Wohnungsbau – klimaschonend, kostengünstig, kundenorientiert
Auch im Corona-Jahr 2020 ist die Bilanz der WOBAK positiv
In der Sitzung des Gemeinderats am 24. Juni 2021 hat die Städtische Wohnbaugesellschaft WOBAK ihren Jahresabschluss 2020 vorgestellt. Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Uli Burchardt und Geschäftsführer Jens-Uwe Götsch sind froh, dass die WOBAK gut durch das Pandemie-Jahr gekommen ist und neben den erheblichen Investitionen in den Wohnungsneubau 7,3 Millionen Euro – ein Plus von 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – in Sanierung und Modernisierung der Bestandsgebäude investieren konnte. Dies sind Investitionen in den Umweltschutz und die Zufriedenheit der Mieter – und insofern ins Klima, im wörtlichen und übertragenen Sinne.
Etliche der Kennzahlen der WOBAK haben 2020 ein neues Rekordhoch erreicht: So stieg die Zahl der eigenen Wohnungen auf 4.155. Mehr Wohnungen bedeuten auch höhere Umsätze aus der Hausbewirtschaftung, die sich 2019 auf 33,9 Millionen Euro beliefen (plus 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Die Bilanzsumme beträgt nun 276 Millionen Euro (plus 8,7 Prozent).
Gerade im vergangenen Pandemie-Jahr hat sich die WOBAK als verlässliche und starke Partnerin der Stadtgesellschaft gezeigt. Auf den Baustellen der WOBAK wurden strenge Hygienevorkehrungen getroffen, sodass alle Arbeiten fortgeführt und weiterhin Aufträge an lokale Handwerker vergeben werden konnten. Zudem hat die WOBAK viele Beratungsgespräche mit Mietern geführt, die infolge der Pandemie in Zahlungsschwierigkeiten gekommen waren. Durch dieses Engagement der MitarbeiterInnen hat kein einziger WOBAK-Mieter seine bzw. keine einzige Mieterin ihre Wohnung wegen Corona verloren.
Die äußerst geringe Mieterfluktuation von 4,5 Prozent ist Segen und Fluch zugleich. Die WOBAK ist stolz darauf, eine verlässliche Vermieterin zu sein, deren MieterInnen gerne bei ihr bleiben. Zugleich kann sie der unverändert hohen Nachfrage nach Wohnraum nur durch den Bau neuer Wohnungen nachkommen. Das ist und bleibt die Herausforderung: bei knappen Bauflächen, steigenden Baukosten, anspruchsvollen Klimazielen und stets zunehmenden Einwendungen der Anwohner zeitnah Wohnungen für die Konstanzerinnen und Konstanzer zu schaffen. Umso wichtiger ist es, dass die Wohnungen der WOBAK ein preisdämpfendes Gegengewicht auf dem Markt sind. Die WOBAK-Durchschnittsmiete von 7,08 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche erlaubt es auch Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen, in Konstanz auskömmlich zu leben. „Gerade eine so attraktive Stadt wie Konstanz braucht eine städtische Wohnbaugesellschaft, deren Auftrag es ist, breite Schichten der Bevölkerung mit Wohnungen zu versorgen“, so Geschäftsführer Götsch. „Diesen Auftrag erfüllen wir, indem wir günstig vermieten und zügig neu bauen.“
Im Jahr 2020 konnte das Neubauprojekt am Kuhmoosweg mit 15 geförderten und neun freifinanzierten Wohneinheiten abgeschlossen werden. Das Pflegeheim Jungerhalde mit 60 Pflegeplätzen wurde im Dezember 2020 fertiggestellt und Anfang dieses Jahres an die AWO als Betreiberin übergeben. Die Bauprojekte Am Pfeiferhölzle und in der Gottfried-Keller-Straße mit insgesamt 111 Wohnungen wurden in 2020 intensiv vorangetrieben und werden im Laufe des Jahres 2021 bezogen. Ebenso erfolgte 2020 der Spatenstich für das 2022 bezugsfertige Bauprojekt Wollmatinger Straße (20 Wohnungen). Zudem wurde in 2020 mit der Errichtung der Anschlussunterbringung in der Sonnenbühlstraße (63 Apartments) in Holzelementbauweise begonnen. Die WOBAK hat 2020 ihre digitale Transformation beschleunigt. Gerade in Pandemiezeiten hat sich das ausgezahlt: Durch die Digitalisierung der Mieterakten hatten die Mitarbeiter stets Zugriff auf die benötigten Unterlagen, egal, ob sie im Büro oder von zu Hause aus arbeiteten. Die 2020 eingeführte Mieterapp „Daheim@WOBAK“ bietet WOBAK-Mietern schnellen und unkomplizierten Kontakt zur Hausverwaltung, die Möglichkeit zur digitalen Schadensmeldung und schnellen Zugriff auf ihre Dokumente.
Besonders freut sich Geschäftsführer Götsch, dass es auch 2020 gelungen ist, alle Ausbildungsplätze zu besetzen und so dem Fachkräftemangel in der Region entgegenzuwirken und jungen Menschen eine Perspektive zu geben: „Eine Ausbildung bei der WOBAK ist eine solide Grundlage für eine Karriere in der Wohnungswirtschaft – verlässlich und krisensicher“, so Götsch. Götsch führte weiter aus, dass der Kurs der WOBAK sich gerade auch in der Krise bewährt habe: „Dank unserer soliden wirtschaftlichen Grundlage und der rechtzeitig eingeleiteten Digitalisierung sind wir bisher gut durch die Corona-Pandemie gekommen. Und unsere bezahlbaren Mieten und unser Festhalten an bestehenden Mietverhältnissen helfen vielen Konstanzern in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit.“ Insofern bestehe auch weiter Grund zur Zuversicht bei der WOBAK, so Götsch. Gemeinderat, Stadtverwaltung und Aufsichtsrat dankte er für die gute Zusammenarbeit.
WOBAK und Holzbau Bruno Kaiser beginnen Bau an der Luisenstraße
Die Erdaushubarbeiten für das neueste Bauprojekt der WOBAK haben begonnen. Auf dem Grundstück im Eigentum der Spitalstiftung wird eine Anschlussunterbringung für Geflüchtete errichtet. Bei den meisten der 45 Wohneinheiten für insgesamt 67 Personen handelt es sich um möblierte Mikroappartements. „Erfreulich ist, dass wir dieses Jahr ausreichend Wohnraum für anerkannte Flüchtlinge zur Verfügung stellen können. Die Stadt integriert diese Familien vielfach in Wohnungen im Bestand. Für alleinstehende Geflüchtete sind Mikroappartements geeignet, um Rückzugsräume zu bieten und ein gutes Miteinander in den Hausgemeinschaften an gut integrierten Standorten zu ermöglichen“, erläutert Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn.
Die Anschlussunterbringung wird in Holzelementbauweise errichtet. Die Holzelemente werden im Schwarzwald vorgefertigt und dann in kürzester Zeit verbaut. Nicht nur in dieser Hinsicht ähnelt das Projekt Luisenstraße dem der WOBAK am Sonnenbühl, das im Spätsommer 2020 begonnen wurde und schon ab Oktober 2021 vermietet wird: Beide Gebäude sind fast baugleich.
Auch die Luisenstraße wird im Energiestandard KfW 40 realisiert. „Nach dem Bauprojekt Sonnenbühl sehen wir hier erneut: Wenn wir mit Holz in die Höhe bauen, können wir viel Wohnraum schaffen, der gleichzeitig unseren ambitionierten Klimazielen in vorbildlicher und herausragender Weise entspricht. Ich freue mich sehr über das Projekt, das mit dazu beiträgt, dass wir unsere Unterbringungsquote endlich erfüllen können“, so Oberbürgermeister Uli Burchardt.
Mitte 2022 soll der Bau fertiggestellt sein. Sollte es keinen Bedarf mehr für eine Nutzung als Anschlussunterbringungen geben, will die Spitalstiftung die Appartements als Mitarbeiterwohnungen nutzen.