Leitung:
Julika Funk
Leiterin der Chancengleichheitsstelle
Telefon +49 7531 900-2285

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Geschlechterstereotypen

Mädchen tragen gerne Kleider?
Männer zeigen keinen Schmerz?

Stereotypen oder Vorurteile entstehen dadurch, dass Menschen aufgrund von wahrgenommenen Gemeinsamkeiten und Unterschieden (z.B. Geschlecht, Herkunft, Alter) in verschiedene Gruppen eingeteilt und diesen bestimmte Eigenschaften oder Verhaltensweisen zugeschrieben. werden. Geschlechterstereotypen sind historisch gewachsen und auch heute noch so allgegenwärtig, dass sie von Kindheit an verinnerlicht werden.
Damit Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern erreicht werden kann, ist daher eine gesamtgesellschaftliche Sensibilisierung notwendig, angefangen bei der Erziehung und Bildung in Kindheit und Jugend, über die Darstellung der Geschlechter in den Medien, in der Wirtschafts- und Arbeitswelt, in der Politik und im individuellen Bewusstsein.
Die Chancengleichheitsstelle weist durch öffentliche Veranstaltungen und Kampagnen auf bestehende Geschlechterstereotype hin. So setzt sie sich beispielsweise aktiv gegen sexistische Werbung in Konstanz ein, koordiniert die Aktionstage zur klischeefreien Berufswahl Girls‘ Day und Boys’ Day in Konstanz und setzt sich für die für eine Auseinandersetzung mit  Geschlechterstereotypen in der Schule ein.

Sexismus in der Werbung

Copyright: Pinkstinks Germany e.V.

Sexismus ist die Diskriminierung, Benachteiligung oder Herabwürdigung aufgrund des Geschlechts. Das heißt, Sexismus ist nicht gleichzusetzen mit sexueller Belästigung und bezieht sich nicht auf Sexualität, sondern auf den englischen Begriff „sex“ (= „Geschlecht“). Aufgrund der immer noch bestehenden Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern und bestehender Rollenvorstellungen sind insbesondere Frauen, aber auch Inter- oder Transpersonen von Sexismus betroffen. Das heißt, sie werden abgewertet, auf bestimmte Rollen reduziert oder sexualisiert. Es gibt aber auch Sexismus gegen Männer. Sexismus kommt im Alltag vor, im Beruf, in den Medien und eben auch in der Werbung.
 
Wo ist das Problem?
Werbung ist heute allgegenwärtig: Auf Plakaten, im Fernsehen, auf Social Media, in Geschäften, auf Flyern, usw., sodass wir täglich viele Werbebotschaften konsumieren – teilweise ohne uns dessen bewusst zu sein. Dies prägt unser gesellschaftliches Bild von Frauen und Männern bezüglich ihres Aussehens, ihres Verhaltens und ihrer Lebensgestaltung. Rollenklischees, Schönheitsideale und Machtverhältnisse werden stetig aufgenommen und verinnerlicht

Was tun?
Sexistische, herabwürdigende oder diskriminierende Werbung kann beim Deutschen Werberat oder beim Verein Pinkstinks gemeldet werden.
Der Deutsche Werberat, ein Zusammenschluss der Werbewirtschaft mit dem Ziel der freiwilligen Selbstkontrolle, hat Richtlinien erstellt, die sexistische, herabwürdigende oder diskriminierende Werbung definieren und helfen, diese zu erkennen. Verboten sind demnach diskriminierende, abwertende oder Gewalt verharmlosende Aussagen oder Darstellungen, die Menschen objektifizieren oder auf Sexualität reduzieren.


Die zivilgesellschaftliche Organisation Pinkstinks hat eigene Kriterien entwickelt, nach denen Werbung gemeldet und eingeordnet werden kann. Pinkstinks ordnet die eingereichten Meldungen in die Kategorien "Sexistisch", "Stereotyp-Grauzone" oder "Nicht-sexistisch" ein.
Stereotyp sind demnach Werbungen, die
1. Menschen normschön und stereotyp darstellen
2. Geschlechtern stereotype Eigenschaften, Fähigkeiten und soziale Rollen zuweisen und Gegenstände oder Farben stereotyp bestimmten Geschlechtern zuordnen

Klischeefreie Berufswahl: Girls' Day & Boys' Day

Die Chancengleichheitsstelle der Stadt Konstanz beteiligt sich an der landesweiten Initiative zur Berufswahl und unterstützt den Girls' Day (seit 2003) und Boys' Day (seit 2010).
Mädchen erhalten an diesem Tag Einblick in die Arbeitswelt des Handwerks, der Industrie, der Informatik, der Technik und Naturwissenschaften. Jungen können in den Bereich der Gesundheit, des Sozialen, der Pflege, der Erziehung, der Bildung und Dienstleistung hineinschnuppern und ausprobieren, ob das eine berufliche Perspektive wäre.
Auch die Unternehmen und Eigenbetriebe der Stadt Konstanz sowie ihre Verwaltung bieten jeweils Plätze für Jungen und Mädchen an.

Mitmachen ist ganz einfach! Alle Angebote für die Jugendlichen erscheinen auf der Internetseite des Girls‘ Day und der Internetseite des Boys‘ Day auf einer Deutschlandkarte - dem Radar. Auch die Unternehmen können ihre Angebote über den Radar direkt eingeben.

In Konstanz organisiert die AG Mädchenarbeit jedes Jahr ein Extra-Angebot für eine größere Gruppe an Mädchen zum Girl’s Day.

Logo Girls' Day
Logo Boys' Day

mach es gleich! Gender & Schule

Im Rahmen eines grenzüberschreitenden Projekts entwickelte die Chancengleichheitsstelle gemeinsam mit den Gleichstellungsstellen der Vorarlberger Landesregierung und dem Landkreis Bodensee eine Lehr- und Lernmappe für Theorie und Praxis zum Thema Gender & Schule - eine Praxisanleitung, wie festgefahrene geschlechtsspezifische Rollenmuster aufgebrochen werden können.  „mach es gleich! Gender & Schule“ bietet Schülern und Schülerinnen (7./8. Klasse) die Möglichkeit, ihre Geschlechterrollen zu reflektieren. Damit eröffnet sich Raum für die Diskussion zur Thematik Mann sein/Frau sein, Partnerschaft, Familie, Berufswahl, Lebensplanung und Gesellschaft unter Berücksichtigung des Migrationsthemas.