Klimaschutz mit Leuchtturm-Charakter
Vier weitere Sanierungsvorhaben erhalten Förderung
Die Stadt Konstanz bezuschusst im Rahmen der Leuchtturmförderung besonders innovative Sanierungsprojekte im Stadtgebiet von Konstanz. Diese zeichnen sich u.a. dadurch aus, dass sie in herausragender und vorbildlicher Weise einen Beitrag zum Klimaschutz oder zu mehr Biodiversität leisten oder die Energiewende im öffentlichen Raum sichtbar machen. Ende November 2024 hat erneut die ExpertInnenjury über eingegangene Bewerbungen beraten. Vier der acht zu beurteilenden Leuchtturm-Projektanträge wurden als förderfähig eingestuft. Sie erhalten jeweils 10.000 Euro Fördermittel.
Zu den befürworteten Maßnahmen zählt die energetische Komplettsanierung eines Mehrfamilienhauses mit 33 EigentümerInnen in Wollmatingen. Durch die Sanierung können der Energieverbrauch und der CO2-Ausstoß um bis zu 90 % reduziert werden. Da sich im Umfeld des Gebäudes weitere ähnlicher Bauart befinden, wertet die Jury das Projekt als vorbildlich für die Nachbarschaft und sieht den Leuchtturm-Charakter dadurch als eindeutig gegeben.
Beim zweiten Projekt handelt es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude in der Altstadt nahe dem Münster, auf dem eine Photovoltaikanlage installiert wurde. Das Dach ist vom Münster aus einsehbar. Um die historische Dachlandschaft weitestgehend in ihrer Ansicht und Aufsicht zu erhalten, gleichzeitig aber dem Klimaschutz gerecht zu werden, haben sich Bauherr und Denkmalamt auf den Einsatz terrakotta-farbener PV-Module geeinigt. Diese gehen jedoch (noch) mit Mehrkosten einher. Um diesen Mehraufwand zu würdigen und zu unterstützen, hat sich die Jury für eine Förderung aus den Mitteln der Leuchtturmförderung entschieden.
In der Mainaustraße soll ein denkmalgeschütztes Haus in prominenter Lage umfassend saniert werden. Neben Heizungs- und Fenstertausch sind auch die Dämmung des Dachs sowie Photovoltaik vorgesehen. Die Jury würdigt mit der Förderung den ganzheitlichen Ansatz des Bauherren, das Gebäude in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz energetisch zu sanieren.
Um seine Forschungstätigkeiten im Bereich der Solarzellenforschung ausbauen zu können, will der ISC Konstanz e.V. eine Bootshalle zu einem Laborgebäude umbauen. Die Bootshalle wird dazu umfassend gedämmt und mit einem innovativen System zur Wärme- und Kälteversorgung ausgestattet. Die geplante PV-Anlage schöpft das gesamte solare Flächenpotenzial des Dachs aus und wird in Zukunft doppelt so viel Strom erzeugen wie das Labor verbraucht. Mit dem Überschuss kann das Bestandsgebäude des ISC mit Solarstrom mitversorgt werden. Die Jury sieht in dem Vorhaben ein beispielhaftes und zukunftsfähiges Projekt, an dem sich andere Gewerbebauten orientieren können.
Die Leuchtturmförderung
Seit Februar 2023 können KonstanzerInnen, zusätzlich zu der Förderung beim Bund (BAFA / KFW), einen Antrag zur Förderung ihrer energetischen Sanierungsmaßnahmen stellen. Das Förderprogramm gliedert sich in die Breitenförderung und die Leuchtturmförderung. Letztere hat zum Ziel, besonders ambitionierte Projekte zu fördern, die z. B. mit einer besonders hohen CO2-Einsparung im Vergleich zum Status quo einhergehen, einen hohen ökologischen Nutzen haben oder zu einer gesteigerten Sichtbarkeit der Energiewende beitragen.
Die Förderhöhe beträgt bis zu 10.000 Euro pro AntragstellerIn. Über die Bewilligung der Förderung entscheidet eine ExpertInnenjury.
Die nächste Frist für die Beantragung von Fördermitteln im Rahmen der Leuchtturmförderung endet am 31. Mai 2025. Alle Informationen und Förderanträge sind abrufbar unter www.konstanz.de/stadtwandel/foerderprogramme.