Preis für wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität Konstanz

Die Stadt Konstanz hat drei ausgezeichneten WissenschaftlerInnen einen seit 1986 jährlich vergebenen Förderpreis verliehen

Eine Personengruppe - zwei Personen in der Mitte halten einen Blumenstrauß.
Prof. Holzinger (Rektorin Uni Konstanz), Prof. Klöckler (Vorstand der Jury / Auswahl der PreisträgerInnen u. Stadtarchivar), Preisträger Dr. Kunkel und Dr. Hartmann, Prof. Miriam Butt (Uni Konstanz), BM Dr. Andreas Osner (v.l.). Nicht im Bild ist Preisträgerin Aikaterini-Lida Kalouli.

Damit würdigt sie drei außerordentliche Dissertationen aus den Fachbereichen Sprach- und Literaturwissenschaften, die Dr. Frederik Hartmann, Dr. Nico Kunkel und Dr. Aikaterini-Lida Kalouli verfasst haben. Die Preisträger vereint eine Arbeitsweise: Alle drei haben sich die digitalen Möglichkeiten der Forschung zunutze gemacht und damit bahnbrechende Erkenntnisse erlangt. Das Preisgeld musste freilich gedrittelt werde: somit erhalten sie jeweils 1.500 Euro.
 
„Der Preis“, so Bürgermeister Dr. Andreas Osner am 18. Juli 2022 im Vortragsaal des Stadtarchivs, „unterstreicht auch auf feierliche Weise die enge Zusammenarbeit der Stadt mit der Universität Konstanz“. Er verdeutliche zudem, wie sehr die wissenschaftliche Kultur in Konstanz beheimatet sei. Für die Rektorin der Universität, Prof. Katharina Holzinger, war es „eine große Freude und Ehre, erstmals bei der Verleihung dieses Preises dabei zu sein.“ Sie dankte der Stadt Konstanz auch für den Mut, den Preis an weniger bekannte Fächer wie der Linguistik zuzusprechen. Als Vorsitzender des Preisverleihungs-Kuratoriums beglückwünschte Stadtarchivar Prof. Jürgen Klöckler die jungen WissenschaftlerInnen.
 
Was ist, wenn Spatzi ein Pinguin ist
Der Linguist Frederik Hartmann beschäftigte sich mit der germanischen Sprachfamilie mithilfe der Computerlinguistik. So konnte er auf neuartige Weise veranschaulichen, wie sich die einzelnen germanischen Sprachen entwickelten. Nico Kunkel, Mediävist und somit Spezialist für mittelalterliche Geschichte, untersuchte die verschiedenen Varianten der im Mittelalter höchst populären Erzählung „Sieben weise Meister“ und fragte sich, wie man diese vergleichen könnte. Auch hier kam er zu neuen Erkenntnissen, u. a. indem er ein eigenes Computerprogramm entwickelte. Das Forschungsfeld von Aikaterini-Lida Kalouli ist die Weiterentwicklung von Sprachprogrammen: Wie kann ein Computer die Antwort auf Fragen der Userinnen und User verarbeiten (ein bekanntes ist „Siri“), so dass die Schlussfolgerungen logisch sind? Prof. Miriam Butt, eine der anwesenden Betreuerinnen, nannte ein Beispiel: „Wie kann der Computer verstehen, dass ‚Spatzi‘ vielleicht kein Vogel, sondern ein Pinguin ist?“ Hier spielt eine genaue, logisch-digitale Informationsverarbeitung eine wichtige Rolle, deren Programmierung viele Tücken aufweist und mit der Aikaterini-Lida Kalouli meisterhaft umzugehen weiß.

(Erstellt am 25. Juli 2022 17:39 Uhr / geändert am 27. Juli 2022 02:01 Uhr)