Gebäudesanierungsfahrplan legt Priorität auf die Big Points

Hochbauamt identifiziert Projekte mit Aussicht auf größte Klimaschutzwirkung

Trichtergrafik

Weitgehende Klimaneutralität bis zum Jahr 2035: Dieses Ziel hat die Stadt Konstanz in ihrer Klimaschutzstrategie verankert. Ein großer Hebel für die Reduktion von CO2-Emissionen liegt in der energetischen Sanierung von Gebäuden. Die Stadtverwaltung geht mit gutem Beispiel voran und hat im Technischen und Umweltausschuss (TUA) einen Fahrplan mit den wichtigsten städtischen Sanierungsprojekten für die kommenden Jahre präsentiert.
 
Um die Projekte nach Machbarkeit und Wirksamkeit zu priorisieren, haben sich die Experten den kompletten städtischen Gebäudebestand angeschaut, dazu zählen 190 Liegenschaften – vom Kiosk bis zum Schulzentrum. Nach den Vorgaben der Pabi-Methode (Praxisorientierte Adaptive Budgetierung von Instandhaltungsmaßnahmen, Steinbeis-Zentrum) rückten zunächst 57 Gebäude in den engeren Fokus. Sie spiegeln 63 Prozent der Gesamtfläche und etwa 82 Prozent der gesamtem CO2-Emissionen wider – bezogen auf den städtischen Gebäudebestand.
 
Stellt man sich die Projektpipeline als Trichter vor, rutschen dann 26 Gebäude am schnellsten nach unten, bei denen sich die Stadtverwaltung den größten CO2-Einspareffekt bei möglichst geringen Investitionen verspricht. Mit Bezug auf die zu erwartenden Sanierungskosten wurden dann 13 Gebäude ermittelt, für die die Verwaltung eine jährliche Einsparung von bis zu 622 Tonnen CO2 prognostiziert. Dies entspricht ca. 41 Prozent, bezogen auf den Gesamtausstoß dieser 13 Gebäude im Jahr 2021 (ca. 1.500 Tonnen CO2). 
 
„Wir freuen uns, wenn wir zusätzlich zu diesen Big Points so viele Gebäude wie möglich durch den ‚Trichter‘ bekommen“, erklärte Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn im Ausschuss. Durch die Einrichtung einer neuen Abteilung (Klimaschutz, Technik + Energie) habe das Hochbauamt organisatorisch die Grundlage hierfür gelegt, ergänzte Amtsleiter Thomas Stegmann. Damit verbunden ist eine Personalaufstockung, die im Zuge der Haushaltsberatung noch genehmigt werden muss. Auf Grundlage dieser personellen und finanziellen Ausstattung wächst die Anzahl der jährlichen Sanierungen, die das Hochbauamt künftig umsetzen wird.
 
Ergänzend zu den ohnehin laufenden Klimaschutz-Sofort-Maßnahmen (Heizung, Energiemanagement, Beleuchtung) in Höhe von jährlich 2,5 Millionen Euro schlägt die Verwaltung dem Gemeinderat in einem ersten Schritt die Finanzierung der folgenden vier Projekte für den Doppelhaushalt 2023/24 vor. Diese Projekte rutschen dann zuerst durch den „Trichter“ des Effizienzfahrplans:

  • Buchenbergschule: energetische Sanierung (4,5 Mio € )
  • Stephansschule: energetische Sanierung der obersten Geschossdecke und Teilerneuerung der Fenster (2,3 Mio €)
  • Suso-Gymnasium: energetische Dach-, Fenster- und Fassadensanierung (2,1 Mio €)
  • Stadtarchiv: energetische Fenstersanierung (0,54 Mio €)

Die Stadt ist Vorbild und ermutigt private und gewerbliche Eigentümer, ebenfalls energetische Sanierungsprojekte umzusetzen. Über die Gebäudesanierung hinaus ist es das Ziel, durch Nutzerverhalten Energie zu sparen. So werden die Hausmeister regelmäßig geschult. Bis zum Jahr 2035 soll durch die städtische Gebäudesanierung und sparsames Nutzerverhalten der Gebäudebestand weitestgehend klimaneutral sein.

(Erstellt am 23. Dezember 2022 10:10 Uhr / geändert am 25. Januar 2023 10:53 Uhr)