Europakonzil 2022
67 Jugendliche, 3 Tage, 6 Projektideen
Unter dem Motto „Gemeinsam für den Klimaschutz“ erarbeiteten insgesamt 67 Jugendliche aus den Partnerstädten Fontainebleau, Tábor, Richmond und Lodi sowie aus Konstanz Ideen und Aktionen, die sie sich in Sachen Klimaschutz in ihren Städten wünschen.
Am 26. September trafen sich die Jugendlichen das erste Mal in der HTWG Konstanz. Harald Kühl, der für die ganzen drei Tage die Moderation des Europakonzils übernahm, begrüßte die Jugendlichen sowie ihre LehrerInnen. Auch OB Uli Burchardt begrüßte die Jugendlichen und ging noch einmal auf die Bedeutsamkeit des Klimaschutzes ein. Er betonte dabei, wie wichtig das Engagement der Jugendlichen ist, um etwas bewegen zu können. Die Jugendlichen durften dann ihre Städte vorstellen. Die SchülerInnen aus Fontainebleau und Lodi erstellten jeweils einen Film darüber, was man in ihrer Stadt alles unternehmen kann, über die Natur und die Kultur. Richmond stellte sich mit einer Präsentation vor, die bereits auf erste Probleme, die die Umwelt in Richmond belasten, einging und mögliche Lösungen zeigte. Tábor hatte ebenfalls einen kleinen Film über die Stadt vorbereitet. Anschließend wurde den TeilnehmerInnen ein klassischer Volkstanz aus Tschechien vorgeführt. Am Nachmittag hatten die Konstanzer Schülerinnen und Schüler eine Stadtrallye vorbereitet, bei der sie den Gästen die schönsten Plätze ihrer Stadt zeigten.
Am Nächsten Tag trafen sich alle im Wolkenstein-Saal im Kulturzentrum Konstanz. Nach einem kurzen Warm-up präsentierten Lorenz Heublein, Leiter der Stabstelle Klimaschutz, und Elena Oliveira, vom Pressereferat der Stadt Konstanz den Jugendlichen, was in Konstanz alles getan wurde, seitdem 2019 der Klimanotstand beschlossen wurde. Unter anderem wurde den Jugendlichen das Projekt Stadtwandel vorgestellt. Anschließend konnten die SchülerInnen aktiv werden und ihre bereits vor dem Europakonzil entwickelten Ideen skizzieren. Die sich daraus ergebenden sechs Projektgruppen beschäftigten sich mit unterschiedlichen Themen, unter anderem Gemeinschaftsgärten zu nutzen, vermehrt Leitungswasser zu trinken, um die Flaschenproduktion zu reduzieren, den Transport/Verkehr klimafreundlicher zu gestalten, oder der Frage, wie man neue Häuser klimafreundlicher bauen kann. Nachmittags wurden die Ideen weiter ausgearbeitet und Plakate dazu gestaltet. Abends waren die TeilnehmerInnen sowie die Gastfamilien, bei welchen manche Jugendliche die drei Tage verbringen durften, zur „Klischee-Show“ mit dem Konstanzer Improtheater eingeladen.
Ein wichtiger Bestandteil des Europakonzils ist der Austausch der Jugendlichen mit den „EntscheidungsträgerInnen“, um ihre erarbeiteten Ideen auf eine höhere Ebene zu bringen. Deshalb waren beim gemeinsamen Resümee am dritten und letzten Tag politische Vertreterinnen und Vertreter und Experten der Verwaltungen aller beteiligten Städte zum Thema Klimaschutz anwesend. Die Jugendlichen präsentierten ihre Ideen mit möglichen Lösungen und die „EntscheidungsträgerInnen“ hatten Zeit, Fragen zu stellen,
den Jugendlichen Hinweise zu geben oder ihre Unterstützung anzubieten. Die Ideen „The fairy garden“ und „green homes“ bekamen am meisten Zuspruch von den EntscheidungsträgerInnen. Bei „The fairy garden“ geht es darum, in der Stadt Flächen zur Verfügung zu stellen, bei denen kleine Gärten entstehen können. Dadurch soll, in Form eines gemeinnützigen Vereins, der den Garten bewirtschaftet, eine Vernetzung der BewohnerInnen innerhalb eines Stadtgebietes entstehen. Durch regional angebautes Gemüse und Obst können lange Transportwege und Verpackungen vermieden werden. Die SchülerInnen stellen sich vor, durch Workshops in Schulen und auch über Aufsteller an den öffentlich zugänglichen Gärten über den Anbau und umweltfreundlichen Konsum zu informieren.
Bei den „green homes“ stellten sich die SchülerInnen die Frage, wie Häuser klimafreundlicher gebaut werden können. Es stellte sich heraus, dass eine gute Isolierung der Häuser dabei essenziell ist. Außerdem sollten die Städte die Anbringung von Solaranlagen fördern, damit die Finanzierung für die BewohnerInnen vereinfacht wird. Die Jugendlichen kamen auch zu dem Ergebnis, dass das Regenwasser an jedem Haus vom Dach gesammelt und entweder zur privaten Nutzung verwendet oder durch einen Abfluss in der Stadt gesammelt werden sollte.
Nach der Präsentation der Ideen folgte das offizielle Ende des Europakonzils. Für die SchülerInnen gab es zum Abschied eine kleine Party, bevor am nächsten Tag alle Gäste wieder abreisten.
Das Europakonzil 2022 wird im Rahmen des EU-Jugenddialogs von Erasmus+ und dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds gefördert.