Urban Art Galerie
Die Urban Art Galerie Konstanz – Kunstort statt Unort
Ziemlich genau sechs Jahre nach dem erfolgreichen Projekt »signals under traffic« wurde eine großartige Idee für Kunst im öffentlichen Raum in Konstanz weitergedacht und hat eine permanente Heimat erhalten, die damals noch niemand vorhersehen mochte. Ideengeber, künstlerischer Leiter und ausführender Künstler beim Projekt vor sechs Jahren, wie auch beim aktuellen Projekt »Urban Art Galerie Konstanz«, ist der Kommunikationsdesigner und Künstler Emin Hasirci.
Auf seine Einladung hin kamen zehn international bekannte Künstlerinnen und Künstler aus Baden-Württemberg im Zeitraum von zwei Gestaltungsrunden nach Konstanz, um die neu sanierte Unterführung an der Konstanzer Markstätte zu gestalten. Die klare Architektur der Unterführung wurde mit Holzrahmen ausgestattet, als Arbeits- und Ausstellungsfläche für die Malerei und Konzeptkunst der teilnehmenden Urban-Art -KünstlerInnen. Verantwortlich für Planung und Umsetzung des Projekts waren dabei das Kulturamt, das Hochbauamt, das Amt für Denkmalschutz der Stadt Konstanz, Prof. Eberhard Schlag von der HTWG Konstanz, Landschaftsarchitekt Hendrik Porst, der Architekt Roman Kreuzer sowie das Designstudio Eminent.
1. Gestaltungsabschnitt
Im ersten Abschnitt vom 05. - 08. Mai gestalteten die KünstlerInnen Carolin Kaiser aus Mannheim, Christian Krämer aus Karlsruhe, Marc C. Woehr aus Stuttgart und Marija Ambrazeviciute aus Offenburg die ersten Rahmen zum Leit-Thema „Mehr Bilder für den Klimaschutz“. Marc C. Woehr setzt in seinem Werk z.B. klare Kanten für den Klimaschutz, Carolin Kaiser abstrahiert in ihrer Collage die Artenvielfalt und Biodiversität und Emin Hasirci
und Fabian Florin haben im wahrsten Sinne des Wortes zwei »Augenblicke« geschaffen, die die Folgen des Klimawandels dramatisch zum Ausdruck bringen.
Die Gestaltung des ersten Galerie-Abschnitts Anfang Mai hatte viele Zuschauer in die Markstätten-Unterführung gelockt und tausende Passanten konnten die beeindruckenden Ergebnisse bewundern.
Dadurch, dass die Unterführung im ersten Gestaltungsabschnitt noch nicht fertig saniert war,
wurde der zweite Gestaltungsabschnitt auf den September gelegt.
2. Gestaltungsabschnitt
Nach den Sommerferien begann dann vom 15. – 18. September die Gestaltung der verbliebenen fünf Holzrahmen. Wie auch in Teil I hat der künstlerische Leiter Emin Hasirci gemeinsam mit dem Kulturamt erneut fünf bekannte KünstlerInnen aus Baden-Württemberg eingeladen: Andreas Krämer aus Freiburg, Regina D'Alfonso aus Konstanz, Wolfgang Krell aus Lörrach, Stefan Winterle aus Weil am Rhein und Sebastian Kuban aus Konstanz.
Erneut war das Wetter nicht immer auf der Seite der Künstler und in der Kürze der Zeit mussten noch einige Regenplanen angebracht werden. Trotz des Regens blieben viele hundert Menschen bereits bei der Arbeit der KünstlerInnen stehen, betrachteten die fortschreitenden Werke und kamen ins Gespräch.
Und der Aufwand hat sich in jedem Fall gelohnt. Die geschaffenen Bilder wie bspw. „Plastic World“ von Wolfgang Krell oder „Go Veggie“ von Regina D’Alfonso schaffen einen ästhetischen Mehrwert, regen gleichzeitig das Nachdenken über Themen wie Umweltverschmutzung und Massentierhaltung an und starten sozusagen beim Vorbeigehen den Diskurs über diese Problematik. Bei Nacht geben die in den Rahmen verbauten LED Bänder ein angenehmes Licht und verwandeln den Unort, der die Unterführung lange Zeit war nun zu einem einzigartigen Aufenthaltsort für urbane Kunst.
Ziele
Mit der Urban Art Galerie konnte ein Unort zu einem Kunstort transfomiert werden. Passanten kamen ins Gespräch mit den KünstlerInnen, wie auch mit anderen Passanten.
KünstlerInnen aus ganz Baden-Württemberg kamen für ein Projekt zusammen, haben neue Netzwerke gebildet und Anregungen mit in ihre Heimatstädte genommen.
Mit ihrer Neugestaltung mausert sich die lange Zeit unansehnliche Marktstätten-Unterführung zu einem attraktiven öffentlichen Ausstellungsraum,
der Kunst auch in ihrem Entstehungsprozess für jeden kostenlos und schwellenfrei erlebbar macht –
ein Ausstellungskonzept mit Vorbildcharakter und Perspektiven.
Mehr Informationen zum Projekt sind unter: urbanart-gallery.de zu finden.