Fenster in die Vergangenheit

Sanierung des ehemaligen Gasthauses Rheingarten

Mehrere Personen vor einem eingerüsteten Haus
Sebastian Schmäh von der Firma Holzbau Schmäh, Christine Schneider vom Landesamt für Denkmalpflege, Martina Mohr, Vertreterin der Bauherrschaft, und Frank Mienhardt vom Konstanzer Baurechts- und Denkmalamt, Abteilung Denkmalpflege (von links), über den Stand und die weiteren Schritte bei der Sanierung des ehemaligen Gasthauses Rheingarten in der Reichenaustraße.

Die Sanierung des 2008 unter Denk­malschutz gestellten ehemaligen Gasthauses Rheingarten in der Rei­chenaustraße 39 hat begonnen. Bei einem Ortstermin informierten Martina Mohr, Vertreterin der Bau­herrschaft, Projektleiter Sebas­tian Schmäh von der Firma Holzbau Schmäh, Bürgermeister Karl Lan­gensteiner-Schönborn, Christine Schneider vom Landesamt für Denk­malpflege und Frank Mienhardt vom Konstanzer Baurechts- und Denk­malamt, Abteilung Denkmalpflege, über die architektonische und histo­rische Bedeutung des Gebäudes. „Es ist ein Fenster in die Vergangenheit“, erklärte Bürgermeister Karl Langen­steiner-Schönborn. Das Gebäude verleihe dem neuen Areal Rheingar­ten nicht nur den Namen, sondern sei auch Teil eines neuen, markan­ten Stadteingangs, der sich mit dem angrenzenden Bürobau von Meichle & Mohr, dem Asisi-Panorama, dem Fernbusbahnhof, dem neuen Park­haus und dem anschließenden Ge­werbe- und Dienstleistungsareal zu einem Gesamt-Ensemble „Europa­quartier“ verbinden werde. Das ak­tuell noch unansehnliche Haus werde nach der energetischen Ertüchtigung und denkmalgerechten Sanierung seinen Charme als identitätsstiften­des Gebäude entfalten. Die unter­schiedlichen Proportionen, die zwi­schen dem Bürogebäude und dem Kulturdenkmal herrschten, ergäben einen spannungsreichen Kontrast, so der Bürgermeister. Die nutzungs­neutrale Sanierung lasse Spielraum, Ideen zu entwickeln. Geplant ist auf Seiten der Bauherrschaft vorerst eine Nutzung als Fahrradraum und für Er­gänzungsräume zum Bürogebäude.  
„Der Rheingarten ist am rechts­rheinischen Ufer das älteste noch vorhandene Gebäude, abgesehen vom ehemaligen Kloster Petershau­sen“, betonte Frank Mienhardt, der die Denkmalunterschutzstellung sei­nerzeit angestoßen hatte. Der Kern des mehrfach umgebauten Fach­werkhauses datiert aus dem frühen 17. Jahrhundert. „Die Sanierung wird dem Neubau guttun“, erklärte Marti­na Mohr. Das Familienunternehmen wird rund 1 Million Euro in die In­standsetzung investieren, 20 Prozent davon fördert das Landesamt für Denkmalpflege. Christine Schneider vom Landesamt für Denkmalpflege freute sich, das Projekt unterstüt­zen zu können. „Die nutzungsoffene Instandsetzung bietet die Chance, keine Idee von vornherein überzu­stülpen, sondern zu sehen, was das Denkmal am Schluss kann.“ Die Sa­nierung soll im Sommer bis Herbst 2025 abgeschlossen werden.

(Erstellt am 20. September 2024 17:14 Uhr / geändert am 20. September 2024 17:17 Uhr)