Tagesbetreuung für Kinder

Bericht zur Bedarfsplanung 2020 im Jugendhilfeausschuss

Das Sozial- und Jugendamt legte im Jugendhilfeausschuss am 15. Juli nur einen verkürzten Bericht vor. Durch die Corona-Pandemie flossen zuletzt wesentliche Kapazitäten der Abteilung Jugendhilfeplanung in die Organisation und Abwicklung der Notbetreuung für Kinder. Gleichzeitig musste vorbereitend auch der gegebenenfalls mögliche Normalbetrieb des kommenden Kindergartenjahres geplant werden.
 
Unter anderem geht aus dem Bericht hervor, dass im Juni mit Abschluss des ersten Nachrückverfahrens bisher 236 Kindern über 3 Jahren (ü3) und 374 Kindern unter 3 Jahren (u3) kein Platz angeboten werden konnte. Aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre war jedoch zu erwarten, dass bis zum Beginn des Kindergartenjahres noch weitere Kinder versorgt werden können. Diese Prognose hat sich glücklicherweise bewahrheitet. Mit Stand zum 14. Juli 2020 hat sich die Zahl auf 143 ü3-Kinder und 249 u3-Kinder, die zum kommenden Kindergartenjahr nicht versorgt werden können, verringert.
 
Die aktuelle Betreuungsquote im ü3-Bereich liegt nach wie vor bei rund 95 Prozent und ist damit quasi unverändert gegenüber den Vorjahren. Die Betreuungsquote in der Kleinkindbetreuung ist wieder etwas rückläufig. Gründe hierfür sind die nach wie vor hohen Geburtenzahlen, die notwendige Verschiebung der Betreuungsplätze in den ü3-Bereich und der Rückgang an Betreuungsplätzen bei Tagespflegepersonen. Die u3-Betreuungsquote liegt bei 35,9 Prozent.
 
Ausbau der Betreuungsplätze
Trotz intensiver Ausbau- und Sanierungsprojekte kann der Rechtsanspruch auf Kindertagesbetreuung in Konstanz weiterhin nicht vollumfänglich erfüllt werden. Zunehmend betrifft dies auch den Betreuungsbereich von drei Jahren bis zum Schuleintritt. Erschwert wird die Situation durch den sich immer deutlicher abzeichnenden Fachkräftemangel. Erstmals waren auch in Konstanz zum Zeitpunkt der statistischen Erhebung Gruppen aufgrund von Personalmangel unterbelegt. Das heißt: Hier gäbe es noch Plätze, aber es fehlt an Personal zur Betreuung.
 
In den Jahren 2007 bis 2018 konnten knapp 480 neue Plätze in Betrieb genommen werden. Dies entspricht einer Steigerung der Platzzahl von knapp 330 Prozent. Bis 2026 können vorbehaltlich der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel und anderer schwer kalkulierbarer Unwägbarkeiten weitere 280 Krippenplätze und 440 Kindergartenplätze in Betrieb genommen werden. Dies wird im Wesentlichen durch Neubauten geschehen. Bis dahin wird die Stadt einige schwierige Jahre in der Kinderbetreuung vor sich haben.

(Erstellt am 21. Juli 2020 17:12 Uhr / geändert am 21. Juli 2020 17:14 Uhr)