8. Zwischenbericht zum Klimaschutz liegt vor

PV-Ausbau steigt deutlich, Treibhausgasminderungen bleiben große Herausforderung

Illustration der Konstanzer Skyline

Die Verwaltung legte in der Ratssitzung am 18. Juli 2023 den inzwischen 8. Klimaschutzbericht zur Kenntnisnahme vor. Er ist online abrufbar unter www.konstanz.de/stadtwandel/klimaschutzbericht.  
 
Der erste Klimaschutzbericht wurde dem Gemeinderat und der Öffentlichkeit am 23.01.2020 vorgestellt. Seitdem erfolgte die Berichterstattung gemäß den Klimanotstandsbeschlüssen halbjährlich, wobei für den Jahresbeginn ein umfangreicherer Bericht vorgesehen ist, der unterjährig durch einen Zwischenbericht ergänzt wird. Nun liegt der achte Bericht vor, der zum vierten Mal auf die 61 Maßnahmen der im November 2021 vom Gemeinderat beschlossenen Klimaschutzstrategie Bezug nimmt.
 
Es handelt sich um einen Zwischenbericht, der aus der aktualisierten Maßnahmentabelle besteht. Der Jahresbericht in ausführlicher Textform und mit aktualisierter CO2-Bilanz folgt wieder im Januar 2024.

Online-Plattform kausal

Neu wurde für den Maßnahmenüberblick die Online-Plattform „Kausal“ eingerichtet. Unter https://klimaschutzbericht.konstanz.de kann man sich komfortabel durch die Maßnahmen klicken. Um den Status im Vergleich zum vorangegangenen Bericht anzuzeigen, muss man innerhalb der jeweiligen Maßnahme auf „Klimaschutzbericht öffnen“ klicken, der Status wird dann ausgeklappt. Mit der Plattform soll schrittweise die Transparenz gegenüber Öffentlichkeit und Politik erhöht werden und es sollen neben der Treibhausgasbilanzierung weitere Faktoren zur Erfolgsmessung Eingang finden.

Fortschritte und Schwierigkeiten

Eine Auswertung des Marktstammdatenregisters zeigt, dass im Stadtgebiet bis Mitte Juli 2023 bereits PV-Anlagen mit einer Leistung von 3,1 MWp zugebaut wurden, während es im Gesamtjahr 2022 noch 1,7 MWp gewesen sind.

Ein Vergleich der Treibhausgasbilanz für das Stadtgebiet Konstanz zeigt, dass die Emissionen von 2018 auf 2021 um 16 % zurückgegangen sind, während Auswertungen des Umweltbundesamts deutschlandweit auf einen Rückgang von 10 % schließen lassen (https://www.umweltbundesamt.de/daten/umweltindikatoren/indikator-emission-von-treibhausgasen). Beide Bilanzen sind nicht direkt miteinander vergleichbar, aber zumindest folgende Schlüsse können getroffen werden:

  • Konstanz steht besser als der Durchschnitt da.
  • Die Abweichung zur eigenen Zielsetzung einer weitgehenden Klimaneutralität bis 2035 wird dennoch größer und es sind weitere substanzielle Anstrengungen der Stadt und Stadtgesellschaft gefragt, um gegenzusteuern.


Eine bessere Beurteilung der Entwicklung der Treibhausgasemissionen wird zudem erst möglich sein, wenn mit 2022 auch das erste „Nach-Corona-Jahr“ erfasst ist, für welches insbesondere im Verkehrssektor wieder Anstiege erwartet werden.

Um die erneuerbare Stromproduktion weiter voranzutreiben, wird die Stadt bis Jahresende eine Freiflächen-Solarpotenzialanalyse vorlegen.

Die Aktualisierung der kommunalen Wärmeplanung (www.konstanz.de/energienutzungsplan) wird ebenfalls vor Jahresende vorgestellt werden und die strategische Grundlage für einen systematischeren Umstieg auf eine erneuerbare Wärmeerzeugung bieten.

(Erstellt am 21. Juli 2023 13:15 Uhr / geändert am 31. August 2023 10:01 Uhr)