Amin (31), seit 2014 Erzieher im Kinderhaus am Rhein

Amin Hilali ist Erzieher mit Leib und Seele und ein Idealist dazu. Gern würde er die Welt zum Besseren verändern und über seine eigene Arbeit mit den Kindern passiert das auch schon ein Stück weit.


Wie bist du zum Beruf des Erziehers gekommen?
Tatsächlich habe ich in der 9. Klasse ein Praktikum in einem Kindergarten gemacht. Während dieser Zeit ist bei mir im Inneren ein wahres Feuer entfacht worden, ich hatte sofort einen Draht zu den Kindern und wusste in dem Moment einfach, dass das genau das ist, was ich später machen möchte.
 
Woher kommen die Motivation und die Begeisterung für die tägliche Arbeit?
Mein Team ist ein wichtiger Motivationstreiber. Aber auch die Kinder selbst, die so ehrlich und off en mit den unterschiedlichsten Situationen umgehen.
 
Was geben dir die Kinder zurück bei deiner Arbeit?
Kinder honorieren es sehr, wenn man ihnen auf Augenhöhe begegnet. Sie spiegeln mir oft mein eigenes Verhalten und bringen mich dazu, Situationen neu zu überdenken und von einer anderen Seite aus zu betrachten. Ich gehe immer sehr erfüllt nach meiner Arbeit im Kinderhaus nach Hause. Das ist etwas sehr schönes!
 
Früher hat man gesagt, dass die Arbeit mit Kindern was für Frauen ist. Wie siehst du das?
Ich finde es ganz wichtig, dass heute mehr Männer in dem Beruf arbeiten. Das sollten noch viel mehr werden! Männer ziehen in einer anderen Art Grenzen, geben den Kindern anders Input als Frauen. Im Übrigen sehen das auch meine weiblichen Kolleginnen so. Ich raufe auch mal mit den Kindern oder bin völlig entspannt, wenn die Kinder mal etwas höher klettern, als das meine Kolleginnen erlauben würden.
 
Das Berufsbild hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Das Wort „Basteltante“ passt nicht mehr – mit welchem Wort würdest du deinen Job heute beschreiben?
Am besten würde für mich das Wort Impulsgeber passen. Immerhin geben wir den Kindern in der Kita Angebote, bieten Impulse, die sie dann aufgreifen können oder eben nicht. Im besten Fall entzünden wir damit in den Kindern ein Feuer für etwas.

Woher kommt das Feuer, das in dir brennt?
Bei mir sind es wirklich die eigenen Erfahrungen. Ich selbst erinnere mich nicht so gern an meine Kindergartenzeit und möchte, dass die Kinder diese Zeit besser erleben. Immerhin handelt es sich um die ersten sechs Jahre und damit um eine wichtige Entwicklungsphase in ihrem Leben! Und ja, ich möchte etwas verändern! Die Kinder sollen gesehen werden, das ist mir ganz wichtig!
 
Was möchtest du den Kindern für ihre Leben mitgeben?
Das man alles erreichen kann, wenn man an sich selbst glaubt!
 
Warum würdest du einem 16-Jährigen empfehlen, eine Ausbildung zum Erzieher zu machen?
Oh, das ist eine schwierige Frage, aber ich glaube das Großartige an einer Ausbildung zum Erzieher ist wirklich, dass man selbst innerlich wachsen und somit ein erfülltes Leben führen kann.
 
Was ist das Spezifische am pädagogischen Konzept der Stadt Konstanz?
Ich mag das infans-Konzept, weil es bedeutet, dass man den Kindern auf Augenhöhe und mit Respekt begegnet. Nur so kann man die Kinder auch erreichen.
 
Was gefällt dir an der offenen Arbeit? Dieses Konzept gibt uns Erziehern die Möglichkeit, in einem Fachbereich zu arbeiten, der uns liegt und uns begeistert. Wir können uns in den Bereichen ausleben und das spüren die Kinder, denn es ist authentisch.


Warum arbeitest du eigentlich bei der Stadt Konstanz und nicht bei einem freien Träger?
Die Stadt Konstanz bietet sehr viele Entwicklungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel die einzelnen Fachbereiche, aber auch Weiterbildungschancen. Ich zum Beispiel starte im Herbst die Weiterbildung zum Fachwirt, damit habe ich dann die Möglichkeit, einmal selbst eine Kita zu leiten.
 
Was schätzt du an deinem Arbeitgeber Stadt Konstanz?
Man spürt eine Offenheit gegenüber neuen Ideen, zum Beispiel haben wir aus einem kleinen Kletterprojekt heraus nun eine große Kletterwand für die Kita bekommen.
 
Was bedeuten deine KollegInnen für dich?
Viele von ihnen sind schon länger im Beruf und ich lerne viel von ihnen. Sie sind meine Vorbilder!
 
Was schätzt du an Konstanz als Arbeitsort?
Der See ist natürlich grandios und als leidenschaftlicher Radfahrer lebe ich sehr gern hier. Aber insgesamt mag ich auch das „feeling“ in der Stadt selbst sehr gern.
 
Was bedeutet es für dich, am See zu leben?
Das ist wirklich wie ein ständiges Urlaubsgefühl. (lacht)