Der Experte für Arbeitsschutz und Unfallverhütung

Das sind wir: Die Stadtverwaltung Konstanz stellt sich vor

Klaus Mayer überprüft einen Laien-Defibrillator im Verwaltungsgebäude an der Laube. Im Notfall kann das Gerät bei Herzkammerflimmern angewendet werden und so Leben retten.

Dass die Mitarbeiter der Ämter und kommunalen Betriebe sicher und gesund ihrer Arbeit nachgehen können, ist die zentrale Aufgabe des städtischen Sicherheitsingenieurs Klaus Mayer.

Als Arbeitgeber ist die Stadtverwaltung für die Gesundheit und Sicherheit ihrer Beschäftigten gesetzlich verantwortlich und hat Vorsorge gegen Unfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Erkrankungen zu treffen. Seit 20 Jahren berät und unterstützt Klaus Mayer als Sicherheitsingenieur die Stadt Konstanz in allen Fragen des Arbeitsschutzes. Zuvor hatte er Maschinenbau an der Fachhochschule Konstanz studiert, bevor er als Betriebsingenieur für Kleinserienfertigung ins Berufsleben einstieg und weitere Erfahrungen als Projektplaner in der Großserienfertigung in der Automobilbranche sammelte. Um sich weiter zu qualifizieren, absolvierte Mayer eine Fortbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit. Als 2000 die Stelle des Sicherheitsingenieurs bei der Stadt frei wurde, zögerte der Konstanzer nicht lange. „Diese Tätigkeit ist unglaublich interessant, man braucht ein großes, ständig aktualisiertes Fachwissen und Fingerspitzengefühl, da man mit vielen Menschen kommuniziert“, erklärt Klaus Mayer.

Organisatorisch angegliedert ist er im Personal- und Organisationsamt.„Ich sehe mich als Partner, nicht als Kontrolleur“, beschreibt Mayer seine Arbeitsphilosophie. „Es geht darum, Probleme und Gefährdungen zu erkennen, Lösungswege zu zeigen, wie man Gefahren vermeiden oder abstellen kann. Bei der anschließenden Umsetzung stehe ich mit Rat und Tat zu Seite.“ Klaus Mayer betreut nicht nur die Ämter der Stadt, sondern auch die Entsorgungsbetriebe, die Technischen Betriebe, die Südwestdeutsche Philharmonie, das Stadttheater sowie die städtischen Schulen und Kindergärten. Bis 2018 fielen auch die Stadtwerke in sein Ressort. „Aufgrund gesetzlicher Vorgabezeiten war die Betreuung der Stadtwerke nicht mehr zu stemmen, sie haben nun eine eigene Fachkraft für Arbeitssicherheit“, berichtet Klaus Mayer. Wichtige Partner seiner Arbeit sind die Betriebsärzte und der Personalrat. Mit ihnen bespricht er aktuelle Probleme und entwickelt Konzepte, wie zum Beispiel bei der Gefährdungsbeurteilung für Schwangere und zur psychischen Gefährdungsbeurteilung der Mitarbeiter. Außerdem leitet Mayer die AG Arbeits- und Gesundheitsschutz.

Am besten ist es, wenn Unfälle oder Gefährdungen gar nicht erst passieren. Die Prävention im Arbeitsschutz spielt deswegen eine große Rolle. Die Auszubildenden erhalten von Anfang an Schulungen zu ihrem Arbeitsumfeld. „Das kostet zwar Zeit, aber so erfahren die Mitarbeiter, wie es richtig geht und sie sich verhalten sollen. Hinzu kommt, dass sie mich persönlich kennenlernen und keine Scheu haben, auf mich zuzukommen. Vertrauen ist das Wichtigste.“

Rund 1.000 MitarbeiterInnen in der Verwaltung und Betrieben werden von Mayer betreut. Die Themen der Schulungen und Sicherheitsunterweisungen sind so vielfältig wie die Berufsfelder: Grundlagen Arbeitsschutz, Bildschirmarbeitsplatzverordnung, Gefahrstoffe, Ladungssicherung, Gabelstapler, Ladekran, Leitern/Tritte, Brandschutz, um nur einige zu nennen. „Arbeitsschutz rechnet sich. Mit modernen und sicheren Maschinen kann zum Beispiel effizienter gearbeitet werden. Dadurch verringert sich die Belastung der Beschäftigten und sie erfahren Wertschätzung. Vor allem werden Unfälle und Folgekosten vermieden“, betont der Sicherheitsingenieur. Neben der Präventionsarbeit steht die Gefährdungsbeurteilung im Mittelpunkt von Mayers Arbeit. Sie identifiziert unfallträchtige Arbeitsabläufe und Gefährdungen, die sich aus dem Arbeitsumfeld ergeben.

Der Sicherheitsingenieur erfährt von Problemen entweder durch das Begehen der Betriebsstätten oder auch direkt von Betroffenen. Ein Netz aus Sicherheitsbeauftragten unterstützt ihn. Dies sind Mitarbeiter, die einen zweitägigen Lehrgang bei der Unfallkasse absolviert haben. „Sie beobachten die Arbeitssicherheit in ihrem Umfeld und lösen mit mir im Dialog vorhandene Probleme. Sie sind sozusagen meine Augen und Ohren in den Betrieben.“ Für die Zukunft will Mayer dieses Netzwerk zu einer flächendeckenden Struktur ausbauen. Außerdem will Mayer das Thema Vorgesetztenverantwortung in der Verwaltung forcieren. Auch bei städtischen Neubauprojekten bringt Klaus Mayer sein Wissen von Anfang an mit ein: So hat er u.a. den Neubau der Feuerwehr-Gerätehäuser, der Bodenseetherme, des Trinkwasserhochbehälters Friedrichshöhe und des Fährschiffs Lodi begleitet. Weitere Projekte von Klaus Mayer sind die Durchführung von Evakuierungsübungen in den Verwaltungsgebäuden, die Erstellung des Alarm- und Gefahrenabwehrplans sowie die Installation von Laien-Defibrillatoren u.a. in den Verwaltungsgebäuden, in Sporthallen und Hallen- und Schwimmbädern. Auch werden die Grundausbildung und die regelmäßige Nachschulung der Ersthelfer von ihm geleitet.

An sich ist Klaus Mayer nur für den internen Arbeitsschutz zuständig, aber auch die Sicherheit der BürgerInnen liegt ihm am Herzen. So hat er mit Mitarbeitern des Bürgeramtes und der Feuerwehr innovative Sicherheitskonzepte für Großveranstaltungen entworfen ebenso wie das Lärmschutzkonzept. Hierzu gehören auch die Schallmessungen bei Veranstaltungen. In neuerer Zeit beeinflusst die Pandemie seine Arbeit stark. So hat Mayer Hygienekonzepte für Einzelhandel und Restaurants erstellt, die diese auf ihre individuelle Lage anpassen konnten. Für das Stadttheater und die Philharmonie hat er am Hygienekonzept mitgearbeitet und für die Ämter Plakate und Flyer zum Corona-Schutz erstellt. Momentan ist Klaus Mayer viel mit dem Einkauf der notwendigen Materialien beschäftigt. Die automatischen Desinfektionsmittelspender in Verwaltung und Betrieben, Desinfektionsmittel, Alltagsmasken, OP-Masken, FFP2-Masken, Kohlendioxid-Messgeräte oder Spuckschutzscheiben mussten ausgewählt und bestellt werden. Als Mitglied des Krisenstabs der Stadt ist er in die Corona-Maßnahmen miteingebunden. „Meist gibt es keine Patentrezepte, man muss kreativ sein“, sagt Klaus Mayer.

(Erstellt am 24. November 2020 16:57 Uhr / geändert am 24. November 2020 16:59 Uhr)