Neues von der Kläranlage: Neubau Klärschlammfaulung

Rückbau abgeschlossen, Gründung zweiter Faulturm 

Die Entsorgungsbetriebe Stadt Konstanz (EBK) betreiben die größte Kläranlage am Bodensee. Aktuell ist mit dem Neubau der Klärschlammfaulung eine der größten Sanierungsmaßnahmen der vergangenen Jahrzehnte im Gange, ein sogenanntes „Generationenprojekt“. Der alte, eiförmige Faulturm wird durch zwei neue Türme ersetzt. Der erste neue Faulturm ist bereits in Betrieb und von der Bundesstraße sowie aus dem Wollmatinger Ried als das höchste Gebäude der Kläranlage gut zu erkennen. 

Was passiert in der Klärschlammfaulung?

Klärschlamm wird bei der Abwasserreinigung gewonnen. Er setzt sich aus sogenanntem Primärschlamm und Überschussschlamm zusammen. Primärschlamm bezeichnet die organischen Feststoffe wie Essensreste, Fäkalien und Papierfasern, die sich in der Grobentschlammung abgesetzt haben. Bei Überschussschlamm handelt es sich um die Mikroorganismen, die sich in der Biologie fleißig vermehrt und mit den mineralischen und organischen Schadstoffen in der Nachklärung der biologisch-chemischen Reinigung abgesetzt haben. Primär- und Überschussschlamm werden über Rohrleitungen in die Faultürme gepumpt. 
Der Prozess in einem Faulturm ähnelt einer Biogasanlage:  Der Klärschlamm vergärt, er „fault“ bei gleichbleibenden 38 Grad Celsius über einen Zeitraum von etwa 28 Tagen aus. Das dabei entstehende Klärgas wird in den EBK eigenen Blockheizkraftwerken zur Produktion von Strom und Wärme genutzt. So wird aus dem Energieverbraucher Kläranlage ein nachhaltiger Energieproduzent.

Sommer 2024: Inbetriebnahme neuer Faulturm, Rückbau alter Faulturm

Mit dem zweiten neuen Faulturm wird nicht nur die Effizienz der Klärgasproduktion gesteigert, sondern auch die so wichtige Redundanz hergestellt. Da der erste neue Faulturm zuverlässig arbeitet, konnte der alte Faulturm bereits zurückgebaut werden. Der Neubau des zweiten neuen Faulturms steht kurz bevor. Begonnen wird mit der Gründung – rund 30 Bohrpfähle sorgen für die notwendige Stabilität des Fundaments. Diese werden in den kommenden Wochen vom beeindruckenden Bohrpfahlgerät gesetzt. 

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