Neue Ansprechpartnerin für die Gründerszene
Das sind wir: Die Stadtverwaltung Konstanz stellt sich vor
Nadja Menche unterstützt als städtische Gründungsmanagerin Start-ups und Existenzgründende auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit.
Nadja Menche steckte selbst schon in Gründerschuhen. Verbunden mit einem Auslandsaufenthalt in Vietnam, baute sie in Hanoi eine Agentur für interkulturelles Training mit auf, um Vietnamesen für ihr Studium oder eine Ausbildung in Deutschland vorzubereiten. Neuland, das die Diplom-Betriebswirtin Fachrichtung Mittelständische Wirtschaft gerne betrat. Zuvor hatte sie für einen deutschen Automobilkonzern in der Vertriebskoordination gearbeitet. „Veränderungsprozesse und damit verbundene Anpassungen haben mich in allen Etappen stets begleitet, ebenso stetiges Lernen und Weiterentwickeln. Ein Herzensthema blieb durchweg bestehen, nämlich Menschen zu begleiten und sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen“, erzählt Nadja Menche. Die heute 32-Jährige absolvierte deshalb eine Ausbildung im Bereich Business Coaching und Change-Management. „Mein Ziel war es, weitere Unterstützertools zu erlernen, mit denen ich Menschen beruflich weiterhelfen kann. Das ist auch der Kern meiner neuen Funktion als Gründungsmanagerin. Ich gebe angehenden Gründern Orientierung zu den verschiedenen lokalen Unterstützungsmöglichkeiten und vernetze sie mit den passenden Anbietern.“
Als Gründungsmanagerin ist Menche Teil der städtischen Wirtschaftsförderung. „Es freut mich, dass Konstanz großen Wert auf eine optimale Gründungsförderung legt. Und das ist enorm wichtig für die Zukunftsfähigkeit und Attraktivität einer Stadt. Gründungen, Start-ups und damit verbundene Arbeitsplätze sichern den zukünftigen Wohlstand einer Stadt.“ Im Handlungsprogramm Wirtschaft 2030 (das Strategiekonzept für den Wirtschaftsstandort Konstanz) ist das Themenfeld daher fest verankert. Als zentraler Auftrag wurde hier von Gründungs- und Vernetzungsexperten definiert, dass es einen unabhängigen Lotsen braucht und eine zentrale Anlaufstelle für Gründung, Vernetzung und Innovation.
Im Februar 2020 hat Menche ihr vorläufiges Büro im Technologiezentrum in der Blarerstraße 56 bezogen, das gleichzeitig der Gründerservicepoint und Knotenpunkt des Gründernetzwerkes Konstanz ist. Dort empfängt sie Gründungsinteressierte für ein Gespräch vor Ort und zeigt ihnen auf, welche Unterstützungsmöglichkeiten in Konstanz bestehen. „Gründer wollen das Unterschiedlichste wissen. Das ist das Schöne an meiner Arbeit: Es gibt keine Schublade, die man aufmacht und einen Standardprozess raus holt, sondern man hat jedes Mal einen Menschen mit einer anderen Geschichte, Idee und Hintergrund vor sich“, erzählt die 32-Jährige. „Von Fragen zum Vertriebssupport, der Rechtsform, der Finanzierung über die Suche nach Räumlichkeiten reicht das Spektrum. Zielgruppen sind alle gründungsinteressierten Menschen, die den Schritt in die Selbstständigkeit gehen wollen. Und da ist von High-Tech Start-up bis zum klassischen Dienstleistungsbereich alles möglich. Herrlich bunt gemischt“, erklärt die Gründungsmanagerin.
Der Gründerservicepoint ist zentrale Anlaufstelle für Gründende in Konstanz. „Ich zeige die Vielfalt an Unterstützungsangeboten auf und vermittle passende Ansprechpartner aus dem Gründernetzwerk Konstanz. Je nachdem in welcher Phase sich der Gründer befindet und was es für den nächsten Schritt braucht.“
Bei Nadja Menche laufen auch die Fäden des Gründernetzwerkes Konstanz zusammen - ein hochschulnaher Verbund von Institutionen und Anlaufstellen für Gründungsinteressierte, Existenzgründer und Start-ups am Standort Konstanz - u.a. IHK, Handwerkskammer, Kilometer 1, Startup Netzwerk Bodensee, Gründerschiff, cyberLAGO, BioLAGO, Agentur für Arbeit. Zu allen Akteuren steht sie im engen Kontakt und regelmäßigen Austausch. Die Weiterentwicklung des Gründernetzwerkes und des damit verbundenen Gründerökosystems stehen mit auf ihrer Agenda.
Anfang nächsten Jahres wird der Umzug in die neuen Räumlichkeiten des Innovationszentrum farm (ehemals TZK) in der Bücklestraße 3-5 erfolgen. Ein moderner, belebter Ort als urbanes Gründerviertel mit viel Raum für Kreativität, Inspiration, Begegnung, Austausch und Gemeinschaft. „Ein Ort mit fruchtbarem Nährboden: wo gesät wird, wo etwas wächst und wo geerntet werden kann.“ Auch die jetzige Wirtschaftsförderung wird sich vor Ort ansiedeln. Organisatorisch wird dann in den hoheitlichen Bereich und den Betrieb gewerblicher Art (Regiebetrieb farm) unterschieden.
Neben den Umzugs- und Konzeptplanungen beschäftigt sich die Gründungsmanagerin auch mit dem Aufbau einer neuen Website und einem Onlineportal. Eine digitale Anlaufstelle, die alle Akteure mit ihren Angeboten vorstellt und als virtueller Wegweiser dienen soll. Bestimmte Informationen und Ansprechpartner können so bereits online gefunden werden, Veranstaltungen aller Akteure werden zum Beispiel gebündelt auf einer Seite zusammenfließen. „Gründen in Konstanz soll einfach und transparent werden – dafür geben wir Vollgas.“