Gemeinschaftliches Wohnen im Hoffnungshaus

Stiftung stellt integratives Wohnkonzept vor  

Die Hoffnungsträger Stiftung aus Leonberg stellte interessierten BürgerInnen und AnwohnerInnen das bauliche und integrative Konzept der Hoffnungshäuser vor. Ganz rechts im Bild Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn. Rechts neben ihm sitzen Marcus Witzke, Geschäftsführer der Hoffnungträger Stiftung, Archtiket Thorsten Blatter vom Büro andOffice sowie Angelika Röhm, Bereichsleitung Nationale Programme der Stiftung.

Im Juli 2019 beschloss der Gemeinderat, der Hoffnungsträger Stiftung eine städtische Fläche am Alten Bannweg zur Verfügung zu stellen, um dort eine Unterbringung mit integativem Konzept für anerkannte Flüchtline und KonstanzerInnen zu errichten. In einer Informationsveranstaltung im Technischen Rathaus stellte die Stiftung am 23. Oktober 2019 interessierten AnwohnerInnen und BürgerInnen das Konzept der Hoffnungshäuser vor.
 
Vier Gebäude mit je fünf Wohnungen in ökologischer Bauweise 
Die Stiftung aus Leonberg, die sich seit 2013 für Menschen in Not engagiert, plant, auf dem Grundstück vier zweigeschossige Häuser vorwiegend im Bereich des geförderten Wohnungsbaus (einschließlich Geflüchteter) zu errichten. Jedes Haus hat fünf Wohnungen mit Platz für 15 bis 20 BewohnerInnen. Die Auswahl der MieterInnen wird gemeinsam mit der Stadt getroffen. Die Wohnungen sollen je zur Hälfte an Einheimische und Geflüchtete vermietet werden.
 
Gemeinsam mit dem Städtebau-Institut der Universität Stuttgart und dem Architekturbüro andOffice hat die Stiftung eine zukunftsweisende bauliche Lösung für die Hoffnungshäuser gefunden. Bei dem Konzept wird vorwiegend Holz als Baustoff verwendet. Alle Wohnungen sind mit einer Küche schon ausgestattet. 
An fünf Standorten in Baden-Württemberg wurde das integrative Wohnkonzept bereits umgesetzt: in Leonberg, in Esslingen, in Schwäbisch Gmünd, in Bad Liebenzell und in Sinsheim. Die Gebäude wurden beim Holzbaupreis Baden-Württemberg 2018 sowohl vom Ministerium ländlicher Raum und Verbraucherschutz als auch von der Architektenkammer Baden-Württemberg für ihre ökologische Bauweise ausgezeichnet.
 
Innovatives Konzept für die Integration
Mit den Hoffnungshäusern hat die Stiftung ein innovatives Konzept für die Integration von Flüchtlingen entwickelt, wie Geschäftsführer Marcus Witzke berichtete: Ehrenamtlich Tätige wohnen mit Geflüchteten zusammen und unterstützen diese. Primäres Ziel ist es, Geflüchtete in ein selbstbestimmtes und selbstständiges Leben zu begleiten und sie dabei in ihrem Integrationsprozess individuell zu unterstützen. Für dieses Wohnkonzept wurde die Stiftung bereits ebenfalls mehrfach ausgezeichnet – unter anderem im Mai beim Integrationspreis Baden-Württemberg für das Konzept Hoffnungshaus. 
 
Angelika Röhm, Bereichsleitung Nationale Programme, erläuterte das integrative Konzept der Hoffnungshäuser und berichtete von ihren Erfahrungen. Zusammen mit ihrer Familie wohnt sie seit 2016 im Hoffnungshaus Leonberg, das im September 2016 eröffnet hat. 36 Menschen leben hier gemeinschaftlich unter einem Dach. Das Angebot für integratives Wohnen von Geflüchteten und Deutschen ist eingebettet in ein breites lokales Netzwerk ehrenamtlichen Engagements. Die Stiftung ist überzeugt davon, in Konstanz hierfür gute Bedingungen vorzufinden. Konstanzer BürgerInnen und Organisationen sollen wie an den anderen Standorten dazu beitragen, dass neu in die Stadt gekommene Menschen schnell hier heimisch werden und ein eigenständiges Leben führen können. Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn ist zuversichtlich, dass das integrative Konzept der Hoffnungshäuser auch in Konstanz ein Erfolg werden wird: „Wir sind eine integrationsstarke Stadt.“
 
Möglichkeiten, sich bei der Stiftung zu beteiligen oder sich zu engagieren, gibt es viele – unter anderem als Bewohner in einer Hausgemeinschaft. 70 bis 80 Prozent der Wohnungen sind für den geförderten Wohnraum mit Wohnberechtigungsschein vorgesehen, der Rest ist als allgemeiner Wohnraum vorgesehen und soll für (ehrenamtliche) MitarbeiterInnen und BewohnerInnen bereitgestellt werden, die im Hoffnungshaus leben und welche die Anforderungen für einen Wohnberechtigungsschein nicht erfüllen, aber sich in der Gemeinschaft mit Geflüchteten einbringen möchten. Die Miete wird 33 Prozent unter der ortsüblichen Neubau-Miete liegen.

Hoffnungsträger Stiftung
 

(Erstellt am 25. Oktober 2019 14:21 Uhr / geändert am 31. Oktober 2019 12:54 Uhr)