Bebauungsplan Döbele sieht modernes Wohnquartier mit Mobilitätshaus vor
Für die Erweiterung des dringend benötigten Wohnraums ist die Neugestaltung des Döbele im Süden von Konstanz eines der zentralen Stadtentwicklungsprojekte.
Gemäß den Qualitätszielen des Handlungsprogramms Wohnen wurde in den Jahren 2013/2014 für das rund 3,6 Hektar große Areal im Süden von Konstanz ein städtebaulicher Ideenwettbewerb durchgeführt. Ziel war es, ein urbanes, lebendiges, gemischt genutztes Stadtquartier mit viel Freiraum zu entwickeln.
Auf Grundlage des Siegerentwurfs hat der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, unter anderem Varianten für eine Tiefgarage entwerfen zu lassen, die die künftigen BewohnerInnen nutzen können. Eine Haushaltsbefragung im 2020 bestätigte zudem den Bedarf an ausreichend vielen Stellplätzen für die AnwohnerInnen. Diese sollen künftig in einem Mobilitätshaus vorgehalten werden.
Auch Erkenntnisse zum Hochwasser- und Naturschutz bezüglich des benachbarten Grenzbachs sind in die Planung mit eingeflossen. Auf dieser Grundlage wurde der Bebauungsplan nun im Technischen und Umweltausschuss geraten, er geht jetzt in die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung.
Aktuell sieht die Planung das Mobilitätshaus am südöstlichen Blockrand vor. Parkende Fahrzeuge, die heute den größten Teil der Fläche in Anspruch nehmen, werden in diesem Gebäude konzentriert. Neben Kfz-Stellplätzen, teils mit Ladeinfrastruktur ausgestattet, bündelt es weitere verschiedene nachhaltige Mobilitätsdienstleistungen. Im Zuge der Entwicklung des Brückenquartiers in Petershausen werden gleichzeitig die am Döbele untergebrachten Fernbusse auf die rechte Rheinseite verlegt. Der Spatenstich für den dortigen Zentralen Omnibus-Bahnhof (ZOB) ist im Januar 2023 erfolgt. Die auf dem Döbele stattfindende Messe wird zu gegebenem Zeitpunkt nach Klein Venedig verlegt.
Der städtebauliche Entwurf ist mit zwei überwiegend fünf- bis sechsgeschossigen Blockrandbebauungen mit ca. 250 Wohneinheiten geplant. Sie stellen eine bauliche Verbindung zwischen den Stadtteilen Paradies und Stadelhofen dar (s. Plan). Der geförderte Mietwohnungsbau soll mindestens die Hälfte der Fläche einnehmen, während der Rest mit Baugemeinschaften, Baugenossenschaften oder anderen gemeinwohlorientierten Bauträgern entwickelt werden soll. Der derzeitige Baumbestand bleibt in der Planung überwiegend erhalten und stellt für die Fauna (Fledermäuse und Vögel) die gewohnte Leitstruktur und wichtige Nahrungshabitate dar.
Seit dem Beschluss des Gemeinderats zum Klimanotstand 2019 werden alle Projekte auf ihre Klimaauswirkung überprüft. Für die Entwicklung des Döbele bedeutet das, dass die Planung auf die Inhalte des neuen Planungstools zur nachhaltigen Stadtentwicklung „LexiKON“ abgestimmt wurde. Damit sollen negative Auswirkungen auf Klima-, Umwelt und Artenschutz weitestmöglich minimiert werden.
Eine Bürgerveranstaltung, bei der die Stadtverwaltung über den aktuellen Stand und die weiteren Schritte informiert, ist für Mittwoch, 15. März, 18 Uhr, im Wolkensteinsaal geplant. Weitere Informationen hierzu folgen.