Ein neues Verkehrskonzept für den Altstadtring
Der Gemeinderat hatte im November 2014 nach Prüfung mehrerer Varianten der Verkehrsführung – darunter auch Einbahnlösungen – das sogenannte C-Konzept beschlossen (Sitzungsvorlage zum C-Konzept im Bürgerinformationssystem). Das Verkehrskonzept Altstadtring wurde vom Planungsbüro R+T aus Darmstadt in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung erstellt. Der erste Baustein des C-Konzepts wurde 2017/18 mit dem Umbau des Rheinsteigs von drei auf zwei Spuren bereits realisiert; damit wurde Platz für einen Zweirichtungs-Radweg geschaffen.
Bis 2023 konnte Autoverkehr auf dem Altstadtring in beiden Richtungen fließen. Mehr als 8.000 Kfz und 550 Linienbusse fuhren täglich auf dem von Fußverkehr stark frequentierten Bahnhofplatz, an Hochlasttagen bis zu 10.000 Kfz. Die Umgestaltung des Bahnhofplatzes mit Kreisverkehr am Lago soll im Sommer 2025 abgeschlossen sein. Er wird zwischen Bodanstraße und Dammgasse als Fußgängerzone ausgewiesen; Rad- und Linienverkehr dürfen weiterhin hier fahren – mit Rücksicht auf den Fußverkehr. Damit werden die Altstadtbereiche besser mit dem Bahnhof verknüpft und der Platz selbst hat eine deutlich bessere Aufenthaltsqualität.
Das Parkhaus „Marktstätte" bleibt über die Konzilstraße erreichbar, die Parkhäuser Lago und Klein-Venedig über die Bodanstraße. Am neuen Kreisverkehrsplatz am Lago können Busse aus dem Bahnhofplatz oder Verkehr aus der Bodanstraße wenden. Am Fischmarkt wurde zunächst provisorisch eine Wendemöglichkeit für Pkw geschaffen; sobald es die Haushaltslage der Stadt zulässt, soll auch die Konzilstraße zwischen Bahnhofplatz und Hofhalde umgestaltet werden, damit hier eine kurze und attraktive Querungsmöglichkeit zum See entsteht.
Voraussetzung für das Funktionieren des C-Konzepts ist die Regulierung des Zuflusses des motorisierten Individualverkehrs (MIV) in das linksrheinische Stadtgebiet. Weil an so genannten Hochlasttagen – Samstage, Brückentage und einige Tage in der Adventszeit – mehr Autos in die Stadt wollen, als Stellplätze vorhanden sind, werden an diesen Tagen Verkehrkadetten eingesetzt, die die Zufahrten je nach Auslastung der Parkhäuser sperren oder öffnen. Mittelfristig soll der Zufluss in die Innenstadt mit einem digitalen Verkehrsmanagementsystem reguliert werden.
Video-Simulation: So fließt der Verkehr mit dem C-Konzept um den Altstadtring
Maßnahmen mit großer Wirkung
Insgesamt wurden im Verkehrskonzept für den Altstadtring vom Planungsbüro R+T eine Reihe von Maßnahmen vorgeschlagen und vom Gemeinderat als Rahmenkonzept beschlossen, die zusammen die Mobilität mit nachhaltigen Verkehrsmitteln unterstützen und zugleich einen stabilen Verkehrsablauf gewährleisten sollen; über die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen wird zu gegebenem Zeitpunkt entschieden.
Der Bahnhofplatz wird autofrei
Weniger Verkehr auf der Bodanstraße
Die Altstadt erhält eine neue Flaniermeile
Kein Rückstau beim Abreiseverkehr in Richtung Altstadt
Entlastung am Schnetztorknoten
Gute Anbindung an Parkhäuser
Barrierefreier Umstieg am Sternenplatz
Attraktivere Anbindung an den ÖPNV
Die Busse Richtung Norden sollen weiterhin nahe des Bahnsteigzugangs vor dem Fürstenpavillon ankommen und abfahren; Busse Richtung Süden halten vor dem neuen Lago-Kreisel. Durch die Fußgängerzone vor dem Bahnhofsgebäude können die Fahrgäste einfacher ihren Bus erreichen. Hol- und Bringverkehr mit dem Auto wird auf den Bereich zwischen Marktstätte und Dammgasse konzentriert.
Freie Fahrt für den Roten Arnold durch zusätzliche Busspuren
Verbesserungen für Radfahrer und Fußgänger
Der Rheinsteig erhält zwei neue ebenerdige Fuß- und Radquerungen. In der Bodanstraße und am Fischmarkt werden die Übergänge für Fußgänger aufgewertet. Durch die reduzierten Geschwindigkeiten wird das Radfahren auf dem gesamten Altstadtring sicherer, Fußgänger können auf der Alten Rheinbrücke nun auch die westliche Seite nutzen.