Jennifer Krischel möchte in ihrer Arbeit als Erzieherin Vorbild sein für die Kinder und freut sich, wenn sie für einige von ihnen ein Wegweiser sein kann. Als Weltverbesserin im Kleinen ist sie davon überzeugt, dass der Beruf des Erziehers wichtig für eine positive Veränderung der Gesellschaft ist.
Wie bist du zum Beruf der Erzieherin gekommen?
Ich wollte in jedem Fall beruflich gern etwas mit Kindern machen, war aber auf die Altersgruppe nicht festgelegt. Als ich auf ein Plakat zum Studium Kindheitspädagogik stieß, war es klar, dass das genau das Richtige für mich ist. Nach diesen drei Jahren Fachhochschule bin ich nun bestens aufgestellt und kann im Kindergarten oder mit Jugendlichen arbeiten oder sogar in den Bereich Familienberatung gehen.
Woher kommen die Motivation und die Begeisterung für die tägliche Arbeit?
Ich möchte gern etwas verändern in unserer Gesellschaft und finde, man muss im Kleinen und bei den Kleinsten anfangen. Meiner Meinung nach arbeite ich in einem der wichtigsten Berufe. Es ist der Grundstein fürs Leben. Wie bei einem Haus ist es das Fundament, das stabil sein muss. Dann kann alles, was danach kommt, gut und stabil stehen und wachsen.
Was geben dir die Kinder zurück bei deiner Arbeit?
Die Kinder geben mir ganz viel zurück, denn sie nehmen mich als Vorbild und auch ein wenig als Wegweiser. Sie sind interessiert daran, von mir zu lernen und bewundern mich auch ein Stück weit. Das bereichert mich und macht mich stolz, dieses positive Gefühl spüren wiederum die Kinder.
Früher hat man gesagt, dass die Arbeit mit Kindern was für Frauen ist. Wie siehst du das?
Männer bereichern den Kindergartenalltag enorm und sind für die Kinder, aber auch für uns Erzieher als Kollegen wichtig. So können sich handwerklich interessierte Kinder auch in diesen Bereichen, die meist von Männern betreut werden, austoben. Es wäre gut, wenn noch mehr Männer diesen Beruf ergreifen würden.
Woher kommt das Feuer, das in dir brennt?
Es sind die winzigen Lernerfolge, die mich immer wieder täglich aufs Neue antreiben und für den Beruf begeistern. Wenn ich zum Beispiel sehe, wie ein älteres Kind einem jüngeren hilft, seine Jacke aufzuhängen, freut mich das riesig. So sehe ich kleine Erfolge, die aber Großes bewirken können. Durch meine Freude an der Arbeit kann ich die Fantasie der Kinder erweitern. Kinder erzählen einem viel, auch davon kann man lernen. Es ist ein schöner Beruf. Wenn ich nach Hause komme nach der Arbeit, habe ich immer noch Energie.
Was möchtest du den Kindern für ihre Leben mitgeben?
Dass man sich nicht unterkriegen lassen soll und immer wieder aufstehen sollte!
Warum würdest du einem 16-Jährigen empfehlen, eine Ausbildung zum Erzieher zu machen?
Weil es ein Beruf ist, wo man wirklich an der Basis arbeiten und etwas bewirken, etwas verändern kann!
Was ist das Spezifische am pädagogischen Konzept der Stadt Konstanz?
Das Konzept ist nachhaltig angelegt und geht auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder ein. Das finde ich gut.
Was gefällt dir an der offenen Arbeit?
Die Kinder können frei entscheiden, je nach Interesse, und müssen nicht, wie früher in den festen Gruppen, basteln, wenn die Erzieherin gerade etwas basteln möchte. Das ist viel besser.
Warum arbeitest du eigentlich bei der Stadt Konstanz und nicht bei einem freien Träger?
Die Stadt Konstanz bietet mir viele Möglichkeiten, den Arbeitsbereich zu wechseln, ohne den Arbeitgeber wechseln zu müssen. Und ich habe ein Vorrecht auf einen Kindergartenplatz für meine Tochter, das ist beides super!
Was schätzt du an deinem Arbeitgeber Stadt Konstanz? Neben den Dingen, die ich eben schon sagte, gibt es auch viele Möglichkeiten, sich weiterzubilden.
Was bedeuten deine KollegInnen für dich?
Meine Kollegen sind ganz wichtig für mich und meine Arbeit! Ohne sie könnte ich nicht all das tun, was ich möchte. Sie unterstützen mich, sind aber auch Vorbilder und wichtige Ansprech- und Austauschpartner! Es ist ein offenes und hilfsbereites Team.
Was schätzt du an Konstanz als Arbeitsort?
Die Ruhe! Da wo wir vorher wohnten in der Stadt, gab es Straßenbahn, U-Bahn, Bus, Krach, Lärm, man fühlte sich immer gestresst. Hier in Konstanz genieße ich die Ruhe und kann abschalten.
Was bedeutet es für dich, am See zu leben?
Den See erlebe ich diesen Sommer zum ersten Mal, wir sind erst seit Dezember 2021 hier. Aber ich weiß jetzt schon, dass man mit dem Blick darauf wunderbar die Seele baumeln lassen kann!