Abfallwege: Kunststoff
Konstanzer Kunststoff in Zahlen
- 71 Tonnen im Jahr 2023
- 1 Kilogramm Hartkunststoff pro Person im Jahr 2023
- Abgabe auf 4 Wertstoffhöfen in Konstanz
Das ist Kunststoff, der sich besonders gut recyceln lässt, da er keine oder kaum Weichmacher enthält. Hartkunststoff lässt sich weder falten noch kneten, ohne dass das Produkt kaputt geht.
Folgende Plastik beziehungsweise Hartkunststoffgegenstände können beispielsweise auf den Wertstoffhöfen entsorgt werden:
Gegenständen aus weichem Plastik, das heißt falt- oder knetbare Gegenstände, können nicht auf dem Wertstoffhof abgegeben werden. Die Kunststoffarten lassen sich nicht mehr gut voneinander trennen und damit auch nicht gut recyceln. Quietscheenten oder Luftmatratzen gehören damit in den Restmüll.
Ebenso gehören Verpackungen aus Plastik in den Gelben Sack, egal ob aus hartem Kunststoff wie beispielsweise die Shampoo-Flasche oder aus weichem Kunststoff wie die Zahnpastatube.
Mehr Informationen zu den verschiedenen Entsorgungsmöglichkeiten von Kunststoff und Plastik finden sich im Abfall-ABC.
Verpackungen aus Plastik werden im Gelben Sack entsorgt, das ist bekannt. Aber was ist mit Wäschekörben, Putzeimern oder Gartenstühlen aus Plastik? Da es sich bei Kunststoff um einen energieintensiven Wertstoff aus endlichen Rohstoffen handelt, sammeln die Entsorgungsbetriebe Konstanz (EBK) Hartkunststoff auf allen vier Wertstoffhöfen. Die Sammlung von Hartkunststoff auf den Wertstoffhöfen bedeutet, dass nur solche Gegenstände abgegeben werden können, die sich weder kneten noch falten lassen. Dieser harte Kunststoff lässt sich besonders gut recyceln.
Noch auf dem Wertstoffhof werden die verschiedenen Kunststoffgegenstände im entsprechenden Container verdichtet, das bedeutet gepresst. So kann möglichst viel gesammelt und die Anzahl der Transporte minimiert werden. Ein privates Entsorgungsunternehmen übernimmt den Hartkunststoff der EBK und transportiert die Container zu einem spezialisierten Kunststoffaufbereitungsbetrieb in Baden-Württemberg. Dort werden die Wäschekörbe, Putzeimer und Gartenstühle zu sogenanntem Rezyklat verarbeitet – Kunststoffgranulat, einem Grundstoff für neue Kunststoffprodukte.
Lange Zeit wurde dieses Rezyklat vor allem für schwere Verkehrsschilder-Bodenplatten, Parkbänke und ähnlich robuste Gegenstände genutzt. Die Weiterentwicklung der Aufbereitungsverfahren sowie den gesteigerten Wert, den Kundinnen und Kunden auf nachhaltige Produkte legen, ermöglicht mittlerweile einen breiteren Einsatz des recycelten Kunststoffs. Die Verarbeitung von recyceltem Kunststoff „darf“ mittlerweile sogar in der Optik einer Verkaufsverpackung erkennbar sein und wird gemeinhin als Verkaufsargument aufgeführt.
Eine weitere Hürde auf dem Weg zur breiten Verwendung von recyceltem Kunststoff liegt in den Kosten: Die Neuproduktion von Plastik erschien lange Zeit günstiger als der Einsatz von Rezyklaten. Die gestiegenen Energie- und Transportkosten sowie die hohe Nachfrage könnten jedoch zu einer Trendwende führen.
Die Entsorgung von Hartkunststoff auf dem Wertstoffhof ist der erste Schritt auf dem Weg zum Recycling, ein essenzieller Beitrag zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft und damit auch zum Klimaschutz.
Ein großes Problem beim Kunststoffrecycling besteht in der Sortenreinheit. Es gibt weit über 200 Sorten Kunststoff und Plastik, recycelt werden kann es aber nur, wenn es sortenrein, also mit derselben Art gesammelt und geschmolzen wird. Vor allem weiches, das heißt falt- und knetbares Plastik, besteht aus mehreren Kunststoffarten mit sogenannten Weichmachern und lässt sich nicht so gut recyceln.
Die Sammlung und Verwertung von Verpackungen wird nicht über die Müllgebühren, sondern über die Dualen Systeme finanziert.
Einfach gesagt: Im Kaufpreis eines Produktes ist eine gewisse Abgabe für die Entsorgung und Verwertung der Verpackung bereits enthalten. Diese Abgabe finanziert die Sammlung der Verpackungen im Gelben Sack und den Altglascontainern. Die EBK übernehmen die Sammlung der Gelben Säcke in Konstanz als Dienstleister.
Anders verhält es sich mit nicht-Verpackungen wie Spielzeug oder Blumenkästen aus Plastik: Die Sammlung auf den Wertstoffhöfen wird mit den jährlichen Abfallgebühren finanziert. Die Abgabe von Hartkunststoffgegenständen auf dem Wertstoffhof ist daher für Konstanzer und Reichenauer Haushalte kostenfrei.
Auf jeden Fall! Plastik ist ein Produkt aus endlichen Rohstoffen – Erdöl – dessen Produktion viel Energie kostet. Allein aus diesem Grund, lohnt es sich, Plastik nicht nur einmal, sondern so lange wie möglich zu verwenden.
Gleichzeitig lässt sich Plastik nicht auf natürlichem Wege zersetzen. Wird Kunststoff oder Plastik wild in der Umwelt entsorgt, verrottet es nicht, sondern bleibt über tausende Jahre bestehen. Ein weiterer Grund: Wenn man Plastik nicht recycelt, sondern es im Restmüll entsorgt, wird das Plastik verbrannt. Dabei entstehender Rauch und Gase müssen aufwendig gefiltert werden, damit sie nicht die Umwelt verschmutzen. Nicht nur für die Produktion, sondern auch für die Entsorgung von Kunststoff wird also viel Energie benötigt.
Das Recycling spart dagegen Energie: Das Einschmelzen zu sortenreinem Granulat, aus dem neue Produkte hergestellt werden können, ist die beste Lösung für Kunststoffgegenstände, die nicht weitergenutzt oder weitergegeben werden können.