Eine Schatztruhe voller Geodaten

Das sind wir: Die Stadtverwaltung Konstanz stellt sich vor

Gunnar in het Panhuis an seinem Arbeitsplatz
Gunnar in het Panhuis ist für das Geoinformationssystem zuständig. Im Hintergrund ist ein 3D-Modell von Konstanz zu sehen, mit demPanhuis arbeitet.

Gunnar in het Panhuis sammelt, analysiert und managt in der Abteilung Geoinformation der Stadt Konstanz raumbezogene Daten, die eine wichtige Grundlage und ein Instrument der Stadtentwicklung darstellen.
 
Seiner Begeisterung für Innovation und Technik kann Gunnar in het Panhuis täglich in seiner Arbeit nachgehen. Er ist für das Geoinformationssystem (GIS) im Amt für Liegenschaften und Geoinformation zuständig, das sich aus den drei Abteilungen Liegenschaften, Geoinformation sowie Grundstückswertermittlung und Bodenordnung zusammensetzt. „Unser Bereich ist immer im Wandel und zukunftsorientiert. Die Arbeit im sechsköpfigen Team macht sehr viel Spaß“, sagt in het Panhuis, der seit 1987 bei der Stadtverwaltung arbeitet.

Die Abteilung Geoinformation ist als „Untere Vermessungsbehörde“ für die Gemarkungen Konstanz, Dettingen, Dingelsdorf, Litzelstetten und Tägermoos zuständig und umfasst die Sachgebiete Vermessung, Liegenschaftskataster und GIS. „Die Hauptaufgabe des GIS ist das Sammeln, Analysieren und Verwalten raumbezogener Daten“, erklärt in het Panhuis. Er hat den Übergang vom Analog- ins Digitalzeitalter hautnah miterlebt. Wurden die Katasterkarten anfangs noch in fünf verschiedenen Werken analog geführt, erfolgte dann von 1989 bis 1995 die digitale Erfassung dieser Liegenschaftskatasterkarten. Darin werden sämtliche Liegenschaften (Flurstücke und Gebäude) nach Lage, Art der Nutzung und Größe beschrieben und dargestellt.

Diese Basisinformationen können durch die verschiedensten räumlichen Fachdaten veredelt werden, wodurch die sogenannten thematischen Karten (z.B. Kanalpläne, Baumkataster oder auch die Darstellung der Aufstellflächen, die die Feuerwehr im Brandfall benötigt) entstehen. „Wir haben immer verschiedene Kombinationsmöglichkeiten, der Raumbezug bleibt jedoch gleich“, erklärt der Leiter des GIS. „Wir kombinieren letztlich die Geobasisdaten mit den Fach- und Projektinformationen, die wir bekommen. Jüngstes Beispiel ist die Hafnerplanung. Hier werden die Grundstücke neu bewertet. Durch das Darüberlegen einer Karte, die den alten Zustand mit dem neuen zusammenfügt, kann man sofort den Differenzbetrag zwischen den Teilflächen ablesen.“

Ein großer Schritt war 2001 die Einführung des Web-GIS. Damit können Zugangsberechtigte in den Ämtern intern auf die Geodaten zugreifen. Da hier auch personenbezogene Daten verarbeitet werden, sind die Berechtigungen eingeschränkt. Die Benutzerverwaltung ist Teil der Arbeit im GIS, ebenso wie die Schulung der KollegInnen und ihre Unterstützung bei der Datenerfassung. „Meine Arbeit ist nicht nur technikbestimmt, sondern hat auch eine hohe soziale Komponente. Man muss auf die KollegInnen zugehen können, Fragen stellen und herausfinden, wie und wo man sie unterstützen kann. Wir haben da viele Möglichkeiten“, erklärt in het Panhuis. So hat das GIS den Rettungskräften beim großen Flohmarkt eine App zur Verfügung gestellt, die im Notfall sofort den betroffenen Stand mit dem Standort verknüpft hätte. Auch die Öffentlichkeit profitiert von der Arbeit des GIS. So sind der Stadtplan, Bebauungspläne, der Energienutzungsplan und das Parkleitsystem auf www.konstanz.de abrufbar. „Wir haben eine wahre Schatztruhe an Geodaten,“ betont in het Panhuis.

Die Katasterdaten werden jeden Abend im städtischen GIS aktualisiert. Wöchentlich erfolgt eine Abgabe an das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung, das zum Beispiel Daten wie Hausnummernkoordinaten an Großkunden wie Routingdienste oder Energieversorger vertreibt.

(Erstellt am 06. August 2019 15:05 Uhr / geändert am 06. August 2019 15:13 Uhr)