„Die Frau auf dem Fisch“
Ausstellung gibt Einblick in die Maltherapie der Spitalstiftung Konstanz - Vernissage am 6. März
Wie fühlt sich Kreativität an, wenn Worte fehlen? Wenn die Hände zittern, die Augen nicht mehr scharf sehen oder Erinnerungen verschwimmen? Die Ausstellung „Die Frau auf dem Fisch“ gibt berührende Einblicke in die Maltherapie der Spitalstiftung Konstanz und zeigt eindrucksvoll, welche Kraft Farben und Formen entfalten können – besonders für jene, deren Alltag von Alter, Demenz oder eingeschränkter Motorik geprägt ist.
Am Donnerstag, den 6. März 2025, um 18 Uhr eröffnet die Ausstellung mit einer Vernissage in der Rathausgalerie Konstanz anlässlich des 800. Gründungsjahr der Spitalstiftung Konstanz.
25 Bilder – 10 Jahre Kreativität und Ausdruck
Zu sehen sind rund 25 Arbeiten aus den Pflegeeinrichtungen Haus Talgarten, Urisberg, Salzberg und Luisenheim – entstanden über einen Zeitraum von zehn Jahren in den Malgruppen dieser Häuser. Woche für Woche treffen sich dort kleine Gruppen von etwa fünf Seniorinnen und Senioren, um gemeinsam mit Maltherapeutinnen zu arbeiten. Manche lassen sich von Kalenderbildern inspirieren, andere greifen Jahreszeiten oder persönliche Erinnerungen auf. Einige malen detailgetreu nach Vorlage, andere interpretieren frei – stets begleitet von einer Atmosphäre der Ruhe, Konzentration und Freude. „Es tut den Teilnehmenden gut zu malen, da sie ihren Ideen und ihrer Kreativität hier Raum geben und ausleben können“, sagt Lydia Kirchhoff-Janda, Ergotherapeutin im Haus Urisberg. Tatsächlich berichten die Therapeutinnen immer wieder, dass viele der Teilnehmenden nach der Malstunde wach, entspannt und freudig gestimmt sind. Die Kunst gibt ihnen die Möglichkeit, sich auszudrücken, wenn Sprache oder Motorik es nicht mehr erlauben.
Einblicke in gelebte Erinnerungen
Die ausgestellten Werke sind nicht nur Bilder – sie sind Lebensgeschichten in Farbe. Manche Motive wecken Erinnerungen an die Kindheit auf dem Bauernhof, an Naturerlebnisse oder an den eigenen Garten. Andere drücken einfach Freude am Malen aus, an der Farbkombination oder dem Spiel mit Formen. Jedes Bild ist ein Fenster in die Gedanken- und Gefühlswelt jener Menschen, die es geschaffen haben.
„Was in der Maltherapie entsteht, lohnt sich anzuschauen“, sagt Rebecca Koellner, zuständig für Mittelbeschaffung und als freischaffende Künstlerin die Einführung in die Ausstellung übernimmt. „Die Bilder zeugen von einer starken Ausdruckskraft der pflegebedürftigen Seniorinnen und Senioren.“
Kunst als wertvolle Förderung des Altenhilfevereins
Möglich wird dieses kreative Schaffen nicht zuletzt durch die Unterstützung des Altenhilfevereins Konstanz e. V. – einer Institution, die sich seit Jahren für die Lebensqualität älterer Menschen einsetzt. Ohne diese Förderung wäre die kontinuierliche Durchführung der Maltherapie nicht denkbar. „Die regelmäßige kreative Arbeit gibt den Bewohnerinnen und Bewohnern nicht nur die Möglichkeit, sich auszudrücken, sondern schafft auch ein gemeinschaftliches Erlebnis“, erklärt Luise Mitsch, 1.Vorsitzende des Altenhilfevereins. Die Ausstellung würdigt damit auch das Engagement all jener, die diese Kunststunden möglich machen.
Einladung zur Vernissage am 6. März
Die Spitalstiftung lädt alle Kunstinteressierten, Angehörige und Neugierige herzlich zur Vernissage ein. Stiftungsdirektor Andreas Voß wird die Gäste begrüßen, bevor Rebecca Koellner eine Einführung zu den Hintergründen der Ausstellung gibt. Die Ausstellung ist bis zum 27. März 2025 zu sehen, geöffnet montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr. Ein besonderer Höhepunkt des Jubiläumsjahres ist zudem die Sonderedition der Weine der Spitalkellerei. Die Etiketten dieser Weine sind mit Motiven aus der Maltherapie gestaltet – eine außergewöhnliche
Verbindung von Tradition, Kultur und Kreativität.
Rathausgalerie Konstanz – „Die Frau auf dem Fisch“
Vernissage: Donnerstag, 6. März 2025, 18 Uhr
Dauer: 7. März – 27. März 2025
Öffnungszeiten: Mo–Fr, 8–18 Uhr
Ort: Rathausgalerie, Kanzleistraße 13/15 (Rathaus, Innenhof), Konstanz