Ausblick auf die ausLESE 2025 in der Stadtbibliothek

Die Stadtbibliothek empfängt 2025 hochkarätige AutorInnen zu ihrer Lese- und Gesprächsreihe

Die ausLESE in der Stadtbibliothek Konstanz ist eine Lese- und Gesprächsreihe, bei der die Literaturwissenschaftlerin Judith Zwick durch das Gesamtwerk der eingeladenen AutorInnen führt. Eingebettet in interessante und unterhaltsame Gespräche lesen die Gäste Passagen aus ihren Büchern vor. Am Ende der ausLESE hat das Publikum das Gefühl, Leben und Werk des Gastes wirklich nähergekommen zu sein.

Für 2025 sind fünf ausLESEn mit hochkarätigen SchriftstellerInnen geplant. Am 22. Januar begrüßt Moderatorin Judith Zwick zunächst Behzad Karim Khani. Khani wurde in Teheran geboren und wuchs in einer Künstlerfamilie auf. Er war noch keine zehn Jahre alt, als er mit seinen Eltern nach Deutschland kam, wo sie sich im Ruhrgebiet niederließen. Khanis Bücher handeln von der Diaspora als Heimat und der Freiheit im Fremdsein. So erzählt sein neuer Roman „Als wir Schwäne waren“ vom Aufwachsen eines iranischen Jungen im Ruhrgebiet der 1990er-Jahre. Die Mutter ist Soziologin, der Vater Schriftsteller, in dessen Sprache es fünfzehn verschiedene Begriffe für Stolz gibt. Deutschland erlebt er als Kränkung, er wird zum Beobachter. Und während sich der Vater daran erschöpft, das Land zu begreifen, und die Mutter an das An- und Weiterkommen glaubt, wird die Wut des Sohnes immer ungehemmter. Denn auf den Straßen seines Viertels herrscht eine Gewalt, von der die Eltern wenig mitbekommen.

Am 30. März wird es eine ausLESE in besonderem Format geben. Bei einer Matinee im Bodenseeforum wird Ewald Arenz zu Gast sein. Der Autor von „Alte Sorten“, „Der große Sommer“ und „Die Liebe an miesen Tagen“ hat einen festen Platz auf den Bestsellerlisten.

Auf Nele Pollatschek dürfen sich die ZuschauerInnen am 22. Mai freuen. Die mit dem Deutschen Reporterpreis ausgezeichnete Journalistin schrieb für die Süddeutsche Zeitung und wechselte unlängst zur Zeit. Ihr aktueller Roman „Kleine Probleme“ handelt von den unerledigten Dingen des Alltags. Pollatschek beschreibt witzig und zutiefst philosophisch, wie schwer es in der heutigen durchgetakteten Zeit ist, einfach nur zu leben.

Die letzte reguläre ausLESE des Jahres findet am 15. September mit Judith Hermann statt. Hermanns bevorzugtes Genre sind Kurzgeschichten, sie veröffentlichte u.a. die Bände „Sommerhaus, später“, „Alice“ und „Lettipark“. Unter dem Titel „Wir hätten uns alles gesagt“ erschienen 2023 Hermanns drei Frankfurter Poetik-Vorlesungen, in denen man Einblicke in ihr Privatleben und ihre künstlerischen Schaffensprozesse erhält.

Ende des Jahres gibt es noch eine ausLESE Spezial. Mit Thomas Bissinger wird sich Judith Zwick im Rahmen einer Manuskriptlesung über das Entstehen eines Buches unterhalten. Bissingers Debüt wird zu diesem Zeitpunkt noch nicht veröffentlicht sein, es erscheint im Frühjahr 2026 bei Rowohlt.