Information, Beratung und Vernetzung kultureller Akteure

Das sind wir: Die Stadtverwaltung Konstanz stellt sich vor

Angelika Braumann am Münsterplatz
Angelika Braumann will durch ihre Arbeit vielen Menschen eine aktive Auseinandersetzung mit Kultur ermöglichen.

Angelika Braumann leitet den Bereich „Koordinierung Kulturelle Bildung“ beim Kulturamt. Mit ihren KollegInnen fördert und initiiert sie Maßnahmen, die unterschiedlichen Zielgruppen eine aktive Auseinandersetzung mit Kultur ermöglichen.

Wenn man in Konstanz eine Ansprechpartnerin im Bereich Kultur und Bildung sucht, fällt sicher bald der Name Angelika Braumann. Seit 22 Jahren arbeitet die studierte Diplom-Kulturwirtin im Kulturamt. Braumanns Begeisterung für die Bildungsarbeit weckte früh ein Praktikum am Goethe-Institut in Stockholm. Als 2017 das Kulturbüro zum Kulturamt umstrukturiert wurde, wurde auch der Bereich der Kulturellen Bildung neu integriert. Eine Aufgabe, in die die Kulturwirtin ihre über die Jahre gesammelten Interessen und Kompetenzen sehr gut einbringen kann. Braumann hat ergänzend sowohl ein Weiterbildungsstudium Kulturmanagement als auch eine berufsbegleitende kunstpädagogische Ausbildung absolviert sowie sich im Weiterbildungsprogramm „Kinder & Kultur“ der Stiftung Kinderland als Koordinatorin für kulturelle Bildungsangebote für Kinder ausbilden lassen.

Da jede Kommune den Bereich für Kulturelle Bildung eigenständig gestalten kann, musste Angelika Braumann anfangs neue Strukturen schaffen und Handlungsfelder festlegen. „Es ist eine Herausforderung und eine großartige Chance für eine Kommune, in diesem Bereich innovativ zu sein. Mit der Schaffung der Stelle für Kulturelle Bildung war Konstanz ein echter Vorreiter“, erklärt Braumann. Ihr Ziel ist es, die verschiedenen Kulturakteure mit Schulen, Kitas und Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit oder Senioreneinrichtungen zusammenzubringen, um gemeinsam Projekte in der Kulturellen Bildung zu realisieren. Dabei liegt ein Konstanzer Schwerpunkt momentan auf der Kulturellen Bildung, sowohl im schulischen, als auch im außerschulischen Bereich, denn Kinder und Jugendliche sind nicht nur SchülerInnen.

„Drei Faktoren spielen für unseren Ansatz eine große Rolle: Partizipation, Reflexion und Produktion. Kinder und Jugendliche sollen zum Beispiel aktiv an Projekten teilnehmen und selbst in einen offenen, künstlerischen Prozess kommen. Im Idealfall führt dies dazu, dass sie ihre Kompetenzen im ästhetisch-künstlerischen, handwerklichen und sozialen Bereich erweitern. Es passiert viel in der Interaktion untereinander und die künstlerische Auseinandersetzung stärkt das Selbstbewusstsein.“

Ein Beispiel für Braumanns Arbeit ist das Projekt „Kulturagenten für kreative Schulen“. Kulturagenten hatten Schulen begleitet und beraten, ein kulturelles Schulprofil zu etablieren und zu entwickeln. Da dieses Projekt nun ausgelaufen ist, arbeitet Angelika Braumann mit anderen Akteuren an einem neuen Programm. Das „Konstanzer Kulturlabor“ soll auf den Erfolgen der „Kulturagenten“ aufbauen und zugleich etwas Neues etablieren. „Es soll alle Konstanzer Schulen befähigen, selbst Kinder und Jugendliche noch stärker an Kultur heranzuführen. Dafür sollen Strukturen geschaffen und verstetigt werden.“

Eine wichtige Aufgabe besteht für Angelika Braumann darin, kulturelle Akteure und Kultureinrichtungen miteinander sowie mit Schulen, Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit oder Senioreneinrichtungen etc. zu vernetzen. Ein Werkzeug dafür ist die neue Webseite www.kulturelle-bildung-konstanz.de. „Lehrkräfte und Akteure steht so eine Plattform zur Verfügung, die ständig aktualisiert wird. Sie erleichtert zum Beispiel, den passenden Künstler für ein bestimmtes Projekt zu finden.“

Angelika Braumann berät auch Akteure von der Projektidee bis zur Umsetzung. „Wir loten gemeinsam aus, ob und wie man eine Idee umsetzen kann, wer sich als Partner eignet, wie der Rahmen aussehen soll und welche Fördermittel möglich sind. Jedes Projekt ist individuell“, erklärt die Kulturwirtin. Das Kulturamt stößt auch Projekte an und fungiert als Kooperationspartner, wie zum Beispiel beim „Fotowettbewerb für Kinder von 6-12 Jahren“, der gerade begonnen hat, oder bei der 2021 stattfindenden Kinderkuratorenausstellung „Aufgewirbelt“. An eigenen Fördermitteln steht Angelika Braumann ein Topf für (inter-)kulturelle Projekte für Kinder und Jugendliche zur Verfügung. Daneben gibt es noch andere Finanzierungsmöglichkeiten, über die sie Akteure informieren kann.

Die Kulturwirtin betreut außerdem auch die Kinderakademie, organisiert Fachveranstaltungen und ist für die Kulturtafel zuständig. „Bei allen meinen Tätigkeiten werde ich großartig von unserer FSJ-lerin Lisa Fischer unterstützt“, freut sich Braumann. Zu ihren Aufgaben zählt auch die Organisation des „Förderpreis für junge Kunst“, der alle zwei Jahre vergeben wird. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin schreibt sie Texte und berät in der allgemeinen Kulturarbeit. Viel zu tun also. Aber Angelika Braumann schmiedet schon weitere Pläne: „Kulturelle Bildung soll allen Zielgruppen zugutekommen. Momentan liegt der Schwerpunkt aufgrund personeller und finanzieller Ressourcen auf der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, aber in Zukunft soll auch mehr im frühkindlichen Bereich geschehen und bei generationenübergreifenden Projekten.“

(Erstellt am 29. September 2020 15:37 Uhr / geändert am 29. September 2020 15:39 Uhr)