Herman Van Rompuy ehrt Mohamed El Bachiri mit dem Konstanzer Konzilspreis
Preisverleihung am 4. November 2019 im Konzilgebäude
Der „Konstanzer Konzilspreis. Preis für Europäische Begegnungen und Dialog“ geht 2019 an Mohamed El Bachiri. Damit würdigt das Kuratorium Konstanzer Konzilspreis auf Vorschlag von Herman Van Rompuy, ehemaliger Präsident des Europäischen Rates und ehemaliger Premierminister Belgiens den bemerkenswerten Einsatz El Bachiris für ein tolerantes europäisches Miteinander.
„Mohamed El Bachiri widerlegt mit seinen Worten und seinem Leben alle Stereotypen über Migration. Er verkörpert Würde, Toleranz und Vergebung. Er ist das, was wir sein wollen.", so Van Rompuy über den Preisträger. Übergeben wird der Konzilspreis am 04. November 2019, 19.00 Uhr im Konstanzer Konzilgebäude. Die Laudatio hält Herman Van Rompuy.
Oberbürgermeister Uli Burchardt gratuliert Van Rompuy im Namen des Kuratoriums zu seiner Wahl: „Wir freuen uns sehr, dass wir Mohamed El Bachiri mit dem Konstanzer Konzilspreis ehren können. Unser Dank gilt Herman Van Rompuy, der mit seinem weisen und würdigen Vorschlag ein klares Zeichen für Frieden und Verständigung setzt.“
Auch Prof. Dr. Hanns-Peter Knaebel, Vorstand des Konstanzer Konzilsvereins, zeigt sich erfreut: „Der Einzelne macht eben doch einen Unterschied: Es sind die Vorbilder wie Mohamed El Bachiri, die die Europäische Idee und unsere Gesellschaft mehr denn je brauchen. Und es braucht weitsichtige Persönlichkeiten, wie Herman Van Rompuy, die solche Vorbildern Sichtbarkeit geben.“
Mohamed El Bachiri ist Belgier mit marokkanischen Wurzeln. Bei den Terroranschlägen in Brüssel 2016 verlor er seine Frau. Aus Überzeugung, dass Terroristen nicht mit Gegengewalt und Hass, sondern mit Offenheit und Toleranz bekämpft werden müsse, führt El Bachiri seinen „Dschihad der Liebe“. Das Wort Dschihad beschreibt ursprünglich die Bemühung und Anstrengung, die jeder Muslim auf sich nehmen muss, um ein moralisches Leben zu führen. Das Buch, das El Bachiri unter diesem Titel veröffentlicht hat und in dem er auch sein Leben nach den Anschlägen beschreibt, ist mehr als eine Hommage an die Liebe seines Lebens – es ist ein Plädoyer für Verständigung und Menschlichkeit.
Herman Van Rompuy war der erste Präsident des Europäischen Rates und stärkte die Bedeutung des Europäischen Rates als europäische Institution. Van Rompuy wurde so zum wichtigen Impulsgeber und Krisenmanager in Europa, zumal seine Amtszeit unter anderem von der Eurokrise geprägt war. Heute ist er Präsident des European Policy Centers, das sich als unabhängiger Think Tank mit Fragen der Europapolitik beschäftigt.
Informationen zum Konstanzer Konzilspreis
Mit dem Konstanzer Konzilspreis zeichnen die Stadt Konstanz und der Konstanzer Konzilsverein Personen oder Initiativen aus, die sich in besonderer Weise für ein Europa der Begegnung einsetzen und einen Beitrag zum Dialog über Europa und seine Zukunft leisten. Initiiert wurde der Preis durch ein für Europa engagiertes Kuratorium, dem Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft angehören.
Das innovative Patenmodell des Konstanzer Konzilspreis sieht vor, dass ein europaweit bekannter Pate einen Preisträger, der sich für europäische Begegnungen und Dialog engagiert, ernennt und ihm auf diese Weise zu größerer Öffentlichkeit verhilft. Der Konstanzer Konzilspreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird seit 2015 alle zwei Jahre verliehen. Bisherige Preisträger sind der Theatermacher Milo Rau und Prälat Dr. Peter Klasvogt. Sie wurden von dem Schriftsteller Adolf Muschg und Reinhard Kardinal Marx ausgezeichnet.
Mit dem Konstanzer Konzilspreis engagieren sich die Stadt Konstanz und der Konstanzer Konzilsverein für den europäischen Gedanken und führen die Idee des Jubiläums „600 Jahre Konstanzer Konzil“ fort. Der Konstanzer Konzilsverein wurde Ende letzten Jahres gegründet. Er setzt sich für europäische Projekte wie den Konstanzer Konzilspreis und das Europakonzil ein und verankert diese stärker in der Bürgerschaft.
Weiterführende Informationen unter www.konzilspreis.de