Einführung der Verpackungssteuer zum Jahreswechsel
Infoveranstaltung nahm gemeinsam mit Betrieben Umsetzung und Lösungen in den Fokus
Zur Reduzierung der enormen Mengen an Verpackungsmüll im Stadtgebiet wird ab dem 1. Januar 2025 in Konstanz die Verpackungssteuer gelten. Erhoben wird sie überall dort, wo Speisen und Getränke zum Sofortverzehr angeboten werden. Um betroffene Betriebe zur Einführung der Steuer gezielt zu informieren und um sich auszutauschen, hatten die Stadtkämmerei und das Amt für Klimaschutz am Freitag, 23. August, zu einer Infoveranstaltung eingeladen. Zu den rund 50 Teilnehmenden gehörten lokale Imbisse, Restaurants und Bäckereien, aber auch Supermarkt- und Fast-Food-Ketten mit Filialen in Konstanz.
Philipp Baumgartner, Leiter des Amts für Klimaschutz, erklärte die Hintergründe der lokalen Steuer. Pro Jahr werden in Konstanz rund 500 Tonnen Müll auf öffentlichen Flächen hinterlassen, in Mülleimern, auf Straßen und Plätzen sowie am Seeufer. Dazu gehören auch Einwegverpackungen wie Eisbecher, Kaffee-to-go-Becher, Alufolie oder Pappkartons, die nur kurz im Einsatz sind und dann entsorgt werden. Der Gemeinderat hatte sich daher bereits 2023 entschieden, dem Beispiel Tübingens zu folgen, und eine lokale Verpackungssteuer auf Einwegverpackungen zu erheben. Neben Umweltschutz, Ressourcenschonung und einem sauberen Stadtbild, soll dadurch nicht zuletzt auch ein Anreiz für den Umstieg auf Mehrwegverpackungen geschaffen werden.
Helge Kropat von der Stadtkämmerei zeigte auf, welche Einwegverpackungen wie von der Steuer betroffen sind. Einweggetränkeverpackungen wie zum Beispiel der klassische Kaffee-to-go-Becher aus Plastik oder Pappe werden mit 0,50 € besteuert. Einwegverpackungen für Lebensmittel (dazu gehören u.a. Pommes-schalen, Pizzakartons, Salatschalen mit Besteck, Wickelpapier für Wraps) werden ebenfalls mit 0,50 € besteuert. Für Einwegbesteck (im Set) fallen 0,20 € Steuer an. Besteuert wird direkt dort, wo Einwegverpackungen ausgegeben werden, also bei den Händlern und Gastrobetrieben. Diese hatten bei der Veranstaltung die Gelegenheit, Fragen zu stellen und sich auszutauschen.
Franziska Schramm vom Amt für Klimaschutz zeigte Möglichkeiten auf, wie betroffene Betriebe auf Mehrwegverpackungen umstellen könnten. Sie betonte, dass der Umstieg erst mal einen Mehraufwand bedeute, auf lange Sicht jedoch Kostenersparnis, stärkere Kundenbindung und ein positives Image für den eigenen Betrieb mit sich bringen kann. Sie stellte mögliche Poolsystemanbieter vor, denen sich die Handels- und Gastrobetriebe in Konstanz anschließen könnten, und klärte über bereits existierende Lösungen auf. In der anschließenden Austauschrunde konnten die anwesenden Betriebe Ideen und Wünsche äußern, wie eine reibungslose Einführung der Verpackungssteuer gewährleistet werden kann.