Das Theater Konstanz spielt
Münsterplatzfestspiele im Sommer gesichert
In seiner Sitzung am 7. Mai hat der Gemeinderat der Stadt Konstanz die sofortige Beendigung der Spielzeit 2019/2020 des Theaters Konstanz beschlossen. Ausnahme bilden jedoch die seit 2007 vom Theater initiierten und veranstalteten Freilichtspiele auf dem historischen Münsterplatz im Herzen der Stadt. Dort wird Anfang Juli 2020 das eigens für diesen Ort geschriebene Stück "Hermann der Krumme oder die Erde ist rund" von Christoph Nix in der Regie des Autors und der Choreografin Zenta Haerter uraufgeführt werden. Damit setzen die Stadt und das Theater in Zeiten der Pandemie ein deutliches Zeichen der Hoffnung und beginnen nach der landesweiten Schließung der Theater und Opernhäuser unter strenger Beachtung des Infektionsschutzes wieder mit dem Spielbetrieb. Geplant sind derzeit 20 bis 25 Vorstellungen vor jeweils rund 250 Zuschauern. In der vergangenen Woche hatte das Theater Konstanz als erstes Theaterhaus in Baden-Württemberg ein an die Bedingungen des Infektionsschutzes angepasstes Konzept für die Münsterplatzfestspiele vorgestellt und damit in der Öffentlichkeit bundesweit großen Zuspruch erhalten. Auch die Kulturstaatsministerin Monika Grütters und der Präsident des Deutschen Bühnenvereins und Intendant des Deutschen Theaters Berlin Ulrich Khuon unterstützten die Initiative des seit 1607 durchgehend bespielten Theaterhauses am Bodensee. Geradezu passend für die Zeiten der Pandemie wirkt heute die bereits vor zwei Jahren getroffene Wahl des Stoffes. Das Stück "Hermann der Krumme oder die Erde ist rund" von Christoph Nix erzählt die Geschichte des Benediktinermönches Hermann von Altshausen, der trotz erheblicher körperlicher Beeinträchtigungen nicht nur einer der genialsten Denker, Erfinder und Künstler des frühen Mittelalters wurde, sondern sein Leben entgegen aller Hemmnisse zu einem lebenswerten und schönen zu gestalten wusste. Beherzt nehmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses die Geschichte zum Anlass, um unter Bedingungen der Kontaktbeschränkung in einer Zeit der Angst, Visionen und Wege für die Theaterkunst zu eröffnen und dem Mönch von der Insel Reichenau – dem Stephen Hawking des ersten Jahrtausends – ein Denkmal zu setzen.