seit Jahren warten wir auf einen Radweg, der Dettingen und Dingelsdorf miteinander verbindet. Der ‚Masterplan Mobilität‘ definierte 2013 die Strecke Dingelsdorf – Dettingen – Allensbach als eine von 11 Hauptrouten in Konstanz. 2016 wurde eine „Netzlücke im Radverkehrsnetz identifiziert“, nämlich genau dort: zwischen Dettingen und Dingelsdorf. Daraufhin wurden im Haushaltsplan 2017/18 ab 2022 Mittel für den Bau eines straßenbegleitenden Radwegs vorgesehen. Damals war die K6172 noch eine Kreisstraße; Stadt und Landkreis wären gemeinsam für die Kosten des Radwegs aufgekommen. Mit der Herabstufung zur Gemeindeverbindungsstraße im Januar 2023 liegt Verantwortung für Baumaßnahmen, Unterhalt und Sicherheit nun allein bei der Stadt Konstanz.  Im aktuellen Haushaltsentwurf sind allerdings keine Mittel für den Radweg mehr veranschlagt. Und auch die Hoffnung auf eine zeitnahe Umsetzung des Radwegs wurde in der gemeinsamen Ortschaftsratssitzung mit Dingelsdorf vergangenen Mittwoch jäh zerschlagen. Dennoch war die Aussprache in der Sitzung nicht umsonst, denn wir haben auch etwas gelernt: 1) Wir dürfen nicht nur warten, sondern müssen mit unseren Forderungen regelmäßig und beharrlich an die Entscheidungsträger der Stadt Konstanz und die VertreterInnen aus den Stadtratsfraktionen herantreten und unsere Anliegen dort platzieren. 2) Die Straßenverkehrsordnung lässt für bestimmte Maßnahmen – unverständlicherweise – leider nur enge Spielräume zu; Veränderungen an der Ordnung müssen auf Bundesebene herbeigeführt werden. 3) Es gibt Alternativszenarien, z. B. nichtamtliche Markierungen oder Beschilderungen, die ein besseres und sicheres Miteinander auf dieser Straße ermöglichen. Wir müssen uns allerdings darüber verständigen, welche eine mehrheitliche Akzeptanz finden.Für uns als Ortschaft sollte die Realisierung des Radwegs weiterhin Priorität haben, bis es so weit ist, sollten wir die Augen vor Alternativen aber nicht verschließen, sondern an sinnvollen Lösungen mitarbeiten.

 Ihre Dr. Sarah SeidelOrtsvorsteherin

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