Neu auf dem EBK Betriebsgelände: Fassadenteststand
Forschungsprojekt zur Energie- und Wärmewende in Betrieb genommen
Bereits von der Bundesstraße ist die dreifarbige Fassade des neuen Gebäudes auf der Kläranlage deutlich zu erkennen. Bei diesem neuen Gebäude dreht sich alles um die Fassaden: Es wird getestet, welchen Einfluss die verschiedenen Fassadenabdeckungen – helle Fassade, Photovoltaik-Fassade, dunkle Fassade – auf die Wärmeentwicklung zwischen Abdeckung und Wand haben. Hinter den Fassaden steckt also viel Raum für Innovation, aber kein tatsächliches Gebäude.
Am Fassadenteststand wird erforscht, welches Energiepotenzial in den Zwischenräumen steckt. Die Wärme, die zwischen Wand und Fassade entsteht bzw. die damit zusammenhängende Luftzirkulation kann zur Wärmeversorgung eines Gebäudes genutzt werden. Diese Wärme zu nutzen, ist ein innovatives Projekt der Energie- und Wärmewende, vor allem in Verbindung mit einer PV-Fassade.
Damit wird die rund um das Gebäude durch Sonneneinstrahlung und Wärmeentwicklung bereits vorhandene Energie optimal direkt im Gebäude eingesetzt. Dieses Verfahren klingt nicht nur theoretisch sinnvoll, sondern auch effizient in der Umsetzung: Eine entsprechende Fassadenabdeckung ist nicht nur energie- und platzeffizient, sondern auch kosteneffizient.
Bei dem Projekt handelt es sich um eine Kooperation von Forschung, Wirtschaft und städtischem Eigenbetrieb. Beteiligt sind die HTWG Konstanz, die Friedrichshafener Firma Pro+ und die Entsorgungsbetriebe Stadt Konstanz (EBK). Die Beteiligung der EBK liegt vor allem in der Bereitstellung der Flächen auf dem Betriebsgelände. Prof. Dr. Thomas Stark und Johannes Kimmerle sind die Experten der HTWG Konstanz für energieeffizientes Bauen und betreuen das Forschungsprojekt inhaltlich. Die Firma Pro+, eine Tochterfirma der Gramm Profiltechnik GmbH aus Friedrichshafen, hat den Fassadenteststand gebaut. Gefördert wird das Projekt aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg.
Die Zusammenarbeit wird von allen Beteiligten als sehr konstruktiv und erfolgreich bewertet, was nicht zuletzt an der schnellen Umsetzung deutlich wird. Von der ersten Anfrage bei den EBK im Oktober 2023 bis zur Einweihung im Mai 2024 vergingen nur sieben Monate. Oberbürgermeister Uli Burchardt, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Nachhaltigkeit der HTWG Konstanz Prof. Dr. Gunnar Schubert, EBK Betriebsleitung Ulrike Hertig und verantwortlicher Abteilungsleiter Timo Schieß, Geschäftsführer und Betriebsinhaber der Firma PRO+ Ingo Gramm sowie Prof. Dr. Thomas Stark, Johannes Karl Kimmerle und Niklas Bachmann haben die Kooperation bei diesem innovativen Projekt im Zuge der symbolischen Inbetriebnahme am 03.05.2024 entsprechend gewürdigt.