Das Weinjahr
Ein Rückblick der Spitalkellerei Konstanz
Die Spannung bleibt. Erst im Januar zeigt sich das finale Ergebnis der intensiven Arbeit, wenn die Weine des Jahrganges 2024 verkostet werden. Winzer Stephan Düringer zieht aber schon mal Bilanz: „Es war ein Vegetationsjahr mit Höhen und Tiefen, wie wenn man Kinder großzieht. Man gibt sein Bestes, aber vieles bleibt unkontrollierbar.“ Die Sorgen begannen früh: Der Winter war mild, die Reben trieben früh aus. „Ein riskantes Szenario, das die Rebstöcke anfällig für Nachtfröste macht“, schildert Düringer. Ab Mai dann: heftige Regenfälle. Doch optimistisch durchstreifte er kurz vor der Weinlese die Weinberge, prüfte, drückte und kostete die Trauben – immer wartend auf den perfekten Lesezeitpunkt. Mitte September war es so weit. Überraschend zügig konnten die Trauben geerntet werden. Sie zeigten sich in perfektem Zustand: gesundes und saftiges Fruchtfleisch – der Zuckergehalt stimmte. Diese Grundlage ist entscheidend für die Qualität des Weins. Das Bangen hat sich für die Winzer gelohnt, nur die Menge hätte besser sein können.
Die Spitalkellerei ist ein Teil der Spitalstiftung, die in Konstanz für eine fürsorgliche Pflege steht – genauso engagiert wie die Pächter der Spitalkellerei, die sich mit Leidenschaft um die Weinberge kümmern. 2025 feiern beide ihr 800-jähriges Bestehen.