Abfallwege: Sperrmüll
Konstanzer Sperrmüll in Zahlen
- 1.051 Tonnen insgesamt im Jahr 2023
- 12 Kilogramm pro Person im Jahr 2023
- 4 Wertstoffhöfe im Stadtgebiet
"Sperrmüll sind sperrige Abfälle aus Haushaltungen, die wegen ihrer Größe auch nach zumutbarer Zerkleinerung nicht in die im Entsorgungsgebiet vorgeschriebenen Behälter passen. Hierzu zählen jedoch nicht Abfälle aus Gebäuderenovierungen (Fenster, Türen, u. ä.) und Haushaltsauflösungen." (Auszug aus Abfallwirtschaftssatzung Stadt Konstanz, AbfwS §5,3).
Das sind beispielsweise:
Konkrete Infos finden sich im Abfall ABC.
Sperrmüll wird auf dem Wertstoffhof entsorgt, das ist bekannt. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass nicht alles, was auf dem Wertstoffhof entsorgt wird, Sperrmüll ist. Bei allem, was dem Rohstoffkreislauf durch Recyclingverfahren erhalten bleiben kann, handelt es sich nämlich nicht um Sperrmüll im engeren Sinne, der nicht weiter verwertbar ist. Kein Sperrmüll sind also beispielsweise Holzmöbel, Elektroschrott und Plastik-, Glas- oder Metallgegenstände. Auch Renovierungsabfälle wie Fenster, Türrahmen, Fliesen oder Bodenbeläge zählen nicht zum Sperrmüll, sondern müssen gesondert entsorgt werden.
Sperrmüll ist also der Abfall, der aufgrund seiner Größe nicht in die eigene Restmülltonne passt oder passend gemacht werden kann und zudem nicht recycelt wird: Zum Beispiel Matratzen, Teppiche oder das kaputte Snowboard.
Die vollen Sperrmüll-Sammelcontainer gehen in die Verantwortung des Landkreises über und werden ohne weitere Sortierung zur Müllverbrennungsanlage transportiert. Die bei der Verbrennung entstehende Energie wird selbstverständlich bestmöglich genutzt. Dennoch ist eine Verbrennung immer nur die zweitbeste Lösung. Darum gilt der oberste Grundsatz der Abfallvermeidung auch beim Sperrmüll:
Im besten Fall erreichen aussortierte Gegenstände den Wertstoffhof gar nicht, weil sie in einem anderen Haushalt neue Verwendung finden. Neben der Warenbörse Fairkauf und dem Gebrauchtwarenkaufhaus in der Gartenstraße bieten Online-Plattformen und Flohmärkte zahlreiche Möglichkeiten den eigenen „Sperrmüll“ als neuen Schatz weiterzugeben.
Die Entsorgungsbetriebe Konstanz (EBK) schaffen zudem immer bessere Voraussetzungen zur Sperrmüll-Verminderung, in dem Wertstoffe auf den Höfen möglichst gut getrennt gesammelt werden. In den letzten Jahren wurde beispielsweise die Sammlung von Hartplastik und Flachglas neu eingeführt. War das Aquarium vor einigen Jahren noch Sperrmüll, so kann es jetzt als Flachglas eingeschmolzen und der Rohstoff Glas in neuer Form wiederverwendet werden.
Vor allem die Größe: Nur das ist Sperrmüll, was nach einer zumutbaren Zerkleinerung nicht in die Restmülltonne passt. Folgende "Richtwerte" gelten für Sperrmüll: Eine Kantenlänge von mindestens 50 Zentimetern oder ein Volumen von mindestens 10 Litern. Die Menge fällt dabei nicht ins Gewicht. Haben Sie schlichtweg zu viel Restmüll für Ihre Tonne, so kann dieser über zusätzliche, gebührenpflichtige Restmüllsäcke entsorgt werden.
Selbstverständlich kann auch eine andere Person oder ein Unternehmen Ihren privaten Sperrmüll kostenfrei auf den Konstanzer Wertstoffhöfen anliefern. Da auf den Wertstoffhöfen die Nutzungsberechtigung kontrolliert wird, füllen Sie vorab einfach das Formular für Transporteure (155 KB) aus und geben es dem Anlieferer unterschrieben mit. So ist klar, dass es sich um Ihren Sperrmüll handelt, dessen Abgabe auf dem Wertstoffhof kostenfrei ist.
Ja, gegen einen Kostenbeitrag pro Kubikmeter. Die Abholung erfolgt immer Freitagvormittags, zum ausgemachten Termin stellen Sie Ihren Sperrmüll vor die Tür. Die Größe und damit zusammenhängenden Kosten werden vor Ort geschätzt, die Rechnung erhalten Sie nach der Abholung zugestellt. Alle Infos finden Sie hier: Sperrmüll- und Grünfabfall-Abholung.
Der Sperrmüll-Service kann auch ganz bequem über die Mein Konstanz App der Stadtwerke Konstanz bestellt werden.
In der Erinnerung war es so romantisch: Einmal im Jahr wurden aussortierte Möbel und Gegenstände vor die Tür gestellt, beim Schlendern durch die Nachbarschaft in der Abendsonne neue Schätze entdeckt und nach einem gemütlichen Plausch mit nach Hause genommen. Ist Ihnen aufgefallen, dass es in dieser Erinnerung niemals regnet und es sich beim erinnerten Sperrmüll der Nachbarn um bestens gepflegte Antiquitäten handelt?
In der Realität war es nämlich so, dass der Sperrmüll, defekt und mit Problemstoffen behaftet, schon Tage vor den angekündigten Abholterminen an den Straßenrand gestellt wurde. Wo einmal Abfall steht, kommt schnell eine Menge wilder Müll dazu. Der vorhandene Abfall wurde auf der Suche nach Brauchbarem großflächig verteilt. Die Trennung von Wertstoffen war kein Thema, auch nicht, dass die Wetterverhältnisse den abgestellten Gegenständen zugesetzt haben. Außerdem wurde das Warten auf den Abholtermin, also die Lagerung des aussortierten Sperrmülls bis zur Abholung in der eigenen Wohnung, ein immer drängenderes Problem.
Das waren nur einige Punkte, die schlussendlich dazu geführt haben, dass die regelmäßige Sperrmüll-Abfuhr zu Gunsten der Wertstoffhöfe gestoppt wurde. Auf den vier Höfen im Stadtgebiet kann Sperrmüll korrekt getrennt, terminlich unabhängig, flexibel an fünf Tagen in der Woche kostenfrei abgegeben werden.
Bei der Warenbörse Fairkauf auf dem Wertstoffhof Fritz-Arnold-Straße können Sie Gegenstände abgeben oder gegen einen geringen Unkostenbeitrag erwerben. Fairkauf betreibt auch ein Gebrauchtwarenkaufhaus in der Gartenstraße, in dem schon so einige Schätze einen neuen Besitzer gefunden haben. Online gibt es diverse Kleinanzeigen-Plattformen, um unkompliziert gebrauchte Gegenstände anzubieten. Und wer das Stöbern und den direkten Kontakt liebt, sollte sich die Flohmarkt-Termine in der Region im Kalender anstreichen.