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Seit 1994 ist Gabi Schwab bei der Stadt Konstanz. Was damals noch das Grünflächenamt war, ist heute das Amt für Stadtplanung und Umwelt.
Wo haben Sie vor 1994 gearbeitet?
Ich habe davor bei der Stadt Ulm gearbeitet. Da ging es gerade los mit der Biotopkartierung. Damals haben das die Kommunen noch selbst organisiert. Das habe ich ein halbes Jahr gemacht. Dann bin ich nach Weinsberg gegangen in den Weinbau und habe dort einen Studiengang für Weinbau in Heilbronn aufgebaut. Parallel habe ich bei einer Landwirtschaftsplanerin gearbeitet. Nach meinem zweiten Studium hat mir die Stadt Konstanz am schnellsten den Arbeitsvertrag zugeschickt.
Haben Sie sich bewusst für Verwaltung entschieden?
Damals gab es ganz schwer Arbeit in diesem Beriech zu finden. Ich hatte zwei Angebote und habe mich für die Stadt Konstanz entschieden. Ich wollte weniger organisieren, sondern inhaltlich Arbeiten. Mein Plan war das erst mal fünf Jahre zu machen und dann weiter zu ziehen. Dann kamen die Kinder. Und ein Wechsel als Frau mit zwei Kindern die nur 80% arbeitet - da gab es in der damaligen Zeit wenige Arbeitgeber auch im öffentlichen Dienst, die das mitgemacht haben. Konstanz hat mir eine tolle Arbeit angeboten und mir Raum gegeben. Diesen Punkt habe ich auch an meinem 25-jährigen Dienstjubiläum hervorgehoben. Das war wirklich Klasse wie mir die Stadt entgegenkommen ist.
Aber jetzt sind die Kinder groß. Was hält Sie noch hier?
Jetzt bin ich alt. (lacht) Es sind die tollen Aufgaben. Die Arbeit war und ist immer sehr vielfältig, ich habe tolle Kollegen und zwischenmenschlich läuft vieles gut.
Wie hat sich die Arbeit verändert?
Der Arbeitsdruck ist höher geworden, es gibt weniger Zeit für eine Aufgabe als früher noch. Für mich ist es wichtig etwas durchzudenken, in Ruhe durchzulesen, vorzubereiten und zu planen. Das gibt es praktisch nicht mehr so wie früher. Jetzt muss alles schneller gehen. Multitasking ist gefragt. Aber es gibt auch Hilfsmittel die helfen etwas schneller zu sein – die Arbeit ist anders geworden. Zum Beispiel gab es damals schon Luftaufnahmen die georeferenziert waren. Davor gab es Schrägluftbilder. Die Stadt Konstanz hatte immer schon ein hohes Niveau was Grundlagenmaterial anging.
Was hat sich in den Jahren zum Positiven verändert?
Wir haben inzwischen eine offene Unternehmenskultur. In meine Arbeitsumfeld kann ich mit meinen Vorgesetzen auch streiten. Das kann man heute besser als vor 20 Jahren. Es liegt natürlich schon auch an der Führungskraft. Als Personalrätin sehe ich wie sich die Stadt bemüht für uns viel zu tun. Da sind wir einen Schritt weiter als vor 20 Jahren. Hier sind wir schon sehr auf Augenhöhe mit dem Arbeitgeber.
Warum sind Sie Personalrätin geworden?
Als das Grünflächenamt aufgelöst wurde, wurden wir mehrmals umorganisiert. Dann habe ich irgendwann gedacht, warum nicht als Personalrätin kandidieren. Erstmal als Ersatzmitglied und dann später als aktives Mitglied. Man muss aber auch sehen, dass wir auch Leute brauchen, die vor Menschen reden können. Wir mussten dann auch irgendwann mal vor dem Gemeinderat auftreten.
Was machen Sie genau im Personalrat?
Haben wir alle 14 Tage unsere Sitzung. Dort entscheiden wir mit wer eingestellt wird oder welche Dienstvereinbarungen geändert werden müssen. Es geht vor allem um Personalmaßnahmen und ein Schwerpunkt damit ist die Schweigepflicht.
Warum haben Sie so lange weitergemacht als Personalrätin?
Hier in meinem Fachbereich bin ich schon sehr fremdbestimmt. Die Aufträge kommen über Dezernenten, den OB oder den Gemeinderat zu uns. Ich muss die Aufgaben machen, die anstehen. Im Personalrat kann ich selbst entscheiden, welches Thema ich anpacke. Ich bin auch ein sozialer Mensch, ich bin halt die Amtsmutti.
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