Konstanzer Fragen
Ist durch Müllverbrennung gewonnene Wärme klimaneutral?
Im Jahr 2022 wurden in Konstanz 10.384 Tonnen Restmüll gesammelt. Das sind 123 Kilogramm pro Person. Dieser Restmüll wird mit dem Zug zur Kehrichtverbrennungsanlage nach Weinfelden gebracht und dort verbrannt. Die bei der Müllverbrennung entstehende Energie wird bestmöglich genutzt: zum einen in Form von Strom, der neben der Kehrichtverbrennungsanlage weitere 9.000 Haushalte versorgt, und zum anderen als Fernwärme für eine Papierfabrik, ein Hallenbad und eine Schule.
Der Müll ist da – er wird verbrannt – die dabei entstehende Energie wird bestmöglich genutzt. Ist Müllverbrennung daher eine klimafreundliche Möglichkeit der Energiegewinnung? Ganz so einfach ist es nicht. Zwar stellt diese Art der Wärme- und Stromversorgung eine klimafreundlichere Alternative zu fossilen Energieträgern dar – man kann jedoch die Frage stellen, ob alles im Restmüll verbrannt werden muss, denn dieser wird vorher nicht erneut sortiert. Man geht davon aus, dass mindestens die Hälfte des Restmülls eigentlich noch recycelt werden könnte. Diese wertvollen Rohstoffe werden durch die Verbrennung dem Recyclingkreislauf entzogen.
Das Klimafreundlichste bleibt also, den eigenen Müll, schon bevor er entsorgt wird, richtig zu trennen, oder noch besser: nach Möglichkeit zu vermeiden.