Paradies

© Kulturamt Konstanz

Brunnenplastik

Künstler: Christoph Blomeier
Baujahr: 1994
Standort: Europahaus, Rheingutstraße 40, (Paradies)
  
In ihrer unfertigen, "torsoähnlichen" Form und Ausführung soll die Brunnenplastik an die geplante aber unvollendete, unfertige Brunnenstube erinnern, den plötzlichen Abbruch eines Planungsgedankens oder einer "begonnenen" Ausführung dieser Brunnenstube darstellen:
- die Eckstützen nicht fertig
- Teile eines "Baugerüstes" nicht entfernt, bzw. "abgebrochen"
- das Dach der Brunnenstube nicht fertig
- keine Wasserfontaine
- kein Wasserbecken am Boden, 
 stattdessen "zugeschüttet", darauf ein Feld mit blau gefärbten Kunststeinplatten.

© Kulturamt Konstanz | Fotograf: Michael Schrodt

Hussenstein

Eigentümer: Stadt Konstanz
Standort: Kreuzung Zum Hussenstein/ Alter Graben/ Döbelestraße (Paradies)

Die Errichtung eines Denkmals zu Ehren der böhmischen Reformatoren Jan Hus und Hieronymus von Prag wurde im 19. Jahrhundert lange kontrovers diskutiert. Jan Hus nutzte die Konzilsjahre (1414 - 1418), um seine Lehren in Konstanz zu verbreiten. Seine kirchenkritische Haltung führte schließlich zu seiner Verhaftung und seiner Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen am 06. Juli 1415, nachdem er sich geweigert hatte seine Lehren zu widerrufen. Sein Mitstreiter Hieronymus von Prag kam 1415 nach Konstanz, in der Hoffnung Hus bei seinem Vorhaben unterstützen zu können. Er erkannte jedoch alsbald die gefährliche Situation, in der sich die beiden Gelehrten befanden und floh einen Monat vor Hus Hinrichtung aus der Stadt. Die Flucht missglückte und Hieronymus von Prag wurde zurück in die Stadt gebracht und inhaftiert. Seine Hinrichtung erfolgte am 30. Mai 1416.

Der Hussenstein markiert seit seiner Einweihung am 06. Oktober 1862 den Punkt an dem die Hinrichtungsstelle der beiden Reformatoren vermutet wird. Der 35 Tonnen schwere Hussenstein erfreut sich als Denkmal bei tschechischen Pilgern großer Beliebtheit. Dies veranlasste die tschechische Regierung 1921 der Stadt Konstanz das Angebot zu unterbreiten, sowohl den Hussenstein als auch den Platz drumherum zu kaufen. Die Stadt lehnte dieses Angebot ab.

© Kulturamt Konstanz | Fotograf: Michael Schrodt

Kruzifix in der Brüelstraße

Baujahr: 1896
Eigentümer: Paradieser Bürger
Standort: Brüelstraße 6/8 (Paradies)
 
Aufgrund von Baumaßnahmen am ursprünglichen Standort des Wegkreuzes wurde das Kruzifix in den 1980er-Jahren von der Ecke Gottlieber Straße/ Brüelstraße in die Brüelstraße versetzt. Möglicherweise kennzeichnete das Kreuz den Weg zwischen der St.-Stephans-Kirche und der St.-Martins-Kapelle. Das dreieinhalb Meter hohe Kruzifix aus rotem Sandstein wurde von der Bürgerschaft Paradies gestiftet. Seine Inschrift „Oh Ihr alle, die Ihr auf dem Wege vorübergehet, seid aufmerksam und sehet: ob ein Schmerz seinem Schmerze gleiche" lädt die Vorbeigehenden zur Andacht ein.

© Kulturamt Konstanz | Fotograf: Michael Schrodt

Lienhardsbrunnen

Künstler: Franz Josef Baumeister (*1857 - †1933)
Baujahr: 1863
Eigentümer: Stadt Konstanz
Standort: Ecke Fischenzstraße / Grießeggstraße (Paradies)
 
Der Trog, der ehemals Bestandteil des Brunnens an der Oberen Marktstätte war, stammt aus dem Jahr 1863. Die Jahreszahl kann man - stark verwittert - an der Innenseite des Troges erahnen. Heute bildet er zusammen mit der Säule und Figur den Lienhardsbrunnen. Letztere wurden Ende des 19. Jahrhunderts von einem Karlsruher Bildhauer geschaffen. Die Figur zeigt den hl. Leonhard (auch: Lienhard), welche dem Brunnen seinen Namen verleiht. Auf dem Sockel findet sich die Inschrift »Sct. Liehard us«, sowie auf der Rückseite »Gest. v. d. Bürgersch: Paradies«. Auch die dem Brunnen gegenüber liegende Kapelle war zeitweise dem hl. Lienhard gewidmet. Heute trägt sie den Namen des hl. Martins, wird allerdings im Volksmund noch nach dem hl. Lienhard benannt, welcher der Kapelle nun wieder als zweiter Patron - neben dem hl. Martin - Schutz gibt.