Inschrift verwendet.
Die Lebensgrundlage waren bis in die Mitte dieses Jahrhunderts die Land- und Forstwirtschaft und die Fischerei. Der Wallhauser Hafen war wichtiger Umschlagplatz für das Holz vom Dettinger Wald und Andeergranit von Rorschach.
Durch das baden-württembergische Gemeindereformgesetz verlor Dettingen-Wallhausen 1975 seine Selbstständigkeit und wurde ein Stadtteil von Konstanz. Auch eine Klage der Gemeinde dagegen vor dem Staatsgerichtshof Baden-Württemberg konnte dies nicht verhindern.
Kapitän Franz Romer
Nach dem wohl bekanntesten Sohn Dettingens sind die Kapitän-Romer-Straße und die gleichnamige Mehrzweckhalle benannt. Der Dettinger Bürgersohn und Hochseekapitän Franz Romer überquerte 1928 als erster Mensch mit einem Faltboot den Atlantik und kam nach der Überquerung an der amerikanischen Küste in einem Wirbelsturm ums Leben. Eine Gedenktafel am Dettinger Rathaus erinnert an ihn und diese Leistung. Im nahegelegenen Landgasthof Kreuz wurde 2013 eine zusätzliche Informationstafel aufgehängt.