Der Abfluss ist kein Mülleimer
Zum Welttag der Toilette am 19.11.2024
Am 19. November ist Welttag der Toilette. An diesem Tag soll vor allem auf die fehlende hygienische Grundversorgung in einigen Regionen der Welt aufmerksam gemacht werden. Ein Problem, das es in Konstanz glücklicherweise nicht gibt. Die Entsorgungsbetriebe Stadt Konstanz (EBK) wollen den Tag dennoch zum Anlass nehmen, um auf die Bedeutsamkeit der sicheren Abwasserableitung und zuverlässigen Abwasserreinigung aufmerksam zu machen. Und darauf, was man im Alltag dazu beitragen kann, dass alles weiterhin gut (ab)läuft.
Wichtig ist vor allem: Toilette und Abfluss dürfen nicht als Mülleimer missbraucht werden. Auch wenn das selbstverständlich klingt – 313 Tonnen Rechengut an der Kläranlage im Jahr 2023 zeigen eindrücklich, dass es Verbesserungspotenzial gibt. Das Rechengut ist all das, was am ersten Sieb der Kläranlage zurückgehalten wird. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Müll, der fälschlicherweise im Abfluss entsorgt wurde.
Das sind zum Beispiel Wattestäbchen, Hygieneprodukte wie Tampons, Windeln, aber auch Feuchttücher. All das gehört nicht in die Toilette, sondern in den Restmüll. Speziell Feuchttücher, also die Tücher, die bereits feucht verpackt verkauft werden, dürfen nicht in der Toilette entsorgt werden. Sie zerfallen nicht in ihre einzelnen Fasern wie normales Toilettenpapier, sondern verknoten und führen zu Verstopfungen im Abfluss, der Kanalisation oder den Pumpen der EBK.
Essensreste, Fette und Öle gehören ebenso nicht in den Abfluss. Essensreste gehören in den Bioabfall. Fett kann den eigenen Abfluss verstopfen. Bratfett kann zum Beispiel mit einem Papiertuch aus der Pfanne oder dem Topf herausgewischt werden. Das Papiertuch gehört in den Bioabfall. Frittierfett aus wird abgekühlt, in Flaschen oder Tüten abgefüllt, auf den EBK Wertstoffhöfen entgegengenommen.
Medikamente, Farben, Lösungsmittel oder Lacke stellen die Kläranlage vor große Herausforderungen. Im schlechtesten Fall können nicht alle Schadstoffe aus dem Abwasser gereinigt werden und gelangen so in den Wasserkreislauf. Nicht benötigte Medikamente gehören in den Restmüll. Flüssige Farben und Lacke können beim Problemstoffmobil kostenfrei entsorgt werden.
Ein weiteres Thema liegt den EBK besonders am Herzen: Zigarettenkippen. Wenn die aufgerauchten Glimmstängel achtlos auf dem Boden entsorgt werden, landen sie in der Regel beim nächsten Niederschlag in der Kanalisation und damit in der Kläranlage. Zigarettenkippen enthalten Schadstoffe, Giftstoffe und Mikroplastik. Es mag gesellschaftlich akzeptiert sein, diese einfach auf den Boden zu schnippen. Es ist aber eine unnötige Belastung der Umwelt und Vergiftung des Abwassers. Bei keinem anderen Wegwerfprodukt würde man es zulassen, dass es einfach auf den Boden geworfen und liegengelassen wird. Das gilt auch für Zigaretten: Sie gehören immer in den nächsten Aschenbecher beziehungsweise in den nächsten Mülleimer, niemals auf den Boden oder in die Toilette.
Mehr Infos
- Abwasser, Wichtige Umweltschutzaufgabe der EBK
- Die Konstanzer Kläranlage, Schritt für Schritt erklärt.
- Online Abfall ABC