Dr. Sigrid Rieuwerts erhält Konzilspreis 2021

Die für den 10. Dezember geplante Veranstaltung wurde aufgrund der aktuellen Pandemielage abgesagt

Eine Collage aus den Portraits der beiden Frauen
PD Dr. Sigrid Rieuwerts (links) wird auf Vorschlag der diesjährigen Patin, Schottlands First Minister Nicola Sturgeon (rechts), mit Konstanzer Konzilspreis 2021 geehrt. (Bilder: Privat / Scottish Government)

Der „Konstanzer Konzilspreis. Preis für Europäische Begegnungen und Dialog“ geht 2021 an Privatdozentin Dr. Sigrid Rieuwerts von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Damit würdigt das Kuratorium Konstanzer Konzilspreis auf Vorschlag der diesjährigen Patin, Schottlands First Minister Nicola Sturgeon, den bemerkenswerten Einsatz von Dr. Sigrid Rieuwerts für zahlreiche grenzüberschreitende Bildungsprojekte und kulturelle Beziehungen sowie die Förderung von Toleranz und interkulturellem Verständnis. Schottlands erste weibliche Ministerpräsidentin ist selbst überzeugte Europäerin und Verfechterin dieser europäischen Werte.
 
"So viele Menschen und Organisationen leisten hervorragende Arbeit, um die europäische Verbundenheit und Einheit zu stärken. Das machte die Auswahl einer Preisträgerin oder eines Preisträgers enorm schwierig. Dr. Rieuwerts' Förderung des studentischen Austauschs, insbesondere im Rahmen des herausragenden GET-SET-Go-Programms, hat das Leben junger Menschen in Schottland und Deutschland maßgeblich beeinflusst. Freiheit und Menschenwürde zählen beide zu den Grundwerten der Europäischen Union und haben als solche auch in der schottischen Regierung einen hohen Stellenwert. Diese Werte wohnen Dr. Rieuwerts‘ Bemühungen inne, die grenzüberschreitende Kultur mithilfe des Scotland Hub in Mainz zu fördern und die deutschen und schottischen Studierenden dabei zu unterstützen, mit Geflüchteten in Kontakt zu kommen und die Chancen und Herausforderungen anzugehen, die es in Europa gibt“, so First Minister Sturgeon über ihre Nominierung von Dr. Rieuwerts.
 
Die 2021 Preisträger des Konstanzer Konzilspreis ist seit 1997 Dozentin für englischsprachige Literaturen und Kulturen an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und lehrt und forscht zur schottischen Geschichte, Kultur und Literatur. Mehrfach wurde ihre Forschung in Schottland ausgezeichnet, so u.a. durch ein Fellowship der Royal Society in Edinburgh. Von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wurde sie 2020 zur Schottlandbeauftragten ernannt. Sie gründete den „Scotland Hub“ an der JGU, eine Plattform zur Förderung der deutsch-schottischen Beziehungen und des Verständnisses von Schottlands Geschichte, Kultur und Sprachen in Deutschland. So hat Frau Dr. Rieuwerts u.a. die Betreuung und Leitung von Übersetzungsprojekten mit schottischen KünstlerInnen und SchriftstellerInnen der Kulturstiftung Rheinland-Pfalz übernommen oder auch die kulturelle Webinarreihe "Reading Scotland" ins Leben gerufen, die einen Dialog zwischen ForscherInnen, Kulturschaffenden und einer interessierten Öffentlichkeit in Schottland und Deutschland ermöglicht.
 
Frau Dr. Rieuwerts war auch maßgeblich an der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags zu Bildung, Wissenschaft und Kultur zwischen Schottland und Rheinland-Pfalz im März 2021 beteiligt. Schon 2012 hatte sie in Abstimmung mit dem deutschen Generalkonsulat in Edinburgh das GET-SET-GO-Programm initiiert, das jährlich rund 25 deutsche Lehramtsstudierende als SprachassistentInnen an schottische Schulen vermittelt sowie schottische Studierende nach Rheinland-Pfalz einlädt, um an Schulpraktika oder Projekten zur Förderung von Diversität, Toleranz und Inklusion teilzunehmen. Darüber hinaus organisiert Dr. Rieuwerts mit ihrem Team zahlreiche interkulturelle Projekte wie z.B. "Global Outreach – Global Citizen" (GO-) Programme für schottische und deutsche Studierende, die sich mit gesellschaftspolitischen Themen wie Migration oder Klimawandel beschäftigen.
 
"Ich freue mich auch im Namen der Stadt Konstanz sehr, dass wir mit Dr. Sigrid Rieuwerts und First Minister Nicola Sturgeon zwei herausragende Persönlichkeiten und engagierte Verfechterinnen der europäischen Werte für den Konzilspreis gewinnen konnten. Es ist mir eine große Ehre, beide im kommenden Jahr in Konstanz begrüßen zu dürfen und ihr Engagement würdigen zu können“, so Oberbürgermeister Uli Burchardt.
 
Vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemielage und drastisch steigenden Infektionszahlen haben sich die OrganisatorInnen dazu entschlossen, die öffentliche Verleihung des Konzilspreises auf 2022 zu verschieben. Ursprünglich sollte die Veranstaltung am 10. Dezember 2021 stattfinden. Über einen neuen Termin für die Preisverleihung wird rechtzeitig informiert. Weitere Informationen gibt es unter www.konstanz.de/konzilspreis.
 
Der Konstanzer Konzilspreis
Die Stadt Konstanz und der Konstanzer Konzilsverein engagieren sich mit dem Konstanzer Konzilspreis für den europäischen Gedanken und führen die Idee des Jubiläums „600 Jahre Konstanzer Konzil“ fort. Mit dem „Konstanzer Konzilspreis. Preis für Europäische Begegnungen und Dialog“ werden Personen oder Initiativen ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für ein Europa der Begegnung einsetzen und einen Beitrag zum Dialog über Europa und seine Zukunft leisten. Initiiert wurde der Preis durch ein für Europa engagiertes Kuratorium, dem Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft angehören.
 
Das Patenmodell des Konstanzer Konzilspreises sieht vor, dass ein/e europaweit bekannte/r PatIn eine/n PreisträgerIn, der/die sich für europäische Begegnungen und Dialog engagiert, ernennt und ihm/ihr auf diese Weise zu größerer Öffentlichkeit verhilft. Der Konstanzer Konzilspreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird seit 2015 alle zwei Jahre verliehen. Der oder die PreisträgerIn bekommt zudem als Auszeichnung eine Schärpe überreicht, die aus fünf Bändern geflochten ist, um die Vielfalt Europas zu symbolisieren. Die Schärpe ist ein Unikat: Die Namen von PatIn und PreisträgerIn werden bei jeder Verleihung eingestickt, so dass das Band mit der Zeit zu einem Zeugnis für europäisches Engagement wird.

(Erstellt am 01. Dezember 2021 13:55 Uhr / geändert am 20. Dezember 2021 16:41 Uhr)