Der Kanal wird saniert – wohin mit dem Abwasser?

Sichtbare Abwasserhaltung entlang des Seerheins

Karte: Sanierungsbereich und Abwasserhaltung
Sanierungsbereich mit Verlauf der Abwasserhaltung

Die Entsorgungsbetriebe Stadt Konstanz (EBK) sind für die Abwasserentsorgung verantwortlich: Dazu zählt neben der Reinigung auch die zuverlässige Ableitung des Abwassers zur Kläranlage. Das Konstanzer Kanalnetz umfasst rund 300 Kilometer.  Der Kanal ist im Dauereinsatz. Die Abwasserentsorgung muss schließlich ununterbrochen sichergestellt sein. Abwasser kommt immer. Die Entsorgung lässt sich nicht einfach unterbrechen, aufhalten oder ausschalten. Darum wird vor jeder Sanierungsmaßnahme festgelegt, wie das Abwasser auch während der Arbeiten sicher abgeleitet werden kann. Bei schnell abgeschlossenen Maßnahmen wird das Abwasser für wenige Stunden mit einem aufblasbaren Stöpsel, einer „Blase“, zurückgehalten. Bei länger andauernden Maßnahmen wird das Abwasser über provisorische Rohre an der Baustelle vorbei geleitet oder über Abzweigungen im Kanalnetz umgeleitet.

Bei der anstehenden Kanalsanierung in der Reichenaustraße gestaltet sich die Umleitung des Abwassers während der Baumaßnahme als Herausforderung. Beim zu sanierenden Abschnitt handelt es sich um einen der größten Sammelkanäle in Konstanz. Er ist eine der wichtigen Schlagadern auf dem Weg zur Kläranlage und kann nicht einfach umgeleitet oder durch ein schmales Rohr am Boden ersetzt werden. 

Das Abwasser wird nun während der Kanalsanierung durch einen oberirdischen, aufgeständerten Kanal ersetzt, der vom Pumpwerk Hallenbad bis zur Schänzlebrücke entlang des Seerheins errichtet wird. Die Druckleitung selbst hat einen Durchmesser von etwa 50 cm und wird in einer Höhe von etwa 4,50 m geführt. Die Leitung sitzt auf stabilen, schweren Fundamenten. Pumpen an den verschiedenen Entnahmestellen sorgen für den nötigen Durchfluss. 

Das Abwasser wird aus dem Pumpwerk Hallenbad und verschiedenen Schächten rund um die Reichenaustraße entnommen und zur oberirdischen Abwasserhaltung geführt. Man hört und riecht nichts davon, sieht jedoch die Rohrleitungen und ihre Fundamente.
Ausnahme: In der Schneckenburgstraße wird vor der Kanalsanierung ein Rohr verlegt, um das Abwasser unterirdisch zur Haltung zu leiten. So muss die Schneckenburgstraße nur für den Einbau des Rohres und nicht während der gesamten Baumaßnahme in eine Richtung gesperrt werden. 

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(Erstellt am 03. November 2023 10:14 Uhr / geändert am 06. November 2023 10:50 Uhr)