Kanalsanierung Reichenaustraße
Vorbereitende Arbeiten ab Oktober 2023
Zur Sanierungsmaßnahme
Von der Fahrradbrücke bis zur Schänzlebrücke verläuft auf der Reichenaustraße einer der meist befahrenen Straßenabschnitte in Konstanz. Unter der Reichenaustraße verläuft gleichzeitig einer der wichtigsten Kanalabschnitte der Stadt. Der Hauptsammler Reichenaustraße wurde 1955 gebaut und ist seit knapp 70 Jahren im Dauereinsatz. Nun muss er saniert werden. Die Sanierung erfolgt im Auftrag der Entsorgungsbetriebe Stadt Konstanz (EBK) in geschlossener Bauweise. Im sogenannten Schlauchlinerverfahren wird ein harzgetränkter Gewebeschlauch durch die Schachtabdeckungen in den Kanal eingeführt und eng an die Kanalwand angelegt. Nach der Aushärtung ist der Kanal auf der gesamten Länge wiederhergestellt, dicht und die zuverlässige Ableitung des Abwassers für die nächsten Jahrzehnte gesichert.
Die Sanierung in geschlossener Bauweise hat vergleichsweise geringe Auswirkungen auf den Verkehr, da die Straßenoberfläche nicht geöffnet werden muss. Die Reichenaustraße bleibt während der Sanierung durchgängig für alle Verkehrsteilnehmenden befahrbar und muss nur punktuell für den motorisierten Verkehr auf eine Spur verengt werden.
Abwasserumleitung
Da es sich beim betroffenen Kanalabschnitt um einen der größten Sammelkanäle in Konstanz handelt, muss die Ableitung des Abwassers auch während der Baumaßnahme sichergestellt werden. Dies wird über eine sogenannte Abwasserhaltung erfolgen. Dabei handelt es sich um eine oberirdische Umleitung des Abwassers:
Vom Pumpwerk Hallenbad an der Fahrradbrücke wird das Abwasser in einer Höhe von 4,50 Meter entlang des Seerheins bis zur Schänzlebrücke geführt. Diese Umleitung über aufgeständerte Rohrleitung ist unumgänglich. Die schweren, aber mobilen Fundamente werden entlang der Promenade möglichst platzsparend aufgestellt. So kann die Beeinträchtigung des Fuß- und Radverkehrs gering gehalten werden.
Zeitlicher Ablauf
Bei der ersten sichtbaren Maßnahme der Kanalsanierung Reichenaustraße handelt es sich um vorbereitende Arbeiten. Die Fläche zur sogenannten Baustelleinrichtung wird hergestellt. Dabei handelt es sich um etwa 750 m2 am nördlichen Ende der Schänzlebrücke. Diese Fläche kann als zentraler Anlauf- und Lagerort für Materialien und Maschinen genutzt werden. Für schwere Lasten muss der Untergrund vorab befestigt werden.
Anschließend werden die Zustiegsschächte in der Reichenaustraße vorbereitet. Um den Schlauchliner einzubauen, müssen die Schächte vorab aufgeweitet werden. Die alten, runden Schachtdeckel werden entnommen und durch größere, quadratische Schachtdeckel ersetzt.
Parallel beginnt voraussichtlich der Aufbau der Abwasserhaltung, also der oberirdischen Rohrleitungen. Das Abwasser, das sonst durch den Hauptsammler Reichenaustraße fließt, wird während der Kanalsanierung über eine sichtbare, aufgestellte Rohrleitung entlang der Seerheinpromenade gepumpt. Dieser Aufbau soll bis Ende des Jahres fertig gestellt sein. Erst wenn die Haltung vollständig aufgebaut ist, wird sie in Betrieb genommen.
Wenn alle vorbereitenden Arbeiten wie geplant abgeschlossen wurden, kann der Einbau der Schlauchliner ab Januar 2024 erfolgen. Mit allen Abschluss- und Nacharbeiten soll die Sanierungsmaßnahme bis Mai 2024 abgeschlossen sein.