Großer Andrang bei der Langen Nacht der Volkshochschulen

Mit vielen interessanten Angeboten lockte die erste Lange Nacht viele Hundert Besucherinnen und Besucher in die vhs.

Besucherinnen und Besucher bei der Weinprobe. © vhs-Landkreis-Konstanz

Mit der ersten Langen Nacht am 20. September feierten die Volkshochschulen in diesem Jahr bundesweit ihren hundertsten Geburtstag. Wissen nicht nur exklusiven Kreisen, sondern vielen Menschen zugänglich zu machen – das war der Ansatz der ersten Volkshochschulen in Deutschland. Voraussetzung für eine landesweite Gründungswelle war die Weimarer Verfassung. Sie regelte nicht nur die Erwachsenenbildung, sondern beinhaltete auch ein Staatsbekenntnis für lebenslanges Lernen, das gerade in der heutigen Zeit ausgesprochen aktuell ist. Seit nunmehr 100 Jahren sind Volkshochschulen mit ihrer einzigartigen Palette von Angeboten überall vor Ort eine der ersten Adressen in Sachen Weiterbildung – auch bei uns im Landkreis.

Der Wissensdurst in Konstanz war offenbar groß, was die Mitglieder und den Beauftragten der Mitgliederversammlung und Vertreter des Landrats, Günther Lieby, besonders freute. Schnell waren alle angebotenen, gebührenfreie Kurse sowie der Eröffnungsvortrag mit Tom Belz ausgebucht. Fotokurse, eine Weinprobe, ein Tango-Schnupperkurs und Klangschalen Yoga wurden genauso begeistert angenommen, wie die Infostände zu kulinarischen Kursen, Sprachen, Deutsch, Grundbildung und die vielen Führungen in die Umgebung der Katzgasse, zur Römerpyramide, den Weberfresken oder durch die Wuostgräben. Bei der Finissage zur Ausstellung „50 Jahre Naturmuseum“ ließ Ulrich Büttner die Zuhörer und Zuhörerinnen mit der Geschichte „Das Grauen im Museum“ gruseln. 

V.l.: Tom Belz, Dr. Dorothee Jacobs-Krahnen, stellvertretender Vorstand der vhs, und Günther Lieby, Vertreter des Landrats. © vhs-Landkreis-Konstanz

Höhepunkt aber war der Semesterauftaktvortrag von Tom Belz. Am Morgen aus Amerika gekommen, versprühte der charismatische 32-Jährige mit seiner positiven Ausstrahlung so viel Lebensmut und Optimismus, dass alle Zuhörerinnen und Zuhörer fasziniert von seiner Geschichte mitgerissen wurden. Obgleich ihm im Alter von acht Jahren ein Bein amputiert wurde, entschied sich Tom Belz, einfach ein normales Leben zu führen und keine Prothese zu tragen. Er wollte das tun, was er auch mit zwei Beinen gemacht hätte und eigene Grenzen immer wieder aufs Neue erkunden. Sein Motto: „Meine Behinderung ist keine Entschuldigung!“ Tom Belz steht fest im Leben, auf einem Bein und das spürten alle Anwesenden im ausgebuchten Saal. Er erzählte aus einem Leben, das nicht ansatzweise so ist, wie man es vielleicht von einem jungen Mann, welcher nur ein Bein hat, denkt. Es ist genau das Gegenteil. Durch verschiedene Hindernisläufe und der Besteigung des höchsten Berges Afrikas, dem Kilimandscharo, wurde er in der Öffentlichkeit bekannt und nutzt seine Popularität nun dazu, Menschen Mut zu machen und nicht aufzugeben: „Das Leben ist dazu da, gelebt zu werden!“

Die vielen Hundert Besucherinnen und Besucher fanden die Erstauflage der Langen Nacht gelungen und wünschen sich eine Fortsetzung in den nächsten Semestern, um das vielfältige Angebot der vhs Landkreis Konstanz e.V. noch besser kennenlernen zu können.

(Erstellt am 24. September 2019 11:05 Uhr / geändert am 24. September 2019 11:20 Uhr)