Abfallwege: Gelber Sack
Verpackungen aus Kunststoff, Metall und Plastik
Konstanzer Gelbe Säcke in Zahlen
- 1.993 Tonnen Gelbe Säcke im Jahr 2023
- 23 kg pro Person im Jahr 2023
- 2 Müllfahrzeuge für die Gelbe Sack-Abfuhr im Einsatz
Das sind beispielsweise:
Keine Verpackung aus Kunststoff, Metall oder Verbundstoff, das sind beispielsweise: | Wohin dann? |
---|---|
Verpackungen aus Papier, Pappe oder Karton, Versandkartons | Altpapier |
Verpackungen aus Glas (pfandfreie Flaschen, gekaufte Einmachgläser von bspw. sauren Gurken, Flakons ) | Altglas |
Gegenstände aus hartem Kunststoff wie Wäschekörbe oder Gießkannen | Wertstoffhof |
Gegenstände aus weichem Kunststoff wie Fahrradreifen oder aufblasbare Badetiere | Restmüll |
Haushaltskehricht und Hygieneprodukte wie benutzte Taschentücher, Einmalmasken und Handschuhe | Restmüll |
Metallgegenstände wie Besteck, Töpfe oder Pfannen | Wertstoffhof |
Defekte elektronische Artikel wie Handys, Lichterketten, Toaster | Wertstoffhof |
Diese und weitere Infos finden sich im Abfall ABC.
Der Gelbe Sack ist nicht umsonst – in doppelter Hinsicht. Denn die Entsorgung im Gelben Sack oder der Gelben Tonne ist der einzige Weg, um Verpackungsabfälle aus Kunststoff, Metall und Verbundstoff zu recyceln. Auch in finanzieller Hinsicht ist der Gelbe Sack nicht umsonst: Die Kosten für Sammlung und Verwertung der Verpackungen sind im Kaufpreis bereits enthalten.
Auch wenn die Entsorgungsbetriebe Stadt Konstanz (EBK) die Abfuhr der Gelben Säcke als Dienstleister übernehmen, wird das nicht über die Abfallgebühren, sondern von den Dualen Systemen bezahlt, die im Auftrag der Hersteller die Sammlung und Verwertung der Verpackungen verantworten und organisieren.
Die Konstanzer Gelben Säcke werden nach Rheinfelden transportiert. Auf deutscher Seite des Rheins liegt das riesige Firmengelände von Vogt-Plastic, das eine Vielzahl an Förderbändern, Sortier- und Waschanlagen enthält. Die Anlage arbeitet weitgehend automatisch. Ihre wichtigste Aufgabe ist es, die einzelnen Wertstoffe voneinander zu trennen. Dafür werden die Verpackungen zunächst gewaschen und möglichst fein zerkleinert. Alufolie, Weißblech, Metall und Verbundstoffe werden aussortiert, Plastik möglichst sortenrein sortiert. Bei über 200 Sorten Plastik ist die Sortierung gar nicht so einfach. Doch nur aus sortenreinem Plastik kann Vogt-Plastic sogenanntes Rezyklat herstellen. So wird das Kunststoffgranulat genannt, das als Grundstoff für die Produktion neuer Gegenstände und Verpackungen genutzt wird.
Der Einsatz von recyceltem Plastik ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Langsam setzt sich bei Produzenten und Verbrauchern das Bewusstsein durch, dass es sich bei Plastik um einen Wertstoff aus endlichen Ressourcen handelt, dessen Produktion viel Energie kostet und einen großen CO2-Fußabdruck hinterlässt. Die Vermeidung von Plastik bleibt darum immer das oberste Ziel. Wenn das nicht geht, ist der Gelbe Sack derzeit der beste Weg, um Plastikverpackungen einen neuen Einsatz im Wertstoffkreislauf zu ermöglichen.
Nein, ist er nicht. In finanzieller Hinsicht wird die Sammlung und Entsorgung von Verpackungsmüll bereits mit dem Kauf der Artikel bezahlt. Über eine Verpackungsabgabe, die Produzenten beziehungsweise Händler zahlen müssen und die bereits im Verkaufspreis mit einkalkuliert ist. Hinsichtlich der Recyclingquote von Verpackungsabfällen lohnt sich der Gelbe Sack ebenso. Denn er ist der derzeit einzige und beste Weg, um Plastik, Metall und Verbundstoff einen neuen Einsatz im Wertstoffkreislauf zu ermöglichen.
Für die Beschaffenheit der Gelben Säcke sind die Dualen Systeme verantwortlich. Die Entscheidung über die Qualität und Dicke der Säcke liegt also nicht bei den Entsorgungsbetrieben Stadt Konstanz. Die Dualen Systeme versuchen bei den Gelben Säcken genau abzuwägen: So dick wie nötig, um die Stabilität zu wahren. Aber auch so dünn wie möglich, damit sie sich effizient weiterverarbeiten lassen.
Wer gerne auf die Gelben Säcke verzichten möchte, kann bei den Entsorungsbetrieben gegen eine Aufwandsgebühr auch eine Gelbe Tonne mieten oder sich selbst eine beschaffen. In den Gelben Tonnen können Verpackungsabfälle auch ohne Gelben Sack gesammelt und bereit gestellt werden.
Die aussortierten Wertstoffe werden von Vogt-Plastic an andere Betriebe weitergeleitet, die sich auf die jeweilige Weiterverarbeitung spezialisiert haben. Die Wiederaufbereitung von Metall, beispielsweise Dosen und Konserven, ist relativ einfach und ohne größere Qualitätsverluste möglich. Bei Verbundstoffen, wie Getränke- undMilchkartons, ist die Wiederaufbereitung um Einiges aufwendiger. Zunächst müssen die verschiedenen Schichten voneinander gelöst werden, um schlussendlich den darunterliegenden Karton zu recyceln. Fehlwürfe im Gelben Sack werden der Restmüllverwertung, also Verbrennung zugeführt.
Noch besser als Plastik-Recycling ist die Plastik-Vermeidung! Das heißt, wann immer möglich, sollte man auf plastikfreie, wiederverwendbare Alternativen zurückgreifen.
Wenn der Einsatz von Plastik unvermeidlich ist, kann man darauf achten, besonders sortenreine Plastikprodukte zu wählen. Sortenreines Plastik muss nicht aufwendig voneinander getrennt werden. Die Sortierarbeit wird auch dadurch unterstützt, indem die Einzelteile wie Joghurtbecher und -deckel, Waschmittelflasche und -deckel, bereits vor dem Wurf in den Gelben Sack voneinander getrennt werden.
Der Einsatz von recyceltem Plastik wächst derzeit langsam. Verbraucherinnen und Verbraucher können den Einsatz von Rezyklaten unterstützen, indem bei der Kaufentscheidung auf die Beschaffenheit der Plastikverpackung geachtet wird. Wurde das Produkt aus recyceltem Plastik hergestellt? Doch Obacht: Ein Blick auf den Anteil von Rezyklaten im Plastik lohnt sich. Denn der Anteil von recyceltem Plastik in den einzelnen Verpackungen variiert stark.