Groß- und Universitätsstädte, wie auch Konstanz, gehören bundesweit zu den wachsenden Städten mit weiter steigenden Bevölkerungsprognosen und deutlich angespannten Wohnungsmärkten.
Einher mit der Zuwanderung und noch anhaltender Haushaltsverkleinerungen ergibt sich eine weiterhin hohe Wohnungsnachfrage. Ohne eine kräftige und zeitnahe Ausweitung der Flächenpotenziale für den Wohnungsbau werden auch künftig Haushalte mit kleinem Geldbeutel und junge, sogar gutverdienende Familien aus der Stadt ins Umland verdrängt. Hiermit verbunden ist eine zunehmende Zersiedlung, da im Umland (ländlicher Raum) weniger dicht gebaut wird, zudem steigt das Verkehrsaufkommen, da die Anzahl der Einpendler zunimmt.
Darum hat der Konstanzer Gemeinderat in 2014 das Handlungsprogramm Wohnen beschlossen, das im Januar 2018 im Rahmen einer Evaluation mit ergänzenden Beschlüssen zu einzelnen Maßnahmen nachjustiert wurde.
Im Zeitraum 2016 bis 2035 sollen insgesamt 7900 Wohnungen gebaut werden. Grundlage für diese Zahl ist die Wohnungsbedarfsprognose vom Institut empirica (Berlin) für Konstanz. Es werden rund 40 Planungsgebiete entwickelt, die sich über das gesamte Stadtgebiet verteilen. Ein Teil der Wohnungen wird im Bestand gebaut. Ziel ist es, bezahlbaren Wohnraum für alle zu schaffen, damit Konstanz attraktiv und lebenswert für alle Bevölkerungsschichten und Familien bleibt. Das macht eine Vielfalt an Bauformen - es sollen auch Baugemeinschaften und Modellprojekte berücksichtig werden - sowie die Mischung unterschiedlicher Zielgruppen und Preissegmente mit entsprechenden Bindungen in den neuen Quartieren erforderlich.
Bisher sind in den Jahren 2011 bis 2016 insgesamt 2.412 neue Wohnungen entstanden, das Planziel von 2.150 Wohnungen wurde dabei um 12% deutlich übertroffen.
Um den Wohnungsmarkt weiter zu entspannen und Einfluss auf die Preisentwicklung der Wohnungsimmobilien und Mieten zu nehmen, wurden vom Gemeinderat 2018 die Markteingriffe durch Zielgruppenbindung im unteren und mittleren Segment von 1.800 auf 3.700 Wohnungen (WE) ausgeweitet.So sollen durch Bindung des mittleren Segments für Miete und Eigentum, Genossenschaften, Baugemeinschaften und Modellprojekte auf allen städtischen Grundstücken ca. 1.700 WE entstehen, u.a. auch durch Konzeptvergaben. Wurde für die Zielgruppe „Baugemeinschaften“ 2018 bereits ein Vergabeverfahren beschlossen, sollen die weiteren Zielgruppenbindungen für das mittlere Preissegment in den geplanten Wohnquartieren künftig durch Vergaben nach Konzeptverfahren umgesetzt werden, die auch für andere Zielgruppen offen sein können. Um dabei ein einheitliches Vorgehen in den jeweiligen Gebieten sicherzustellen, wurden Anfang 2021 die „Leitlinien Konzeptvergabe“ beschlossen.
Beschlüsse
Gutachten
- Wohnbedarfsprognose 2035 (5,4 MB)
- Monitoring Preis- und Qualitätssegmente (2 MB)
- Dichtekonzept 2016/2017 (1,5 MB)
Broschüren
Handlungsprogramm Wohnen 09 (2,3 MB)
2019_HaProWo_Jahresbilanz (23,3 MB)
Leitlinien Konzeptvergabe (1,4 MB)