Abfallwege: Altglas

Altglas
Konstanzer Altglas

Konstanzer Altglas in Zahlen

  • 2.524 Tonnen Altglas im Jahr 2023
  • 29 Kilogramm pro Person im Jahr 2023
  • 63 Containerstandorte im Stadtgebiet

Was ist Altglas?

Altglas bezeichnet alle Verpackungen und Behälter aus Glas, die ohne Pfand verkauft werden.
Das sind zum Beispiel:

  • Flaschen (ohne Pfand)
  • Glaskonserven für Mais, Erbsen oder Bohnen
  • Marmeladengläser
  • Parfumflakons
  • Glastiegel für Cremes oder andere Kosmetik
  • Medikamentenfläschchen

Tipp zur Sammlung im Altglas-Container:

Ein Ausspülen ist nicht notwendig. Löffelrein, das heißt leer, reicht vollkommen aus.
Deckel, falls nicht zu Hause im Gelben Sack entsorgt, dürfen mit in die Container.

Was ist kein Altglas?

Fehlwurf Wohin dann?
Mehrwegflaschen (mit Pfand) Rückgabe im Handel
Trinkgläser
Restmüll
Spiegel- oder Möbelglas Wertstoffhof
Aquarien
Wertstoffhof
Kaffee- oder Teekannen aus Glas
Restmüll
Keramik- oder Porzellangefäße
Restmüll
Glühbirnen, Glühlampn Restmüll
LED Leuchtmittel
Wertstoffhof

Mehr Infos finden sich im Abfall ABC.

Das Geheimnis der Altglas-Leerung: Kammern auf dem LKW

Altglas LKW von oben
Altglas LKW der EBK von oben

Getrennt im Container, getrennt auf dem LKW

Vor dem Altglascontainer stehend, kommen schnell viele Fragen: Wohin mit den Deckeln und Verschlüssen, welcher Container ist der richtige für die blaue Flasche und wird am Ende nicht doch alles wieder in einem LKW zusammengekippt?
Ganz einfach: Deckel dürfen mit in den Container. Die blauen Flaschen sind mit allen Glasbehältern, die nicht transparent oder braun gefärbt sind, im grünen Container richtig. Und die verschiedenen Glasfarben werden bei der Containerleerung selbstverständlich nicht wieder zusammengeschüttet. Die Aufbauten der Altglas-LKW besitzen nämlich verschiedene Kammern, in denen die Glasfarben voneinander getrennt bleiben.
Und was darf in die Altglascontainer? Ausschließlich Flaschen, Glaskonserven und anderes Behälterglas. Das bezeichnet alle Verpackungen aus Glas, die ohne Pfand verkauft werden. Nicht hinein dürfen Fenster- oder Spiegelglas, Trinkgefäße, Keramik und Porzellan. Diese würden den Recyclingprozess aufgrund ihrer andersartigen Zusammensetzung erheblich stören.

Glasrecycling: Wiederverwertung ohne Qualitätsverlust

Sind die Container voll, werden sie von den Entsorgungsbetrieben Konstanz (EBK) geleert und deren Inhalt zur Umladestation in der Fritz-Arnold-Straße gebracht. Von dort wird das Altglas zu verschiedenen Glashütten in Süddeutschland transportiert.
In der Glashütte werden grobe Fehlwürfe zunächst von Hand aussortiert. Anschließend sorgt ein raffiniertes System aus Magneten, Rüttelsieben verschiedener Größen und Lichtschranken mit Druckluftdüsen dafür, dass Fremd- und Störstoffe aus dem Altglas entfernt werden. Große Magnete ziehen zuverlässig Deckel aus Metall heraus, die zugeführte Hitze entfernt Papieretiketten und weitere organische Reststoffe, wie Lebensmittelreste aus dem Altglas.
Im Sortierprozess zerbricht das Altglas in immer kleinere Scherben. Das Glasgranulat wird abschließend auf seine Reinheit überprüft. Finden sich mehr als 3 Gramm Metall in einer Tonne Altglas muss der Sortierprozess wiederholt werden. Denn nur das reine, farbgleiche Altglas kann eingeschmolzen und zu neuen Flaschen, Gläsern und Behältern von immer gleichbleibender Qualität geformt werden.

Häufige Fragen zum Altglas

In welchen Container kommt blaues oder rotes Glas?

Glasgefäße, deren Farbe nicht eindeutig weiß, braun oder grün zugeordnet werden kann, kommen in den Container für grünes Glas.
Denn Grünglas verfärbt sich im Recyclingprozess nicht so schnell: Während eine einzige grüne Flasche 500 kg Weißglas einen grünen Farbstich gibt, können im eingeschmolzenen grünen Glas bis zu 15% andere Farben enthalten sein, ohne dass dies sichtbar wäre.

Dürfen Deckel und Verschlüsse mit in den Container?

Ja, die Deckel dürfen mit in den Container. Idealerweise werden Deckel bereits zu Hause im Gelben Sack entsorgt. Wird das vergessen, einfach auf den Gläsern lassen und mit in die Container werfen. Die Deckel und damit Fremdstoffe werden zuverlässig aussortiert, bevor das Glas eingeschmolzen wird. Die schlechteste Lösung ist es, die Deckel auf den Altglascontainern zu lagern.

Warum dürfen keine Trinkgläser mit in den Altglascontainer?

Kurz gesagt: Weil es sich um anderes Glas handelt. Die chemische Zusammensetzung von Trink- oder Fensterglas unterscheidet sich erheblich von sogenanntem Verpackungsglas. Das „falsche“ Altglas besitzt einen anderen Schmelzpunkt, so dass es beim Einschmelzen für die Produktion von neuen Glasbehältern und Flaschen zu Störungen und Fehlproduktionen kommt.
Zerbrochene Trinkgläser werden im Restmüll entsorgt, sogenanntes Flachglas, also Fenster und Glas aus Möbelstücken oder Türen, wird auf den Wertstoffhöfen gesammelt.

Wie oft kann Glas recycelt werden?

Altglas kann beliebig oft eingeschmlozen und zu neuen Gefäßen geformt werden, ohne an Qualität zu verlieren. Das „bottle to bottle“ Recyclingprinzip trägt seinen Namen zu recht beispielhaft für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft.