Buch zur Geschichte der Konstanzer Bäder
vom Strandbad Hörnle bis zur Bodensee-Therme Konstanz
Die Stadt Konstanz hat ein sehr großes Bäder-Angebot – vom beliebten Strandbad Hörnle, das dieses Jahr 100 Jahre alt wird, bis hin zur Bodensee-Therme Konstanz. Die Geschichte des Badewesens am Bodensee von den Römern bis in die heutige Zeit beleuchten mehrere Autoren im Buch „Konstanzer Bäder und Badeanstalten“. Herausgeber ist Professor Jürgen Klöckler, der Leiter des Stadtarchivs Konstanz. Er hat den Band gemeinsam mit der Bädergesellschaft Konstanz (BGK) konzipiert, gedruckt wurde es von der UVK Verlagsgesellschaft Konstanz. „Ein vergleichbares Buch gab es bislang nicht. Es bietet spannende Einblicke in die Geschichte einer Stadt, die natürlich durch das Wasser und den damit verbundenen vielfältigen Freizeitnutzungen geprägt ist“, sagt Jürgen Klöckler.
Im Buch finden sich viele, bislang in der Öffentlichkeit wenig bekannte Details. So gab es in den 50er-Jahren große Aufregung in der Stadt wegen „obszöner Aufschriften“ in den Umkleidekabinen des Strandbads Horn. Markante Menschen werden vorgestellt, etwa Wilhelm Breimaier, der langjährige Bademeister am Hörnle. Er absolvierte seine Kontrollgänge mit dem Hund und hatte eine Schusswaffe dabei.
Im Jahr 1920 wurde aus einem von der Bevölkerung schon genutzten Uferstreifen am Horn das öffentliche Freibad. Es wird von den Konstanzern liebevoll Hörnle genannt und wurde schon mehrfach als das schönste Strandbad Deutschlands bezeichnet. Jürgen Klöckler griff die Idee von BGK-Geschäftsführer Robert Grammelspacher auf, zum runden Geburtstag im Juli 2020 das Buch herauszubringen. „Das Hörnle ist ein wichtiges Stück Konstanz. Die Menschen lieben es, an dieser landschaftlich wundervollen Stelle zu entspannen. Aber uns ist es wichtig, auch die Geschichte aller anderen Bäder zu beleuchten und das Badewesen am See allgemein“, berichtet Grammelspacher.
Informativ, kurzweilig und spannend werden unterschiedliche Aspekte rund um das Thema Baden vorgestellt: von der römischen Therme als Teil des Kastells auf dem Münsterhügel über die Badetraditionen im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, der Etablierung des Schwimmens und Badens als neues Freizeitvergnügen ab dem 19. Jahrhundert bis zum Lifestyle- und Wellness-Event der Gegenwart. Ab den 1920er-Jahren wurden die Frei- und Strandbäder auf der gesamten heutigen Konstanzer Gemarkung, also auch in den Ortsteilen Dettingen-Wallhausen, Dingelsdorf und Litzelstetten, angelegt. Das damals modernste Hallenbad am Seerhein entstand in der Zeit des Nationalsozialismus, das abgebrannte und bald schon wieder aufgebaute Schwaketenbad wird das größte und modernste Hallenbad der Stadt werden. Ein Besuchermagnet für die gesamte Region ist die Bodensee-Therme Konstanz.
Jürgen Klöckler freut sich über die Vielfalt der Beiträge: „Das ist genau die richtige Lektüre für einen sommerlichen Besuch im Freibad Horn.“ Die Autoren des Bandes, der in der kleinen Schriftenreihe des Stadtarchivs Konstanz erscheint, sind Tobias Engelsing, Helmut Fidler, Lina Formhals, Ilse Friedrich, Georg Geiger, Simon Götz, Robert Grammelspacher, Jörg Heiligmann, Jürgen Klöckler, Moritz Mayer, Andreas Osner und Josef Siebler. Das Buch kann über den örtlichen Buchhandel bezogen werden.