Wärmekonzept für den Hafner

Forschungsprojekt empfiehlt Außenluft-Wärmepumpen

Karte des Konstanzer Stadtgebiets mit Markierung potenzieller Wärmequellen für den neuen Stadtteil Hafner

Strom, Wärme, Verkehr – all diese Bereiche benötigen Energie. Der Energiesektor ist für einen großen Teil der CO2-Emissionen verantwortlich. Konstanz möchte bis zum Jahr 2035 weitgehend klimaneutral werden. Eine nachhaltige und klimaneutrale Energieversorgung ist zur Erreichung dieses Ziels also essentiell.

Für die Entwicklung des neuen Stadtteils Hafner wurde von Beginn an das Ziel formuliert, ein klimaneutrales Quartier zu entwickeln. Die Energieversorgung soll daher über erneuerbare Energien erfolgen. Für den Hafner wurden deshalb in dem Forschungsprojekt Hafner_KliEn die Möglichkeiten für ein nachhaltiges und klimaneutrales Energiesystem erarbeitet.

Neben einer möglichst hohen Solarisierung der Gebäude, ergänzt durch Photovoltaikanlagen im Außenraum, sind hierfür Konzepte für nachhaltiges Bauen und eine klimaneutrale Wärmeversorgung wesentlich. Die verschiedenen Zielvarianten der Wärmeversorgung wurden am 7. März 2024 im Technischen und Umweltausschuss vorgestellt.

Emissionsfrei und möglichst lokal erzeugt

Für die Wärmeversorgung des neuen Stadtteils Hafner wurden verschiedene potenzielle Wärmequellen in den Blick genommen. Im Sinne einer möglichst lokalen und energieeffizienten Versorgung wurden zur emissionsfreien Wärmeversorgung maßgeblich Systeme zur Nutzung von Umweltwärme und Abwärme unter Einsatz von Wärmepumpen untersucht. Folgende Konzeptvarianten wurden entwickelt:

V1: Bodenseewasserwärme
V2: Abwärmenutzung von Kläranlage und industriellen Prozessen
V3: Geothermie in Form von Erdsonden
V4: Außenluft

Bei der weiteren Bewertung der Varianten für die Wärmeversorgung wurden sowohl städtebauliche Parameter und Planungsziele für den neuen Stadtteil berücksichtigt als auch ökologische, ökonomische und technische Kriterien herangezogen. Die Bewertungskriterien im Einzelnen waren:

  • Beitrag zum Klimaschutz
  • Beitrag zur Energiewende
  • Flächenbedarf
  • Komplexität und Resilienz
  • Wirtschaftlichkeit

Fazit und weiteres Vorgehen

Nach Abwägung aller Kriterien kommt das Forschungsprojekt zum Ergebnis, dass die Variante 4 für die Wärmeversorgung des Hafner die größten Vorteile birgt. Daher werden die weiteren Arbeiten im Forschungsprojekt auf Basis dieser Variante durchgeführt.

Für die Außenluft-Wärmepumpen sprechen insbesondere die geringe Komplexität bzw. hohe Flexibilität, die grundsätzliche Skalierbarkeit des Systems sowie die gute Wirtschaftlichkeit des Konzeptes, bei gleichzeitig guten Werten im Bereich Klimaschutz und Energiebedarf.

Im Rahmen des Forschungsprojekts sollen bei der Variante 4 ein Schallgutachten und eine Simulation der Kaltluftströme genauere Auskunft über die Verortung der Anlagen und deren Anlagendesign liefern, um die Voraussetzungen für die Umsetzung der Anlagen in die weitere Planung des Hafners mit aufnehmen zu können.

Nachdem sich die Stadtverwaltung Konstanz der Empfehlung aus dem Forschungsprojekt Hafner_KliEn angeschlossen hat, soll im nächsten Schritt ein Beschluss des Energiekonzeptes im Gemeinderat erfolgen.

Die Beschreibung und Bewertung der anderen Varianten im Detail kann in der Sitzungsvorlage im Bürgerinformationssystem nachgelesen werden.

(Erstellt am 11. März 2024 11:58 Uhr / geändert am 11. März 2024 12:05 Uhr)