Historisches Backhäusle restauriert

Denkmal mit praktischem Nutzen

Neun Personen vor einem kleinen Fachwerkhaus
V.l.n.r.: Rolf Hummel (Zimmerei Hummel Heiligenberg), Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn, Backhäusle-EigentümerInnen Gerhard und Hildegund Burger, Frank Mienhardt (Denkmalschutz Stadt Konstanz), Edgar und Regina Weiss (Ofenbau Weiss Konstanz), Statiker Karl Fischer und Lisa Huber (Architekturbüro Hartwich)

Jahrelang stand es nicht nur etwas schief, sondern neigte sich bedroh­lich zur Seite: das denkmalgeschütz­te Backhäusle im Musikerviertel. Nun aber kann die Eigentümerfamilie das Baudenkmal endlich wieder als tradi­tionelles Backhaus nutzen, denn die Restaurierung ist nach zwei Jahren in­tensiver Arbeit abgeschlossen. Fach­kundig begleitet wurde die Restau­rierung durch Frank Mienhardt, den Leiter der Unteren Denkmalschutzbe­hörde der Stadt Konstanz.
 
Um das Backhaus, dessen Ge­schichte bis Anfang des 18. Jahr­hunderts belegt ist, wieder instand zu setzen, brachten regionale Hand­werksbetriebe aus Konstanz und Hei­ligenberg ihr Geschick ein. So wurde nicht nur der Boden komplett erneuert und das Häusle auf ein sicheres Fun­dament gestellt, sondern auch das Haus neu verputzt, der Ofen überholt, und die alten Ziegel einzeln schonend gereinigt, um dann erneut aufs Dach gedeckt zu werden. Bei den neu ver­legten Bodenfliesen im Häusle handelt es sich um 200 Jahre alte Fliesen aus einem alten Gasthaus aus der Um­gebung, die im Backhäusle ein neues Zuhause fanden – ein Glücksfall.
 
Der Charakter des Gebäudes an der Eichhornstraße kommt durch die lie­bevoll ausgeführte Restauration jetzt hervorragend zur Geltung. „Es ist ein Prunkstück daraus geworden“, freute sich folglich auch Besitzer Gerhard Burger, der gemeinsam mit seiner Frau Hildegund den Handwerkern und den Architekten dankte. Sein Dank galt ebenso der Stadt Konstanz und speziell der Abteilung Baurechts- und Denkmalamt, denn abgesehen von der Fachaufsicht steuerte die Stadt aufgrund eines Gemeinderatsbe­schlusses aus dem Jahr 2018 auch 40.000 € bei, um das Gebäude vor dem Verfall zu retten.
 
Die anwesenden Gäste konnten sich durch knusprigen Flammku­chen, ofenfrisches Brot und Obstku­chen davon überzeugen, wie gut der im historischen Backhäusle verbaute Ofen funktioniert – es ist ein schön anzusehendes Denkmal mit prakti­schem Nutzen.

(Erstellt am 31. Oktober 2024 10:45 Uhr / geändert am 31. Oktober 2024 10:53 Uhr)