Imperia-Statue unter Denkmalschutz
Weiteres junges Kulturdenkmal ausgewiesen
Die Imperia-Statue im Hafen von Konstanz ist eines der meist fotografierten Motive der Bodenseeregion und international bekannt. Seit August 2024 steht sie nun offiziell als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz. „Die Imperia ist nicht nur ein Wahrzeichen unserer Stadt, sondern auch ein Symbol für ihre weit zurückreichende, bewegte Geschichte. Sie erinnert uns an das Konzil von Konstanz. Sich zentral am Hafen drehend, zieht die Skulptur von Bildhauer Peter Lenk jährlich zahlreiche Gäste an. 2023 feierte die Imperia ihren 30. Geburtstag und 2024 gibt es mit der Ausweisung der Hafenfigur als Kulturdenkmal erneut Anlass zur Freude!“, so Oberbürgermeister Uli Burchardt.
Die 1993 aufgestellte Imperia wurde von Bildhauer Peter Lenk im Auftrag des Fremdenverkehrsvereins Konstanz geschaffen. Die Platzierung im Hafen ermöglichten die Bodensee-Schiffsbetriebe. Das Projekt war nicht unumstritten. Aufmerksamkeit erreichte die Imperia durch ihre inszenierte Aufstellung: in einer Nacht- und Nebelaktion seeseitig antransportiert,montiert und anschließend verhüllt, gipfelte der Einweihungsakt am 24. April 1993 in einer Enthüllung der Imperia vor den Augen mehrerer tausend Menschen. „Mit der Imperia wird ein bekanntes Wahrzeichen am Bodensee nun als junges Kulturdenkmal gewürdigt. Sie besitzt eine hohe Aussagekraft für das an historischen Bezügen reiche Kunstschaffen der Postmoderne“, hält Prof. Dr. Claus Wolf, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, fest.
Der Weg zum Kulturdenkmal
Warum wurde die Imperia auf eine Denkmaleigenschaft hin geprüft? Anlass war zum einen die Erstellung des denkmalpflegerischen Werteplans durch die Denkmalpflege der Stadt Konstanz, geleitet von Frank Mienhardt, und in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart. Der Werteplan wird aktuell für die Altstadt und für den als Gesamtheit bereits denkmalgeschützten Hafen erarbeitet. In einem Ortstermin hat Mienhardt konkret die Prüfung der Imperia auf den Status als Kulturdenkmal angeregt. Daraufhin hat sich Dr. Folkhard Cremer vom Landesamt für Denkmalpflege intensiv mit der Statue befasst.
Ein weiterer Anlass zur Prüfung war der Tag des offenen Denkmals 2024. Er steht in diesem Jahr deutschlandweit unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“. Auch die Stadt Konstanz wird zu diesem Anlass wieder zu Veranstaltungen einladen – im Speziellen auch zur Figur der Imperia. Die Imperia entwickelte sich seit ihrer Aufstellung zu einem der städtischen Wahrzeichen mit hoher Identifikationswirkung für die Bevölkerung und mit regionaler Bedeutung für den Tourismus am Bodensee. Auch dieser Aspekt begründet die nun festgestellte Denkmaleigenschaft.
Die Erfassung von Kulturdenkmalen erfolgt durch das Landesamt für Denkmalpflege und ist ein fortlaufender Prozess. Das Landesamt für Denkmalpflege wendet sich derzeit vermehrt jungen Objekten der 1980er/90er-Jahre zu. „Wir freuen uns, dass mit der Imperia ein Baustein der Postmoderne innerhalb des bis ins Spätmittelalter zurückreichenden Hafenensembles Eingang in die Denkmalliste gefunden hat, bezogen auf Konstanz als bislang jüngstes Objekt überhaupt. Darin drückt sich zugleich eine Wertschätzung des Werks von Peter Lenk aus, der die Kulturlandschaft des Bodensees mit seiner künstlerisch-ironischen Rückschau auf lokalgeschichtliche Ereignisse seit vielen Jahren bereichert“, so Frank Mienhardt von der städtischen Denkmalpflege.