Stadt erhält Landesförderung für eine Elektromobilitäts-Zone in der Altstadt
Verkehrsminister Hermann übergab Förderbescheid am 09.01.2025
Im Auftrag des Gemeinderats hat die Stadt Konstanz Mitte September 2024 gemeinsam im Konsortium mit der Stadtwerke Konstanz Mobil GmbH und der naturenergie sharing GmbH einen Förderantrag beim Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg eingereicht. Mit der Förderung soll in der linksrheinischen Altstadt die E-Mobilitäts-Infrastruktur ausgebaut und das E-Carsharing-Angebot erweitert werden.
Die Fördersumme beläuft sich voraussichtlich auf über 500.000 Euro. Die direkten Kosten der Stadt Konstanz belaufen sich auf 25.000 Euro, verbleibende Investitionen tragen die beiden Konsortialpartner. Die vor Ort generierten Investitionen werden sich auf etwa 1 Mio. Euro summieren.
Das Land hat den Antrag positiv beschieden. Am 9. Januar 2025 wurde der Förderbescheid symbolisch von Winfried Hermann, Verkehrsminister des Landes Baden-Württemberg, an Oberbürgermeister Uli Burchardt und die Projektpartner überreicht.
Verkehrsminister Winfried Hermann sagte: „Mit der Förderung einer E-Zone in der Stadt Konstanz gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung emissionsfreier Mobilität. Mit dieser Förderung werden die Rahmenbedingungen für Elektromobilität in der Konstanzer Altstadt verbessert, und im besten Fall wird der Weg zu einer künftigen Nullemissionszone geebnet. Ich bin überzeugt, dass die Stadt Konstanz mit der E-Zone zeigen wird, wie sich neue Mobilitätslösungen und Klimaschutz erfolgreich verbinden lassen. Wir unterstützen die Klimaschutz-Pionierstadt Konstanz immer wieder bei verschiedenen Projekten klimafreundlicher Mobilität.“
Auch Oberbürgermeister Uli Burchardt zeigt sich sehr erfreut über die positive Rückmeldung aus der Landeshauptstadt: „Um die Verkehrswende in Konstanz voranzubringen, ist es enorm wichtig, dass wir die Infrastruktur für Elektro-Fahrzeuge an den Bedarf anpassen. Ich freue mich daher sehr, dass wir mit der Förderung durch das Verkehrsministerium unseren Klimaschutzzielen im Bereich Mobilität einen großen Schritt näherkommen können.“
Den Ausbau der Elektro-Ladeinfrastruktur wird die Stadtwerke Konstanz Mobil GmbH umsetzen. „Wir freuen uns sehr, dass wir die öffentliche Ladeinfrastruktur für E-Autos in der linksrheinischen Altstadt ausbauen können. Durch die Förderung ist es uns möglich, das Angebot an Ladeinfrastruktur weiter zu verbessern und so einen wichtigen Anreiz zur Umstellung auf Elektrofahrzeuge zu schaffen. Diese leisten einen wesentlichen Beitrag, die Treibhausgasemissionen im Mobilitätsbereich zu senken“, so Gordon Appel, Geschäftsführer Stadtwerke Konstanz.
Ziel der naturenergie sharing GmbH ist es, mit den Fördergeldern das Angebot an Elektro-Carsharing-Fahrzeugen zu erweitern. „Wir freuen uns sehr, dass die Förderung des Landes den Ausbau des Elektro-Carsharings in Konstanz maßgeblich unterstützt. Elektro-Carsharing ist für uns die urbane Form der Elektromobilität – besonders in einem so dicht bebauten Gebiet wie der Altstadt. Statt hohe Investitionen in die Elektrifizierung privater Stellplätze zu stecken, setzen wir auf geteilte E-Fahrzeuge, die Platz, Ressourcen und Emissionen sparen. Damit machen wir gemeinsam mit der Stadt Konstanz einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger Mobilität und einer lebenswerten Innenstadt“, so Fabian Kern, Mitglied der Geschäftsführung der naturenergie sharing GmbH.
Maßnahmen und weiteres Vorgehen
In der sogenannten „E-Zone“ sollen mit den Fördergeldern bis Ende 2026 zusätzliche Ladepunkte für E-Fahrzeuge geschaffen werden, außerdem ist vorgesehen, das E-Carsharing-Angebot auszuweiten. Der Begriff „E-Zone“ steht dabei für eine schrittweise Verbesserung der Rahmenbedingungen für E-Fahrzeuge, nicht jedoch für den Ausschluss von Verbrennerfahrzeugen.
Ein paar verpflichtende Maßnahmen gibt es dennoch. So muss das als E-Zone ausgewiesene Gebiet „über geeignete Kfz-Parkflächen verfügen, die zu einem erheblichen Anteil für E-Kfz privilegiert werden“. Um diesen Punkt zu erfüllen, sollen schrittweise u. a. 80 von 2.000 Stellplätzen in Parkgebäuden sowie 70 von 450 Stellplätzen im öffentlichen Straßenraum für E-Fahrzeuge vorgesehen werden. Die Anforderung, dass im Gebiet Maßnahmen umgesetzt werden, die den Pkw-Verkehr reduzieren, betrachtet die Stadt als bereits in Umsetzung.
Bevölkerung und Gewerbetreibende werden im Rahmen einer Auftaktveranstaltung im ersten Halbjahr Gelegenheit haben, sich über die geplanten Maßnahmen zu informieren und sich mit ihren Ideen einzubringen.
Hintergrund
Im Sinne der Verkehrswende und um der zunehmenden Nachfrage nach Fahrzeugen gerecht zu werden, muss die Anzahl an Lademöglichkeiten entsprechend ausgebaut werden. Unter dem Titel „Förderung von Elektromobilitätszonen in Baden-Württemberg“ fördert das Land Städte beim Ausbau von E-Mobilitäts-Infrastruktur. Es werden dabei geographisch gut abgrenzbare Bereiche einer Stadt in den Blick genommen, die sich besonders für zusätzliche und modellhafte Anreize zur Verkehrswende und E-Mobilität eignen. In Konstanz bietet sich hierfür die linksrheinische Altstadt (östlich der Laube, einschließlich Stadelhofen) besonders an. In dem Gebiet ist die prognostizierte Nachfrage nach E-Mobilitäts-Infrastruktur mit am höchsten.