Ausstellung "Trouble in Paradise" von Catharina Szonn

Eine Ausstellung des Kunstvereins Konstanz, von 1. August bis 27. September 2020

Bild: Kunstverein Konstanz

160 Jahre Kunstverein Konstanz – zu diesem Jubiläum im Jahr 2018 hatten namhafte Künstlerinnen und Künstler (Thomas Bechinger, Markus Brenner, Markus Daum, Johannes Dörflinger, Johannes Lacher, Davor Ljubicic, Mimi Manzecchi-Müller, Ede Mayer, Boris Petrovsky, Richard Tisserand) Werke zur Verfügung gestellt, die versteigert wurden. Der Erlös dieser Versteigerung war der Förderung junger Künstlerinnen und Künstler gewidmet worden. Ausgelobt wurde ein Wettbewerb für ein Ausstellungskonzept, zu realisieren in den Räumen des Kunstvereins Konstanz (Künstler-Budget von 10.000 €).

Die Fachjury (Markus Daum, Bildhauer und Grafiker; Prof. Simon Gallus, Fotograf und Dozent an der Hochschule für Kommunikation und Gestaltung, Ulm; Prof. Dr. Jürgen Stöhr, Dozent für Kunstwissenschaft/ Kunstgeschichte, Universität Konstanz) entschied sich für die Frankfurter Künstlerin Catharina Szonn: Ihr installativer Entwurf sei eine postmoderne Fortführung von Kunstkonzeptionen, wie sie etwa in den Arbeiten eines Jean Tinguely enthalten sind. Besonders überzeugend wirkten die möglichen, ironischen Brechungen, die aus Szonns eigenständiger, künstlerischer Verschmelzung von Text, plastischer Arbeit und installativer Konzeption hervorscheinen.

Nun ist es soweit, trotz der Covid-19 bedingten Verzögerungen: Trouble in Paradise, Szonns Wettbewerbs-Ausstellung, wird ab 1. August zu sehen sein.

Catharina Szonn begreift ihre künstlerische Arbeit als eine Auseinandersetzung mit technologischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten unserer Gegenwart, bei der sie meist auf bereits vergangene Kulturphänomene zurückgreift, um in deren offensichtlicher Vergänglichkeit Spuren zu revitalisierenden Zukunftsfragen zu legen. Hauptakteur ihrer Ausstellung im Kunstverein Konstanz ist ein Teppichpaternoster, eine wuchtige Maschine, 700 kg schwer, fast 5 Meter lang, über 2 Meter in die Höhe ragend, funktionsfähig, aber in einer digitalisierten Produktionswelt dennoch ein eher überkommenes Objekt. Der Schwerfälligkeit einer ausgedienten Maschine stellt Szonn die Leichtlebigkeit aufblasbarer Plastikobjekte entgegen, ein leicht verfügbares, quietschbuntes Paradies, dem aber schnell die Luft ausgehen kann. Dieses in sich gegensätzliche Objektarrangement wird in die maschinell mögliche Bewegung, das Zirkulieren der Walzen, gesetzt. Aber es ist nicht Auslegware, die sorgsam um die Walzen gewickelt zur Kundenpräsentation kreist, vielmehr stößt die Künstlerin eine unkontrollierbare Choreographie an, in der die beteiligten Objekte in einen nicht absehbaren Verschleißprozess geraten – wer weiß, wohin diese stete, sich selbst genügende Kreisbewegung am Ende der Ausstellung führen wird?

Begleitprogramm zur Ausstellung
Vernissage: Freitag, 31. Juli (Aufgrund der aktuellen Umstände ist noch nicht absehbar, in welcher Form eine Vernissage stattfinden kann – Infos unter www.kunstverein-konstanz.de)
Führung durch die Ausstellung mit der Künstlerin: Sa, 1. August um 11.30 Uhr
Book release: So, 30. August um 15 Uhr - Catharina Szonn im Gespräch mit Dr. Dolores Claros-Salinas

Öffentliche Führungen (weitere auf Anfrage)
Do, 13.8.2020, 16.30 Uhr
So, 23.8.2020, 11.30 Uhr
Do, 10.9.2020, 16.30 Uhr
So, 20.9.2020, 11.30 Uhr

Öffnungszeiten Di - Fr 10.00 – 18.00 Uhr
Sa / So / Feiertage 10.00 – 17.00 Uhr

Es gelten die bekannten Hygiene- und Abstandsregelnegeln.

(Erstellt am 24. Juni 2020 12:16 Uhr / geändert am 14. Oktober 2020 12:31 Uhr)