Schülerzahlen und Schulentwicklung
Campus-Struktur mit Verbundschule im neuen Stadtteil Hafner
Mit dem neuen Stadtteil Hafner schafft Konstanz dringend benötigten Wohnraum und auch ein innovatives Bildungsangebot. Im ersten Bauabschnitt ist ein Campus mit einer 2,5-zügigen Grundschule und angeschlossener Kindertagesstätte geplant. Im Osten des Gebiets soll es eine neuartige weiterführende Schule in Form einer Verbundschule geben. Sie wird die Schularten Gemeinschaftsschule und Gymnasium unter einem Dach vereinen und soll ab dem Schuljahr 2030/31 bis zu sechs Klassen pro Jahrgang aufnehmen.
SchülerInnen am Gymnasium der Verbundschule können die Oberstufe bis zur 13. Klasse durchlaufen und das Abitur erwerben. Die Gemeinschaftsschule kann mit Haupt- oder Realschulabschluss nach der 9. bzw. 10. Klasse abgeschlossen werden. Die Schularten behalten ihre Eigenständigkeit, doch soll eine einheitliche Schulkultur entstehen, die Elemente integriert, die es so an beiden Schularten bisher nicht gibt. So wird zum Beispiel der Übergang zwischen beiden Schularten vereinfacht und ein gebundener Ganztag bis Klasse 8 ist für beide Schularten vorgesehen.
Die Verbundschule ist das Ergebnis eines Schulentwicklungsgutachtens, das einen umfassenden Überblick über die erwartete SchülerInnenentwicklung und den daraus resultierenden Raum- und Schulartbedarf in Konstanz bietet. Dieses zeigt unter anderem, dass in den kommenden Jahren mehr Gymnasial- und Gemeinschaftsschulplätze benötigt werden. Die Stadt entschied sich vor diesem Hintergrund für die Verbundlösung an einem Standort, um beide Bedarfe abzudecken.
Für den Campus mit Grundschule und Kita sowie für die weiterführende Verbundschule finden in der ersten Jahreshälfte 2025 Architektenwettbewerbe statt. Beide Schulbauten sollen in Holzbauweise entstehen.
668 neue Erst- und 714 neue FünftklässlerInnen im Schuljahr 24/25
Neben den Neubauten im Hafner sieht das Gutachten auch Erweiterungen an bestehenden Schulen vor. Die SchülerInnenzahlen an den Grundschulen der Stadt werden voraussichtlich bis 2035 mit rund 3.170 SchülerInnen ihren Höhepunkt erreichen und erst danach wieder leicht abnehmen. „Dieser Anstieg erfordert schon jetzt Erweiterungen an verschiedenen Grundschulen, insbesondere um den ab 2026 gesetzlich verankerten Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung umzusetzen“, sagte Frank Schädler vom Amt für Bildung und Sport. Die Grundschulen in Wollmatingen und Allmannsdorf sollen beispielsweise räumlich erweitert werden.
Auch für die weiterführenden Schulen wird bis 2040 ein erheblicher Zuwachs an SchülerInnen erwartet, bevor die Zahlen allmählich sinken. Der Höchststand wird bei etwa 6.620 SchülerInnen liegen und einen erhöhten Bedarf an Klassenräumen und -zügen bedingen.
Dieser Bedarf soll hauptsächlich an der geplanten weiterführenden Verbundschule im Hafner gedeckt werden. Die Geschwister-Scholl-Schule bleibt weiterhin als Standort für Realschule und Gymnasium bestehen, da die aktuelle Struktur langfristig den Bedarf decken kann. Gleiches gilt für Berchenschule als Standort einer Grund- und Werkrealschule.